Teschen/Cieszyn/Český Těšín

1. Toponymie

Deutsche Bezeichnung

Teschen

Amtliche Bezeichnung

poln. Cieszyn; tschech. Český Těšín

Anderssprachige Bezeichnungen

poln.-schles. Ćeszyn, Czeski Ćeszyn; lat. Tessin

Etymologie

Der Legende nach gründeten die drei Fürstenbrüder Bolek, Lešek und Těšek (tschech.) beziehungsweise Bolko, Leszko und Cieszko (poln.) die Stadt im Jahr 810 aus Freude über ihr unverhofftes Treffen am heute sogenannten Dreibrüderbrunnen. Těšín/Cieszyn hieße demnach „Freudenort“ oder „Freudenstadt“ vom tschechischen tešit se beziehungsweise polnischen cieszyć się (= sich freuen). Der Name könnte auch von einem der Gründer Těšek/Cieszko oder vom polnischen Verb ciesać (= hauen, roden) abgeleitet worden sein.

2. Geographie

Lage

Die Doppelstadt liegt im Osten der Tschechischen Republik beziehungsweise im Süden der Republik Polen auf 49o 45' nördlicher Breite, 18o 38' östlicher Länge, etwa 250–380 m ü. NHN, ca. 40 km von der slowakischen Grenze entfernt.

Topographie

Teschen befindet sich im westlichen Teil des Schlesischen Vorgebirges (poln. Pogórze Śląskie, tschech. Podbeskydská pahorkatina), eines Ausläufers der Westbeskiden (poln. Pogórze Zachodniobeskidzkie, tschech. Západobeskydské podhůří), und erstreckt sich beiderseits des Flusses Olsa (poln. Olza, tschech. Olše). Der Fluss bildet heute die Grenze zwischen Polen und Tschechien. Der Grenzübertritt ist im Stadtzentrum über drei Brücken möglich.

Staatliche und administrative Zugehörigkeit

Polen: Woiwodschaft Schlesien (Województwo śląskie), Kreis Teschen (Powiat cieszyński). Tschechien: Region Mähren-Schlesien (Moravskoslezský kraj), Bezirk Karwin (Okres Karviná).

3. Geschichte und Kultur

Gebräuchliche Symbolik

Die Stadtwappen von Cieszyn und Český Těšín gehen auf das 14. Jahrhundert zurück und sind bis heute im Wesentlichen identisch. Sie zeigen im blauen Schild über der Olsa eine weiße Burg mit zwei spitzbedachten Zinnentürmen zur Seite, zwischen ihnen ein Tor mit halboffenem Gitter. Dies symbolisiert die Verteidigungsbereitschaft der Stadt bei gleichzeitiger Offenheit. Über allem schwebt der Adler des Herzogtums Teschen mit ausgestreckten Flügeln. Im Wappen Cieszyns trägt der Adler eine Krone.

Mittelalter

Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt erfolgte 1155 als Tescin in einer Bulle des Papstes Hadrian IV. (gest. 1159). Um 1220 erhielt Teschen das Löwenberger Stadtrecht und ist damit eine der ältesten polnischen Städte. 1290 wurde Teschen unter Mesko I. (geb. zwischen 1252 und 1256, gest. vor 1315) Residenzstadt des gleichnamigen Herzogtums. Mesko begründete damit die Linie der Teschener Piasten.

(siehe auch „Teschener Schlesien“)

Neuzeit

Im 17. und 18. Jahrhundert brachten der Dreißigjährige Krieg, Einfälle von Schweden und Tataren, Glaubenskämpfe und der preußisch-österreichische Krieg große Verheerungen mit sich (siehe auch "Teschener Schlesien"). 1779 besiegelten Preußen und Österreich in der Stadt den "Frieden von Teschen", mit dem der Bayerische Erbfolgekrieg (1778–1779) beendet wurde.

Zeitgeschichte

Seit der Teilung der Stadt 1920 entlang der Olsa verläuft die Grenze zwischen Polen und Tschechien (bis 1992 Tschechoslowakei) mitten durch die Stadt (siehe auch „Teschener Schlesien“). Polen fiel die Altstadt mit dem Marktplatz sowie fast allen Verwaltungsgebäuden und historischen Wahrzeichen zu, die Tschechoslowakei erhielt die links der Olsa gelegene Neustadt (Teschen-West/Sachsenberg) um den logistisch wichtigen Bahnhof. 1938 nutzte Polen die Schwäche Prags in der Sudetenkrise zur Revision der Grenzziehung. Am 2. Oktober rückten polnische Truppen nach Český Těšín ein, über das eine „Sturzflut von Polonisierungsmaßnahmen“ niederging.[1] Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt ins Deutsche Reich eingegliedert (Kreis Teschen). Nach Kriegsende hatte die Grenzziehung von 1920 wieder Gültigkeit.

Bevölkerung und Gesellschaft

Verlässliche Angaben zur Bevölkerungszahl liegen erst für das Jahr 1880 vor, als diese nach österreichischen Zählungen knapp 13.000 Personen betrug, davon nach Konfession 71 Prozent Katholiken, 21 Prozent Evangelische und acht Prozent Juden beziehungsweise nach Nationalität 50 Prozent Deutsche, 36 Prozent Polen und 14 Prozent Tschechen. Bis 1910 wuchs die Einwohnerzahl auf rund 22.500 an, wobei sich der Anteil der Deutschen um zehn Prozent erhöhte.[2] Nach der Teilung setzte zunächst eine Abwanderungsbewegung der deutschen Bevölkerung aus der polnischen Stadthälfte ein. Der Anteil der Deutschen sank auch, weil sich in der polnischen Volkszählung von 1921 viele Schlesier und Juden erstmals als solche bekennen konnten und nicht mehr den Deutschen zugerechnet wurden, womit die Polen plötzlich die Bevölkerungsmehrheit stellten (60 Prozent gegenüber 31 Prozent Deutschen). Auch in Český Těšín war man bemüht, den Anteil der Tschechen über den tatsächlichen Zuzug statistisch hochzurechnen. Ihr Anteil stieg von (1910) 2,5 Prozent (im damaligen Teschen-West, aus dem Český Těšín hervorgehen sollte) auf (1930) 45 Prozent (Deutsche 1910: 64 Prozent, 1930: 34 Prozent).[3] Die Schlesier konstituierten sich 1908 im „Bund der Schlesier“ als ethnische Gruppe. In Český Těšín war der Schlesier Józef Kożdoń (1873–1949), Schlesische Volkspartei, seit 1923 Bürgermeister, bis er 1938 wegen seiner dezidiert antipolnischen Haltung von der neuen polnischen Verwaltung aus der Stadt ausgewiesen wurde. Die statistischen Manipulationen wiederholten sich 1939 mit umgekehrten Vorzeichen: In der nun zum Deutschen Reich gehörenden Stadt waren 60 Prozent der rund 26.500 Einwohner Deutsche (Polen 32 Prozent, Tschechen ein Prozent),[4] 1943 sogar fast 90 Prozent.[5] Am 3. Mai 1945 wurde Teschen ohne Gegenwehr von der Roten Armee eingenommen, weshalb der Stadt Zerstörungen erspart blieben. Die während des Krieges nach Teschen gekommenen Reichsdeutschen und ein Teil der eingesessenen deutschen Bevölkerung waren zu diesem Zeitpunkt bereits geflohen. Die verbleibenden Deutschen wurden anschließend ausgewiesen, viele von ihnen erst nach jahrelanger Gefangenschaft. Heute hat Cieszyn etwa 35.000 und Český Těšín rund 25.000 Einwohner. In beiden Städten ist die Bevölkerungszahl zurzeit leicht rückläufig.[6] Český Těšín ist mit etwa 5.000 dort lebenden ethnischen Polen bis heute ein wichtiges Zentrum der polnischen Minderheit in Tschechien.[7]

Wirtschaft und Verkehr

Zu einer Anbindung der Stadt an die Kaiserstraße von Wien nach Lemberg/L’viv/Lwów kam es 1775. Der Anschluss an das Eisenbahnnetz erfolgte 1869 im Zuge des Baus der Linie Oderberg/Bohumín–Kaschau/Košice. Die seit 1911 zwischen Bahnhof (heute im tschechischen Teil) über die Olsa und den Hauptmarkt zur Bielitzer Straße (heute im polnischen Teil) verkehrende Straßenbahnlinie stellte ihren Betrieb 1921 ein. Sie war das letzte und kleinste (elf Stationen) Verkehrsprojekt dieser Art, das in der Habsburgermonarchie verwirklicht wurde. Die Netze des öffentlichen Nahverkehrs beider Teilstädte wurden bis heute nicht wieder miteinander verbunden. Die 2009 zwischen beiden Teilen gestrichene Zugverbindung wurde 2015 wieder aufgenommen.

Teschen entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einem wichtigen Zentrum des Druckereiwesens Österreich-Ungarns. Diese Tradition fand nach der Teilung in beiden Teilstädten eine Fortsetzung und wird seit 1996 in einem Museum dargestellt.

Religions- und Kirchengeschichte

Die aufgrund der Altranstädter Konvention 1709–1730 errichtete Teschener Gnadenkirche (Jesukirche) fasst bis zu 10.000 Gläubige und ist damit heute die größte protestantische Kirche Ostmitteleuropas. In der Kirche befindet sich die nach Bogumił Tschammer (1711–1787) benannte Bibliothek, mit 22.000 Bänden der umfangreichste evangelische Bibliotheksbestand Polens. 2009 wurde das „Museum des Protestantismus“ eröffnet. Heute leben in Cieszyn 4.500 Protestanten. Älteste katholische Kirche ist die um 1263 im gotischen Stil errichtete Pfarrkirche St. Maria Magdalena. Sie erhielt nach dem Stadtbrand Ende des 18. Jahrhunderts eine spätbarocke-klassizistische Fassade und einen Turm.

Die ältesten Gräber auf dem Alten jüdischen Friedhof tragen Inschriften aus der Zeit der Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert.[8] 1849 wurde Teschen Rabbinatssitz. Zwischen 1880 und 1910 verdoppelte sich der jüdische Bevölkerungsanteil auf über 2.000 Personen[9] und stieg bis 1939 weiter an. Ein jüdisches Gebetshaus bestand seit 1640 zunächst im sogenannten Jüdischen Haus der Familie Singer, der ältesten jüdischen Einrichtung der Stadt.[9] Die erste Synagoge wurde 1801 eröffnet und 1838 durch ein größeres Gebäude ersetzt (Erweiterung 1878), das im September 1939 von den deutschen Besatzern zerstört wurde. Außerdem bestanden zahlreiche kleinere jüdische religiöse Einrichtungen. Mit dem Erstarken des Nationalismus im 19. Jahrhundert stand die jüdische Bevölkerung oft vor dem Dilemma, sich für eine der drei dominierenden ethnischen Gruppen entscheiden zu müssen. Die Juden in Teschen orientierten sich zumeist am deutschen Kulturkreis, was nach 1918 eine Umorientierung erforderlich machte. Insgesamt erleichterte es jedoch die ethnische und konfessionelle Vielfalt der Region den Juden, ihren Platz in diesem christlich geprägten Umfeld zu finden. Im Zweiten Weltkrieg wurde das jüdische Leben in Teschen ausgelöscht.

Besondere kulturelle Institutionen und Veranstaltungen

Das heutige Adam-Mickiewicz-Theater in Cieszyn wurde 1909/1910 nach Plänen der Wiener Architekten Ferdinand Fellner (1847–1916) und Hermann Helmer (1849–1919) vom „Teschner Theaterbau-Verein“ errichtet und fungierte bis zum Zweiten Weltkrieg als „Deutsches Theater Teschen“, wurde aber auch an eine polnische Theatergruppe verpachtet. Das 1945 begründete Těšínské divadlo (Theater Těšín, zusätzlich mit polnischsprachiger Bühne) residiert seit 1961 in einem Neubau.

Der Erforschung von Stadt und Region widmen sich das Muzeum Těšínska (Museum der Teschener Region) auf tschechischer sowie das Muzeum Śląska Cieszyńskiego (Museum des Teschener Schlesien) und die Książnica Cieszyńska (Teschener Bibliothek) auf polnischer Seite.

Mitte Juni wird in Anlehnung an die drei legendären Stadtgründer mit zahlreichen Veranstaltungen das „Fest der drei Brüder“ begangen, bei dem die Stadt symbolisch für drei Tage vereint wird. Wichtige Veranstaltungen sind außerdem das „Festival ohne Grenzen“ und „Kino an der Grenze“.

Architektur und städtebauliche Entwicklung

Im Jahr 1789 vernichtete ein Brand beinahe die gesamte Stadt; fast alle heutigen Gebäude wurden nach diesem Datum errichtet. Eine rege Bautätigkeit erfolgte insbesondere zwischen 1820 und 1850 (Spätklassizismus, Biedermeier). Dabei orientierte man sich stark an der Architektur der Hauptstadt Wien, was zu dem Beinamen „Klein-Wien“ führte. Die architektonischen Wahrzeichen Teschens sind die romanische Rotunde, die auf dem aktuellen 20-Złoty-Schein abgebildet und nicht nur einer der ältesten Sakralbauten, sondern auch eines der ältesten erhaltenen Baudenkmäler Polens überhaupt ist (vermutlich um 1200), sowie, ebenfalls auf dem Schlossberg, der etwa 30 m hohe Piastenturm (um 1500). Die im 14. Jahrhundert errichtete gotische Wehrburg wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört. In ihrem unteren Teil errichteten die Habsburger 1840 ein klassizistisches Jagdschloss nebst Orangerie. Der Ausbau der ehemaligen westlichen Vorstadt zur voll funktionsfähigen modernen Stadt Český Těšín nach der Teilung 1920 war eines der Prestigeprojekte des jungen tschechoslowakischen Staates.

Pressegeschichte

Die Zeitungslandschaft der Stadt war bis 1939 äußerst vielfältig, viele Blätter gingen jedoch schnell wieder ein. Ihre Ausrichtung verläuft nicht immer eindeutig entlang der ethnischen, sprachlichen oder politischen Linien. So erschien 1877 erstmals die politische Wochenzeitung Nowy czas (Neue Zeit) in polnischer Sprache, jedoch mit deutschnationaler Orientierung. Mit dem Tygodnik Cieszyński (Teschener Wochenblatt, 1848-1949), später Gwiazdka Cieszyńska (Teschener Sternchen, 1851–1939), wurden „die Grundlagen für eine polnische und z. T. auch polnisch-tschechische Kultur- und Literaturbewegung in der Teschener Region“ geschaffen.[10] 1860 erschien im Verlag Prochaska mit dem Schlesischen Anzeiger die erste deutschsprachige Zeitung Teschens, die ab 1862 als Tageszeitung Silesia weitergeführt wurde. Der deutsch-jüdische Verleger und Feuilletonist Jakob Reichmann gab nach dem Ersten Weltkrieg unter anderem die Teschner Zeitung, das Teschner Montags-Blatt und das Teschner Kreisblatt heraus. Die Bewegung der Schlesier hat ihre Wurzeln in der Wochenzeitschrift Nowiny dla ludu wiejskiego (Nachrichten für die Landbevölkerung, gegründet 1848) und fand im Ślązak (Schlesier), dem Organ der Schlesischen Volkspartei, eine Fortsetzung (1909–1923). Mit den Noviny Těšínské (Teschener Nachrichten) erschien 1894 (bis 1919) die erste tschechischsprachige Zeitung der Region, die zeitweilig durch antijüdische Ressentiments auffiel. 1929–30 kam auf Jiddisch die Szlezysze Cajtung (Schlesische Zeitung) heraus. Nach 1918 ging das deutschsprachige Zeitungswesen in Cieszyn stark zurück, nur die Wirtschaftszeitung Schlesischer Merkur hielt sich bis 1939. Insbesondere die Nowiny Śląska Cieszyńskiego (Nachrichten aus dem Teschener Schlesien) und die Śląska Brigada (Schlesische Brigade) riefen nach 1920 zu einer Revision der Grenzziehung auf. In Český Těšín erschienen in der Zwischenkriegszeit 16 der 29 polnischen Zeitungen der Tschechoslowakei (nicht alle gleichzeitig), und seit 1945 wird hier mit dem Głos Ludu (Volksstimme) die heute einzige polnischsprachige Zeitung Tschechiens verlegt.

Gedächtnis- und Erinnerungskultur

Die Enthüllung eines Denkmals für Tomáš Masaryk (1850–1937) in Český Těšín anlässlich des 90. Stadtjubiläums 2010 (das 1924 errichtete Denkmal für den ersten Staatspräsidenten der Tschechoslowakei war 1938 nach dem polnischen Einmarsch zerstört worden) in Anwesenheit des polnischen Botschafters in Tschechien und des Bürgermeisters von Cieszyn stieß innerhalb der polnischen Minderheit auf geteiltes Echo.

Auf der polnischen Seite hält seit 1933 Herzog Mesko I. genau dort sein Schwert in Richtung der tschechischen Nachbarn, wo 1908 ein Denkmal für Kaiser Franz Joseph I. (1830–1916) eingeweiht wurde. Die Namen eines 1930 von deutschen Veteranen in Český Těšín errichteten Denkmals für die Opfer des Ersten Weltkrieges wurden 1945 geschliffen und im Jahr 2000 wiederhergestellt.

4. Diskurse/Kontroversen

Wie zahlreiche ehemals multiethnische Städte Ostmitteleuropas hat Teschen seinen multikulturellen und mehrsprachigen Charakter durch die historischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts weitgehend eingebüßt. Dieser ist heute nur noch auf den Friedhöfen lebendig. Während die politische Grenze spätestens seit dem Abbau der Grenzkontrollen nach dem Beitritt Polens und Tschechiens zum Schengener Abkommen 2007 kein Hindernis mehr darstellt, bilden heute negative Vorurteile und Stereotype die wirksamste Trennlinie.[11]

Die Ereignisse um die Teilung der Stadt nach dem Ersten Weltkrieg werden zwischen beiden Seiten kontrovers diskutiert.[12] Dies gilt ebenfalls für die Annexion des Gebietes 1938, mit der Polen bei der Zerschlagung der letzten Demokratie und des wichtigsten Verbündeten der Westmächte in der Region eine aktive Rolle spielte. Insbesondere die polnische Minderheit habe sich gegenüber dem tschechoslowakischen Staat nicht loyal verhalten.[13] Die Polen warfen der Tschechoslowakei ihrerseits Missachtungen der Minderheitenrechte vor.[14] In den letzten Jahren werden zunehmend gemeinsame Projekte wie Ausstellungen oder Publikationen auf den Weg gebracht.[15] Die deutsche Geschichte der Doppelstadt spielt in der aktuellen Forschung eine wichtige Rolle, wofür beispielhaft die Herausgabe der Stadtchronik des langjährigen Teschener Bürgermeisters Aloys Kaufmann (1772–1847) genannt sein soll.[16]

5. Bibliographische Hinweise

Literatur

  • Petra Blažejová, Gabriela Chromocová: Tomáš Garrigue Masaryk a Český Těšín [Tomáš Garrigue Masaryk und Český Těšín]. Český Těšín 2010.
  • Zdenék Jirásek u. a. (Hg.): Český Těšín 1920–1989. Válečné a poválečné osudy mĕsta [Český Těšín 1920-1989. Das Schicksal der Stadt während des Krieges und in der Nachkriegszeit]. Opava 2011.
  • Burkhard Olschowsky (Hg.): Geteilte Regionen – geteilte Geschichtskulturen? Muster der Identitätsbildung im europäischen Vergleich. München 2013 (Schriften des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa 47).
  • Idzi Panic u.a. (Hg.): Dzieje Cieszyna od pradziejów do czasów współczesnych [Die Geschichte Teschens vom Altertum bis zur Gegenwart]. 3 Bände. Cieszyn 2010.
  • Franciszek Pasz: Żydzi i my w Cieszynie [Die Juden und wir in Teschen]. Cieszyn 1997.
  • Anton Peter: Geschichte der Stadt Teschen. Teschen 1888.
  • Mirosława Pindór: Teatr w Cieszynie i jego stuletnie dzieje (1910–2010) [Das Theater in Teschen und seine einhundertjährige Geschichte (1910–2010)]. Cieszyn 2010.
  • Ludger Udolph, Christian Prunitsch (Hg.): Teschen. Eine geteilte Stadt im 20. Jahrhundert. Dresden 2009.
  • Franz Waschek: Teschen. Ostschlesiens Hauptstadt: Einst und Jetzt: 1848-1901. Rückblicke auf Teschens Entwicklung in den letzen 55 Jahren. Teschen 1901.
  • Alicja Wiatr: Schlesien: Český Těšín und Cieszyn. In: Helga Schultz (Hg.): Stadt – Grenze – Fluss. Europäische Doppelstädte. Berlin 2005, S. 65–117.

Weblinks

  • www.muzeumct.cz/ (Muzeum Těšínska – Museum, Forschungsstätte, Archiv, Bibliothek – Informationen zur Geschichte der Region in tschechischer Sprache)
  • kc-cieszyn.pl/ (Książnica Cieszyńska – Forschungsstätte, Archiv, Bibliothek – Informationen zur Geschichte der Region in polnischer Sprache)
  • www.noiva-tesin.cz/ (Lesecafé und kulturelles Begegnungszentrum Avion, Veranstaltungen, Ausstellungen, großes Literaturangebot zur Geschichte von Stadt und Region in tschechischer Sprache)
  • www.domnarodowy.pl/ (Cieszyński Ośrodek Kultury „Dom Narodowy“ – Kulturzentrum „Haus des Volkes“ in polnischer Sprache)
  • www.herder-institut.de/bildkatalog/wikidata/Q321197 (Abbildungen zu Teschen/Cieszyn/Český Těšín im Bildarchiv des Herder-Instituts, Marburg)

Anmerkungen

[1] Moritz Landwehr von Pragenau, Walter Kuhn: Geschichte der Stadt Teschen. Würzburg 1976, S. 112.

[2] von Pragenau, Kuhn: Geschichte (Anm. 1), S. 92–94.

[3] Výbor pro územní správu a národnosti Česke národní rady v Praze [Ausschuss für Gebietsverwaltung und Volksgruppen des Tschechischen Nationalrats] (Hg.): Nástin dějin Těšínska [Abriss der Geschichte Teschens]. Ostrava 1992, S. 162.

[4] Výbor: Nástin [Abriss] (Anm. 3), S. 162.

[5] von Pragenau, Kuhn: Geschichte (Anm. 1), S. 115.

[6] Jakub Marcjasz: W Cieszynie i Czeskim Cieszynie ubywa mieszkańców [Cieszyn und Český Těšín verlieren Einwohner]. In: gazetacodzienna.pl vom 16.02.2012. URL: gazetacodzienna.pl/artykul/gospodarka/w-cieszynie-i-czeskim-cieszynie-ubywa-mieszkancow (Abruf 12.07.2021).

[7] Kevin Hannan: Borders of Language and Identity in Teschen Silesia. New York 1996 (Berkeley Insights in Linguistics and Semiotics), S. 54.

[8] Janusz Spyra: Ztracený svět Židů na Těšínském Slezsku = Utracony Świat Żydów na Śląsku Cieszyńskim [Die untergegangene jüdische Welt im Teschener Schlesien]. Bystřice nad Olší 2013, S. 9.

[9] Dazu: Onlineportal zur Geschichte der Juden in Polen: sztetl.org.pl/de/stadte/c/422-cieszyn (Abruf 12.07.2021).

[10] Robert Luft: Das Teschener Schlesien als nationale und regionale Geschichtslandschaft. Tschechische, polnische, deutschsprachige und schlesische Perspektiven der Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert. In: Udolph, Prunitsch (Hg.): Teschen, S. 11–41, hier S. 15.

[11] Ludger Udolph: Lyrik in Teschen. Renata Putzlachers Dialog mit Michail Bulgakov. In: Udolph, Prunitsch (Hg.): Teschen, S. 117–125, hier S. 117.

[12] Radosław Zenderowski. Die "verstümmelte" Stadt: Teschens mitteleuropäisches Schicksal. In: Udolph, Prunitsch (Hg.): Teschen, S. 57–68, hier S. 62.

[13] Dan Gawrecki: Těšínsko v období mezi světovými vákami (1918–1938) [Das Gebiet Teschen in der Zwischenkriegszeit (1918–1938)]. In: Výbor: Nástin [Abriss] (Anm. 3), S. 81–117, hier S. 82 (tschechischer Standpunkt); Piotr Kołakowski: Polsko-czechosłowackie walki o Śląsk Cieszyński w styczniu 1919 [Der polnisch-tschechoslowakische Kampf um das Teschener Schlesien im Januar 1919]. In: Słupskie Studia Historyczne 18 (2005), S. 195–209, hier S. 195f. (polnischer Standpunkt).

[14] Gawrecki: Těšínsko v období (Anm. 13), hier S. 97–99.

[15] Krzystof Nowak: Życie polityczne i społeczne w latach 1922–1939 [Politik und Gesellschaft in den Jahren 1922–1939]. In: Panic u.a. (Hg.): Dzieje Cieszyna [Die Geschichte Cieszyns]. Bd. 3: Cieszyn od Wiosny Ludów do III Rzeczypospolitej [Teschen vom  Völkerfrühling bis zur III. Rzeczpospolita], S. 255–312, hier S. 290.

[16] Irena Cichá: Tramvají po Těšíně - Tramwajem po Cieszynie [Mit der Straßenbahn durch Teschen]. Český Těšín 2008; Spyra: Ztracený svět Židů [Die untergegangene jüdische Welt] (Anm. 8).

[17] Aloys Kaufmann: Gedenkbuch der Stadt Teschen. Hrsg. und kommentiert von Ingeborg Buchholz-Johanek unter Mitwirkung von Janusz Spyra. 4 Bände. Cieszyn 2007.

Zitation

Kai Witzlack-Makarevich: Teschen/Cieszyn/Český Těšín. In: Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, 2014. URL: ome-lexikon.uni-oldenburg.de/p32470 (Stand 30.07.2021).

Nutzungsbedingungen für diesen Artikel

Copyright © Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE), alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk entstand im Rahmen des Projekts „Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa“ und darf vervielfältigt und veröffentlicht werden, sofern die Einwilligung der Rechteinhaber vorliegt. Bitte kontaktieren Sie:

Wenn Sie fachliche Hinweise oder Ergänzungen zum Text haben, wenden Sie sich bitte unter Angabe von Literatur- und Quellenbelegen an die Redaktion.

(Stand: 19.01.2024)  | 
Zum Seitananfang scrollen Scroll to the top of the page