Kärnten

1. Toponymie

Deutsche Bezeichnung

Kärnten

Amtliche Bezeichnung

Kärnten (in Gemeinden mit mehr als zehn Prozent slowenischsprachiger Bevölkerung auch Koroška).

Anderssprachige Bezeichnungen

slowen. Koroška; lat. Carinthia; ital. Carinzia; engl. Carinthia

Etymologie

Karanto, Karantanien, wahrscheinlich keltischen Ursprungs; wird auch mit dem altslowenischen Korotan (= Koroška oder Koroško, ursprünglich Adjektiv korot-sk) in Verbindung gebracht. Um 700 n. Chr. werden in einer schriftlichen Quelle (Geograph von Ravenna) die Carontani erwähnt. Ende des 8. Jahrhunderts berichtet der Historiograph Paulus Diaconus (auch: Paul Warnefried) von Carantanum.

2. Geographie

Lage

Kärnten liegt auf 46° 22'–47° 8' nördlicher Breite und 12° 39'–15° 4' östlicher Länge.

Flächenmäßige Größe: 9.533,1 km2. Kärnten liegt am Südostrand der Alpen und grenzt an die österreichischen Bundesländer Tirol (im Westen), Salzburg (im Norden) und Steiermark (im Norden und Osten); im Süden grenzt es an die Republiken Slowenien und Italien.

Topographie

Das Land weist hochalpine - vor allem im Nordwesten mit Dutzenden Bergen über 3.000 m. ü. NHN (hier befindet sich der 3.798 m. ü. NHN liegende Großglockner, Österreichs höchster Berg) - und alpin bergig-hügelige Geländestrukturen (1.000–2.800 m ü. NHN) sowie Beckenlandschaften auf. Knapp 60 Prozent der Landesfläche ist bewaldet.

Staatliche Zugehörigkeit

Kärnten ist ein Bundesland der Republik Österreich.

Historische Geographie

In der Frühgeschichte und im Mittelalter umfassten Noricum, dann Karantanien, später die Mark Kärnten, schließlich das Herzogtum Kärnten zeitweise ein deutlich größeres Territorium, das neuzeitliche Kärnten umfasste bis 1919 rund 10.300 km2. Nach dem Vertrag von St. Germain (1919) musste das Land rund 7,5 Prozent seines Gebietes abtreten: das Mießtal (slowen. Mežiška dolina), das Seeland (Zgornje-Jezersko und Spodnje-Jezersko), heute zum Territorium der Republik Slowenien gehörig, und das Kanaltal (ital. Val Canale), heute Teil der Republik Italien.

3. Geschichte und Kultur

Gebräuchliche Symbolik

Gemäß der Landesverfassung von 1996 für das Land Kärnten, Artikel 6, sind die Landesfarben gelb-rot-weiß (auf der Landesflagge drei waagrechte, gleich breite Streifen). Das Landeswappen ist das historische: Schild von Gold und Rot gespalten; vorn drei schwarze, rotbezungte und -bewehrte Löwen übereinander; hinten ein silberner Balken. Der gekrönte Turnierhelm mit rot-goldenen Decken trägt zwei goldene Büffelhörner, die außen mit je fünf goldenen Stäbchen besteckt sind, von denen rechts je drei schwarze, links je drei rote Lindenblätter herabhängen.

Vor- und Frühgeschichte

Die Erschließung Kärntens setzte ab dem mittleren bis oberen Paläolithikum (ca. 100.000–10.000 v. Chr.) ein. Archäologische Quellenfunde aus einer Tropfsteinhöhle im Burgberg von Griffen (Nähe Völkermarkt) belegen für die Zeiträume um 40.000 v. Chr., 10.000–3.000 v. Chr. und 3.000–1.900 v. Chr. wiederholte Niederlassungen mit Kontinuitätscharakter. Im Äneolithikum (3.000-1.900 v. Chr.) entstanden Streusiedlungen, die auf eine Sesshaftigkeit der Bewohner hinweisen. Archäologisches Quellenmaterial aus der folgenden Urnenfelderzeit (1.400–750 v. Chr.) wurde in mehreren Orten entdeckt. In der Hallstattzeit (ca. 750–ca. 250 v. Chr.) gab es ebenso zahlreiche Siedlungen. Eine wichtige Niederlassung seit dieser Zeit ist auf der Gurina im Gailtal lokalisierbar. Hier kreuzten sich Wege aus der Carnia über den Plöckenpass und das Findenig-Törl, Verkehrsverbindungen, die auch von den oberitalienischen Venetern benützt worden sind.

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Noricum. Karte aus: Österreich zur
Römerzeit, in: Friedrich Wilhelm Putzger:
Historischer Weltatlas zur allgemeinen
und österreichischen Geschichte, hg.
Ernst Bruckmüller. Wien 2000, S. 19.

Um die Mitte des 3. Jahrhunderts erfolgte die Zuwanderung keltischer Stämme, die sich mit der ortsansässigen Bevölkerung vermischten und um 250 v. Chr. das Reich Noricum (dt. Norikum) mit der Hauptstadt auf dem Magdalensberg gründeten. Die Noriker - der Name wird von Polybios und Strabo erstmals um 150 v. Chr. erwähnt – unterhielten alsbald Handelsbeziehungen mit dem immer mächtiger werdenden Römischen Reich. Das dem südlichen Nachbarn gewährte hospitium publicum (Gastfreundschaftsvertrag) wird 15. v. Chr. mehr oder weniger durch eine friedliche Unterwerfung unter die römische Herrschaft abgelöst. Beide Umstände zeitigten eine wirtschaftliche Prosperität, die dank des Metallreichtums des alpinen Gebietes (vorwiegend Eisen) bis zum Zerfall des Imperium Romanum – und mit Einschränkungen darüber hinaus – anhielt. Um 45 n. Chr. wurde Noricum eine vollwertige römische Provinz. Die Hauptstadt Virunum auf dem Zollfeld (nahe der heutigen Landeshauptstadt Klagenfurt) war bis Anfang des 3. Jahrhunderts Metropole von Noricum. Dieses wurde im Zuge der Diokletianischen Reformen (um 295 n. Chr.) in ein Noricum Ripense (Ufernorikum) und ein Noricum Mediterraneum (Binnennorikum) unterteilt. Virunum blieb bis um 470 n. Chr. administratives Zentrum von Binnennorikum, das seit dem Ende des 3. Jahrhunderts auch die pannonische Colonia Poetovio (Pettau/Ptuj in der späteren Untersteiermark, heute Slowenien) umfasste.

Mittelalter

Mit dem Ende des Weströmischen Reiches geriet Noricum zunächst in den Einflussbereich germanischer Nachfolgereiche. Ostgoten, Skiren, kurzfristig Byzanz, ab 568 die Langobarden, ab 591 slawische Stämme, die, meist von den Awaren bedroht, aber zeitweise mit diesen auch verbündet waren, kontrollierten das Land. Im Westen stießen die "Alpenslawen" auf die Bayern. Die militärische Auseinandersetzung mit dem germanischen Nachbarn mündete in einer Niederlage. 595 und um oder wenig nach 610 konnten die Bayern mit Hilfe verbündeter Awaren besiegt werden. Die Konfrontationen bewirkten die Bildung eines weitläufigen Grenzraumes, der die Geschicke Mittel- und Südosteuropas nicht nur im Früh- und Hochmittelalter entscheidend prägte. Bedingt durch die Schwächung der Awaren, die vor Konstantinopel eine Niederlage erlitten hatten (626) und zudem durch interne Stammesfehden geschwächt waren, konnten die Alpenslawen unter Samo für rund drei Jahrzehnte ein Königreich errichten, das sich von den Sudeten bis nach Karantanien erstreckte.

Als der karantanische Slawenfürst Boruth 740 den bayerischen Herzog Odilo (vor 700–748) um Unterstützung gegen die wieder erstarkten Awaren ersuchte, übernahmen bayerische Adelige die politische Führung im Lande. Diese dauerte bis 788, als Karantanien mit Bayern unter die Dominanz des karolingischen Frankenreiches geriet. Nach der Eingliederung von Karantanien in den neu organisierten fränkischen Herrschaftsbereich führte der damit einhergehende Verlust der bisherigen politischen Position einheimischer Slawenfürsten zu einem Aufruhr (819–823). Sieger der Auseinandersetzungen blieb der friulanische Herzog Balderich, dem der Kaiser die Oberhoheit über das vom Aufstand betroffene Gebiet zugesprochen hatte. Ludwig der Fromme (ab 781 fränkischer König, ab 814 Kaiser des Gesamtreiches) führte 828 in Karantanien die fränkische Grafschaftsverfassung ein, wodurch bayerisches Recht für die meisten Bewohner des Landes Gültigkeit erlangte.

Nach der Übernahme der Verwaltung Karantaniens (876) durch Arnulf von Kärnten (um 850–899), einen illegitimen Sohn des Karolingerkönigs Karlmann (um 830–880), setzte im Sog zahlreicher Schenkungen an die Bistümer Salzburg, Aquileja und Freising sowie an verschiedene weltliche Ministeriale eine Zuwanderung nach Karantanien ein. Die zumeist dem bäuerlichen Milieu angehörigen Siedler kamen vorwiegend aus dem deutsch-fränkischen Raum.

887 wurde Arnulf von Kärnten König des ostfränkischen Reiches, 896 Kaiser. Ein kurzfristiges politisches Zentrum in dieser Zeit war die karolingische Pfalz Karnburg (nahe Klagenfurt), Standort eines Monumentes (bestehend aus Resten einer römisch-ionischen Säule) besonderer Art: des Fürstensteins (heute im Klagenfurter Landhaus aufgestellt), eines Rechtssymbols, das wahrscheinlich aus der Frühzeit des slawischen Karantaner-"Staates" stammt und dem mit dem Herzogstuhl (auf dem Zollfeld bei Maria Saal) – wahrscheinlich aus der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts stammend – bei der Einsetzung der jeweiligen Landesherren eine bemerkenswerte politische Symbolfunktion zukam: Dabei traten der neue Herrscher und die lokalen Adligen als gleichberechtigte Partner in Erscheinung.

Unter den römisch-deutschen Kaisern Otto I. (912–973) und Otto II. (955–983) wurden im Süden und Osten neue territoriale Organisationsstrukturen – u. a. Marken unter Einschluss von Karantanien – geschaffen, die eine Kontrolle der Alpenübergänge und der Straßenverbindungen zwischen dem Heiligen Römischen Reich und dem italischen Gebiet ermöglichten.

Nach einem Aufstand des bayerischen Herzogs Heinrich II. des Zänkers (951–995) löste Otto II. die Mark Kärnten aus dem Verband Bayerns und vereinigte das Land mit der Markgrafschaft von Verona sowie den Marken Istrien und Krain zu einem selbständigen Herzogtum, dem sechsten im Reich und ältesten im Ostalpenraum. Die bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts andauernde führende Machtposition des Kärntner Herzogs verweist auf die besondere strategische und politische Bedeutung dieses Raumes im Hochmittelalter. 1269 bis 1276 wurde das Land in Personalunion durch König Ottokar II. von Böhmen (um 1232–1278) erstmals mit Österreich, Steiermark und Krain vereinigt, 1286–1335 dominierten in Kärnten Herzöge aus dem Hause Görz-Tirol. 1335 belehnte Kaiser Ludwig IV. (1282 oder 1286–1347) die Herzöge Albrecht und Otto von Österreich mit dem Herzogtum Kärnten, das fortan bis 1918 im Verband des Habsburgerreiches verblieb. Am Übergang vom Spätmittelalter zur Neuzeit sah sich das Land mit wiederholten Türken- bzw. Ungarneinfällen (1473–1483, 1480–1490) und Bauernaufständen – vor allem jenem des Jahres 1515 – konfrontiert.

Neuzeit und neuere Geschichte

Die Neuzeit wurde wesentlich durch die Ausbreitung der Lehre Martin Luthers (1483–1546) geprägt. Die Stände, die seit der Regentschaft Kaiser Friedrichs III. (1415–1493), mitbedingt durch die Türkenkriege, gegenüber dem Landesherrn und den Habsburgern eine politisch gewichtige Stellung einnehmen konnten, waren maßgebliche Akteure bei der Verbreitung protestantischer Lehren. Mitte des 16. Jahrhunderts setzte das aus 16 Geistlichen, zwei Herren, 96 Rittern und höhergestellten Knechten sowie Vertretern dreier Städte und alten Ministerialen gebildete Stände-Kollektiv nachhaltige bildungspolitische und bauarchitektonische Akzente: 1552–1563 mit der Einrichtung des Collegium Sapientiae et Pietatis, 1574–1594 mit dem Bau des Landhauses sowie der Dom- und Stadtpfarrkirche in Klagenfurt (1591 fertiggestellt), dem größten von Protestanten je in Österreich erbauten Gotteshaus). Die Stände unterstützten den aus Krain stammenden Geistlichen Primož Trubar (lat./dt. Primus Truber, 1508–1586), der wiederholt Laibach/Ljubljana verlassen musste, bei der Produktion und Verbreitung des Catechismus in der windischenn Sprach' und einer Bibelübersetzung. Trubar gilt als Begründer der slowenischen Literatur und der modernen slowenischen Schriftsprache.

Die teilweise mit großer Härte betriebene Gegenreformation unter Ferdinand II. (ab 1595 Regent von Innerösterreich, d. h. von Kärnten, Krain und Steiermark, ab 1619 römisch-deutscher Kaiser) hinterließ besonders in Kärnten eine bis weit in das 20. Jahrhundert reichende mentale Hypothek. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die bambergischen Besitzungen an Maria Theresia (1759) verkauft. Damit verlor das feudale mittelalterliche System, wenngleich nur auf der Ebene des Verhältnisses zwischen Landesherrn und Grundherren, seine Bedeutung. Der gesellschaftliche Stellenwert der Grundherrschaften verringerte sich nach der in den Jahren 1848/49 beschlossenen und in den Folgejahren durchgeführten Grundentlastung. Mitverantwortlich dafür waren zweifellos die Auswirkungen der Französischen Revolution, aber auch Ideen der Frühaufklärung, die in Kärnten im "Herbertkreis", durch Bekannte rund um die Erzherzogin Marianne (1738–1789) und im Buchdrucker und Verleger Ignaz Edler von Kleinmayr (1745–1802) führende Repräsentanten fand. Angehörige der Klagenfurter Industriellenfamilie Herbert standen in den letzten zwei Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts mit damaligen Geistesgrößen wie Immanuel Kant (1724–1804), Johann Benjamin Erhard (1766–1827), Johann Gottlieb Fichte (1762–1814), Karl Leonhard Reinhold (1757–1823), Friedrich Schiller (1759–1804) und Johann Heinrich Pestalozzi (1746–1827) in Verbindung.

Von der napoleonischen Ära wurde Kärnten sehr früh direkt berührt. Erste Kampfhandlungen fielen in die Jahre 1797, 1799 und 1800. Ende März 1797 eroberte Napoléon Bonaparte (1769–1821) die Städte Villach und Klagenfurt. Der Friede von Campoformio (1797) und wenige Jahre später jener von Pressburg/Bratislava (1805) machten Kärnten zu einem Grenzland, nachdem der französische Kaiser Napoléon I. ein Königreich Italien geschaffen hatte, das sich aus Venetien, Istrien und Dalmatien zusammensetzte.

Die 1848/49 neu gewonnene politische Landeseinheit war gefährdet, als nicht nur lokale Repräsentanten der slowenischsprachigen Bevölkerung die Forderung nach Schaffung eines vereinten Sloweniens erhoben. Dieses Postulat bildete den Nukleus eines Themas – die "nationale Frage" –, das künftig die Politik des multiethnischen Kärntens ständig herausforderte. Im Wesentlichen standen sich dabei zwei Lager gegenüber, die weltanschaulich allerdings keineswegs homogen waren: einerseits eine zumeist antiklerikal und/oder liberal orientierte deutsche Mehrheitsbevölkerung, die politisch und wirtschaftlich das Land dominierte, andererseits eine zum Teil von Geistlichen unterstützte, politisch kaum einflussreiche slowenische Bevölkerung, die sich meist in der Minderzahl befand und nur in einigen Gebieten südlich der Drau die Mehrheit bildete. Deren nationalpolitische Identität reichte von ethnoslowenischen über nationalslowenische Vorstellungen bis hin zur komplexen "Kärntner Wesenseinheit". Das Ringen um sprachliche und damit gesamtkulturelle Gleichberechtigung dieser ethnischen Gruppe in Kärnten war vielschichtig, denn es taten sich dabei nicht nur innen-, sondern auch außenpolitische Konfliktfelder auf.

Zeitgeschichte

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Abstimmungszonen in Kärnten (1920). Karte aus: Die
Volksabstimmung 1920 in Kärnten, in: Der 10. Oktober
1920. Kärntens Tag der Selbstbestimmung. Vorge-
schichte – Ereignisse – Analysen, hg. vom Kärntner
Landesarchiv unter Mitarbeit von Alfred Ogris u. a.,
Titelseite.

In der breiten Öffentlichkeit des Landes nehmen die politischen Ereignisse der Jahre 1918 bis 1920 eine Schlüsselfunktion ein. Nach dem Zerfall des Habsburgerstaates, in dessen Verband Kärnten fast sechs Jahrhunderte eingegliedert war, wurde das ehemalige Kronland mit Gebietsforderungen des neugegründeten Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen (= SHS-Staat) konfrontiert. Der Kampf um die Grenze mündete, nach wechselhaften Erfolgen der Kontrahenten, im Juni 1919 in einer militärischen Besetzung von Teilen Kärntens durch SHS-Truppen, aber in einem diplomatischen Sieg im Sinne der jahrhundertelang bestehenden historisch gewachsenen Landeseinheit. Denn die alliierten Siegermächte ordneten ein Plebiszit an. Konzipiert wurden zwei Abstimmungszonen. Bei einem Entscheid zugunsten des SHS-Staates in der ersten Abstimmungszone war eine weitere vorgesehen. Die Kärntner Volksabstimmung am 10. Oktober 1920 ergab ein deutliches Ergebnis: 59,04 Prozent oder 22.025 Wahlberechtigte, darunter mehr als 10.000 slowenischsprachige Kärntner, votierten für einen Verbleib bei der jungen Republik Österreich, 40,96 Prozent oder 15.279 Optanten für einen Anschluss an das Königreich Jugoslawien.

Die nationale Frage in Kärnten war damit keineswegs geklärt. Nicht zuletzt aufgrund der 1918–1920 gewonnenen Erfahrungen blieb sie ein brisantes Konfliktthema in der Landespolitik. Der Nationalsozialismus konnte sich nicht zuletzt auch deshalb in Kärnten schon Ende der 1920er, Anfang der 1930er Jahre etablieren; der blutige Juliputsch der Nationalsozialisten gegen den autoritären Ständestaat (1934) dauerte im Süden Österreichs am längsten an. Und nach dem "Anschluss" (März 1938) stellte der ehemalige NS-Mustergau Kärnten drei von sieben Gauleitern.

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Gebietsforderungen Jugoslawiens an Österreich, 1947/
1949. Kartenentwurf Ludwig-Boltzmann-Institut, Wien/
Graz, Grundlagenmaterial vom Verfasser Ulfried Burz.

Die NS-Herrschaft zeitigte vor allem für die slowenischsprachige Bevölkerung nachhaltige Folgen. Im April 1942 wurden fast 1.000 Angehörige in einer Nacht- und Nebelaktion nach Deutschland deportiert. Protesten lokaler Repräsentanten war nur ein geringer Erfolg beschieden. Diese und andere repressive Maßnahmen der NS-Machthaber verschärften den Partisanenkampf im Süden Österreichs, der allerdings nicht nur auf eine Befreiung von der NS-Diktatur abzielte. Bis 1947/1949 erhob das siegreiche kommunistische Jugoslawien offiziell Gebietsansprüche, die bei einer Realisierung für Kärnten einen Verlust von 2.470 km2 (rd. 26 Prozent des Gesamtterritoriums) oder rund 180.000 Einwohnern (40 Prozent der damaligen Bevölkerung) nach sich gezogen hätten.

Das daraus resultierende politische Klima im Grenzland Kärnten schwächte nach 1945 noch mehr die Position der Slowenen bei den wiederholten Forderungen nach Gleichberechtigung in allen Lebensbereichen. Ein Dauerthema, die Ortstafelfrage, scheint durch eine Übereinkunft von 2011 gelöst worden zu sein. Andere Anliegen der slowenischen Volksgruppe harren noch einer Lösung.

Verwaltungsgeschichte

Ab 1570 unterstand Kärntens weltliche Administration – gemeinsam mit Krain und der Steiermark – den Behörden in Graz. 1747 ließ Maria Theresia eine repräsentative landesfürstliche Behörde mit unmittelbarer Abhängigkeit von der Wiener Kanzlei einrichten, ein Jahr später drei Kreisämter: Ober-, Mittel- und Unterkärnten. Der Verkauf der bambergischen Besitzungen an Maria Theresia (1759) erweiterte den Verwaltungsraum.

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Villacher und Klagenfurter Kreis. Karte aus: Villacher
Kreis, in: Fräss-Ehrfeld (Hg.): Napoleon und seine Zeit.
Kärnten – Innerösterreich – Illyrien. Klagenfurt 2009,
S. 19.

In der Zeit des josephinischen Zentralismus wurde Kärnten erneut direkt vom Gouverneur Innerösterreichs mit Sitz in Graz administriert. 1804 wurde Kärnten dem Gubernium Graz zugeteilt. 1809 wurde der Villacher Kreis gemeinsam mit Osttirol, Krain, Kroatien rechts der Save und dem schon 1805 abgetretenen Istrien und Dalmatien zu den "Illyrischen Provinzen" zusammengefasst und direkt von französischen Behörden geleitet, die in Laibach residierten. Der Klagenfurter Kreis fiel unter die Verwaltungshoheit (bis 1825) des Guberniums Graz. Für kurze Zeit (1813) war Kärnten ein geschlossenes Verwaltungsgebiet, dann übernahm das Laibacher Gubernium die leitende Funktion für Oberkärnten, ab 1825 auch für den Klagenfurter Kreis.

Der Erklärung des neuen, erstmals auf breiterer Basis gewählten Kärntner Landtages (August 1848), wonach das Herzogtum unteilbar sei, wurde erst durch das kaiserliche Patent vom 13. März 1849 entsprochen. Kärnten wurde wieder zu einem selbständigen Kronland im Rahmen der Habsburgermonarchie. In der NS-Zeit erfuhr der Gau Kärnten territoriale Erweiterungen durch Osttirol und durch Teile der heutigen Republik Slowenien und Oberitaliens.

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NS-Herrschaftsraum im Süden 1941-1945.
Karte aus: Maurice Williams, deutsche Be-
arbeitung Ulfried Burz, Claudia Fräss-Ehr-
feld: Gau, Volk und Reich. Friedrich Rainer
und der österreichische Nationalismus.
Eine politische Biographie nach Selbstzeug-
nissen. Klagenfurt 2005, S. 19.

Bevölkerungsentwicklung

Vergleichbare Sprachenerhebungsdaten, die im Zusammenhang mit Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung Kärntens für die Geschichte des Landes bedeutsam sind, stehen erst ab 1846 zur Verfügung.[1] Aufgrund einer Militärkonskription gab Karl Freiherr von Czoernig-Czernhausen (1804–1889) eine Ethnographische Karte der Monarchie heraus. Kärnten – in den damaligen Grenzen – hatte 1846 rund 318.000 Einwohner. Davon gaben 95.544 Slowenisch als Umgangssprache an (rund 30 Prozent der Gesamtbevölkerung). 1880 wurden im Land rund 349.000 Personen als ortsanwesende Wohnbevölkerung registriert, darunter 29,3 Prozent mit slowenischer Umgangssprache. 1910 zählte Kärnten rund 396.000 Einwohner, 20,7 Prozent mit slowenischer Umgangssprache; nach dem Ersten Weltkrieg und dem Verlust von Landesteilen waren es rund 371.000 Bewohner, davon 10,04 Prozent mit slowenischer Umgangssprache (Volkszählung 1923). 1939 bewohnten rund 416.000 Personen das Gebiet (ohne den Kreis Lienz!), darunter 10,4 Prozent, die Slowenisch und "Windisch" als Umgangssprache deklarierten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelten in Kärnten rund 475.000 Personen, davon 8,9 Prozent mit slowenischer und/oder windischer Umgangssprache (Volkszählung 1951); 2001 waren es rund 559.000 Personen, darunter 2,2 Prozent mit slowenischer Umgangssprache.

Sieht man von der nach wie vor komplexen Diskussion zu den verschiedenen Spracherhebungsdaten ab, ist grundsätzlich zu konstatieren, dass sich der Anteil der slowenischsprachigen Bevölkerung in Kärnten von rund 30 Prozent im Jahr 1846 auf 2,2 Prozent im Jahr 2001 reduzierte. Als Ursachen für den deutlichen Rückgang der slowenischen Sprachkompetenz können genannt werden: Assimilationsmechanismen, geringe Karrieremöglichkeiten und eingeschränkte berufliche Chancen. Im letzten Jahrzehnt wird die slowenische Sprache wieder vermehrt erworben.

Wirtschaft

Bedeutsam ist seit jeher die Land- und Forstwirtschaft. Sie war für den weitaus überwiegenden Teil der Bevölkerung bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts Existenzgrundlage. Nicht nur im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts spielte zudem die metallerzeugende Industrie eine nicht unbedeutende Rolle. Heute ist Kärnten nach wie vor kaum industrialisiert, sieht man von einigen größeren Unternehmen, beispielsweise der Infineon Technologies Austria AG, der Wietersdorfer Gruppe, der Mahle Filtersysteme GmbH, der Treibacher Industrie AG und der Heraklith AG, ab. Der Dienstleistungssektor, darunter ein wichtiges wirtschaftliches Standbein des Landes, der Tourismus, ist – nach dem raschen sozialen Wandel seit den 1930er Jahren – mit Abstand der größte Arbeitgeber: 1981 waren rund 52 Prozent, 2001 rund 66 Prozent in diesem Bereich tätig, 1923 nur rund 18 Prozent.

Religionsgeschichte

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Territoriale Entwicklung der Diözese Gurk.
Karte aus: Peter G. Tropper: Das Christen-
tum in Kärnten. Vom 19. Jahrhundert bis zur
Gegenwart. Kehl 2005, S. 46.

Die christliche Missionstätigkeit in Kärnten setzte ab dem Ende des 3. und dem beginnenden 4. Jahrhundert n. Chr. ein, ausgehend vom Patriarchat Aquileja, und wurde im 8. und 9. Jahrhundert maßgeblich von Salzburg aus weitergeführt. Zu Beginn des zweiten Jahrtausends kam es zu Gründungen bedeutsamer Klöster in St. Georgen am Längsee, Ossiach, Gurk, Millstatt und St. Paul. Erste Bischofssitze waren Virunum bei Klagenfurt und Teurnia bei Spittal an der Drau. 1072 erfolgte die Gründung des Bistums Gurk, 1228 des Bistums Lavant. 1578 setzte der Aufbau einer evangelisch-protestantischen Kirchenstruktur in Kärnten ein; für ein Vierteljahrhundert befand sich der Sitz der Wiener Superintendenz in Villach. Vorwiegend unterstützt durch die seit 1604 im Land tätigen Jesuiten, schien im öffentlichen Raum Kärntens die Rekatholisierung binnen weniger Jahre abgeschlossen. Doch vor allem in abgelegenen Tälern Oberkärntens hielt sich ungeachtet der Religionspolitik der Habsburger ein Kryptoprotestantismus: In den 1730er Jahren wurden 180 Kärntner Protestanten, nach einer offenen Rebellion gegen die Jesuiten-Grundherrschaft Millstatt, nach Siebenbürgen ausgesiedelt, bis 1752 insgesamt 851 Personen aus 334 Familien. Nach dem Toleranzpatent Josephs II. (1781) und insbesondere nach dem von Franz Joseph I. erlassenen Protestantenpatent (1861) schwand die Bedeutung des Kryptoprotestantismus. 1787 kam es zur Neuordnung der Diözesangrenzen. Damals übersiedelte der Gurker Bischof nach Klagenfurt. 1859 wurde die Diözese Lavant zum Bistum Marburg an der Drau/Maribor. Seit damals ist das Territorium der Diözese Gurk nahezu deckungsgleich mit dem Bundesland Kärnten.

Militärgeschichte

Im Unterschied zu den Nachbarländern Tirol und Steiermark, die durch ihre Grenzlage anderen Notwendigkeiten Rechnung tragen mussten, hat Kärnten erst ab der Mitte des 18. Jahrhunderts eine gewisse militärgeschichtliche Bedeutung. Zwei Kasernenareale wurden um 1768 bzw. 1773 in Klagenfurt eingerichtet, nach den Italienfeldzügen (1859) und dem Krieg gegen Preußen (1866) weitere. Villach wurde 1864 zur zweiten, Wolfsberg ab 1888 zur dritten Garnisonsstadt, später folgten Spittal an der Drau und Bleiburg. In der NS-Zeit wurde die Waffen-SS-Junkerschule in Klagenfurt-Lendorf gebaut, nicht nur eine Anerkennung der Machthaber für das hohe Engagement der NSDAP in der Verbotszeit, sondern wohl auch, weil das Soldatentum in Kärnten seit dem Ersten Weltkrieg und dem darauf folgenden Kärntner Abwehrkampf in der Gesellschaft einen besonderen Stellenwert hatte.

Literatur

Die Millstätter Genesis, zu den ältesten Dichtungen im deutschen Sprachraum zählend, wurde vermutlich im dortigen Kloster geschrieben. Für die mittelhochdeutsche Dichtung sind Spuren literarischer Tätigkeiten im Umfeld des Hofes von Herzog Bernhard von Spanheim (Beginn des 13. Jahrhunderts) nachweisbar. Um 1220 verfasste Heinrich von dem Türlin das aus rund 30.000 Versen bestehende, für den deutschsprachigen Kulturraum bedeutsame Abenteuer-Epos Der aventiure krône. Im 19. Jahrhundert erzielte Adolf Ritter von Tschabuschnigg (1809–1877, u. a. auch österreichischer Justizminister) mit seinen Werken überregionale Aufmerksamkeit. Im 20. und 21. Jahrhundert kommen aus dem verhältnismäßig kleinen Kärnten nachhaltige Impulse. In den 1950er Jahren gastierte in Maria Saal am Tonhof wiederholt die literarische Avantgarde Österreichs. National oder international renommierte Schriftstellerpersönlichkeiten sind u. a.: Ingeborg Bachmann, Bernhard C. Bünker, Gerhart Ellert, Antonio Fian, Humbert Fink, Egyd Gstättner, Michael Guttenbrunner, Maja Haderlab, Peter Handke, Milka Hartmann, Alois Hotschnig, Gustav Januš, Gert Jonke, Christine Lavant, Florjan Lipuš, Lorenz Mack, Janko Messner, Lydia Mischkulnig, Engelbert Obernosterer, Josef Friedrich Perkonig, Peter Turrini, Dolores Viesèr, Josef Winkler, Werner Winkler, Guido Zernatto, die allerdings nicht selten das Land verließen; so beispielsweise Ingeborg Bachmann (1926–1973), Namensgeberin eines renommierten Preises, der im Rahmen eines Literaturwettbewerbs seit 1977 verliehen wird. Es handelt sich um eine der wichtigsten Kulturveranstaltungen im deutschsprachigen Raum.

Musik

Kärnten blickt musikgeschichtlich auf eine lange Tradition, besonders im Bereich der Volksmusik, zurück. Die Zahl der Chöre und kleinen Gesangsgemeinschaften ist geradezu Legion. Namhafte Repräsentanten sind u. a. Anton Anderluh, Hanzi Artač, France Czigan, Stefan Gerdej, Gerhard Glawischnig, Josef Inzko, Thomas Koschat, Günther Mittergradnegger, Justinus Mulle, Valentin Polanšek und Hans Streiner. In der jüngeren Vergangenheit gewannen zudem zeitgenössische Kompositionswerke einheimischer Musiker – Günther Antesberger, Norbert Artner, Nikolaus Fheodoroff, Dieter Kaufmann, Gerd Kühr, Thomas Modrej, Gerhard Prinz, Bruno Strobl – weit über die Region hinaus an Bedeutung.

Bildende Kunst und Architektur

Werke der Architektur und der Bildenden Kunst aus der Frühgeschichte, der Antike und dem 11. bis 16. Jahrhundert aus und in Kärnten zählen zu den herausragenden ihrer Zeit: Werkzeuge und Kultgegenstände aus der Hallstattkultur (z. B. Frög), Architekturreste von frühchristlichen Kirchenanlagen (z. B. Hemmaberg bei Globasnitz/Globasnica), Mosaikböden von Teurnia und Virunum, Bauten der Romanik (z. B. Gurk, Millstatt, St. Paul i. Lavanttal), der Gotik (z. B. Friesach, Kötschach, Villach). Im 20. Jahrhundert erhielt Günter Domenig für Bauten wie das Steinhaus am Ossiacher See, das Ausstellungsgebäude in der Heft/Hüttenberg und den Zubau des Klagenfurter Stadttheaters internationale Anerkennung.

Bildende Künstler wie die Maler des Nötscher Kreises (Sebastian Isepp, Anton Kolig, Anton Mahringer, Franz Wiegele), Werner Berg, Hans Bischoffshausen, Herbert Boeckl, die Kunstschaffenden Kiki Kogelnik, Bruno Gironcoli und die Künstlergeneration um Karl Brandstätter, Otto Eder, Werner Hofmeister, Giselbert Hoke, Lisa Huber, Cornelius Kolig, Maria Lassnig, Valentin Oman, Arnulf Rainer, Meina Schellander und Hans Staudacher zählen international zu den erfolgreichen Vertretern ihres Genres.

Bildung, besondere kulturelle Einrichtungen

Als bedeutendste Bildungseinrichtung des Landes gilt die – 1970 zunächst als Hochschule für Bildungswissenschaften gegründete – Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (seit 2002) mit vier Fakultäten: Kulturwissenschaft, Technik, Wirtschaftswissenschaften, Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung. Im Studienjahr 2012/2013 waren hier rund 11.000, darunter rund 1.700 ausländische, Studierende eingeschrieben.

Weitere Forschungs-, Dokumentations- und Bildungseinrichtungen, deren Bedeutung teilweise weit über Kärnten hinausgeht, sind das Kärntner Landesarchiv mit einer umfangreichen Publikationstätigkeit, das in die Alpen-Adria-Universität integrierte Robert Musil-Institut für Literaturforschung/Kärntner Literaturarchiv, das Kärntner Bildungswerk und der Geschichtsverein für Kärnten. Regelmäßig in der Region stattfindende Veranstaltungen sind der Carinthische Sommer, die Chorakademie Ossiach, der Internationale Chorwettbewerb Schloss Porcia in Spittal an der Drau, die Musikwochen Millstatt, das Musikforum Viktring, die Trigonale, das Wörthersee-Classics-Festival. Weitere, breit gefächerte Kulturangebote bieten die Burgarena Finkenstein, die Friesacher Burghofspiele, die Komödienspiele Porcia (Spittal an der Drau), die Südkärntner Sommerspiele. Bedeutend sind das Theater am Stiftshof (Eberndorf) und das Theater auf der Heunburg.

4. Bibliographische Hinweise

Bibliographien

  • Rotraud Stumfohl: Kärntner Bibliographie. Das Schrifttum über Kärnten aus den Jahren 1971–1975, 1976–1980. Klagenfurt 1984, 1989.
  • Friedrich Zopp: Kärntner Bibliographie. Das Schrifttum über Kärnten aus den Jahren 1945–1959, 1962–1965, 1966–1970. Klagenfurt 1961–1975.
  • Institut für Geschichte an der Universität Klagenfurt (Hg.): Österreichische Historische Bibliographie; CD-ROM-Ausgabe (Klagenfurt 1993); Online-Ausgabe: wwwg.uni-klu.ac.at/oehb/.

Literatur

  • Claudia Fräss-Ehrfeld: Geschichte Kärntens. Bd. 1: Das Mittelalter. Klagenfurt 1984. Bd. 2: Die Ständische Epoche. Klagenfurt 1994.
  • Claudia Fräss-Ehrfeld (Hg.): Napoleon und seine Zeit. Kärnten – Innerösterreich – Illyrien. Klagenfurt 2009 (Archiv für Vaterländische Geschichte und Topographie 96).
  • Paul Gleirscher: Karantanien. Das slawische Kärnten. Klagenfurt 2000.
  • Kärntner Landesarchiv (Hg.), Alfred Ogris, Wilhelm Deuer, Barbara Felsner, Wilhelm Wadl, Evelyne Webernig (Mitarb.): Der 10. Oktober 1920. Kärntens Tag der Selbstbestimmung. Vorgeschichte – Ereignisse – Analysen. Klagenfurt 1990.
  • Kärntner Landesregierung (Hg.), Peter Karpf, Thomas Kassl (Red.): Kärnten Dokumentation. Sonderband 01. Die Ortstafelfrage aus Expertensicht. Eine kritische Beleuchtung. Klagenfurt 2006.
  • Stefan Karner (Hg.), Peter Fritz, Peter Pirnath, Stefanie Vavti (Mitarb.): Kärnten und die nationale Frage. 5 Bde. Klagenfurt, Ljubljana, Wien 2005. Bd. 1: Stefan Karner, Janez Stergar (Hg.): Kärnten und Slowenien - "Dickicht und Pfade"; Bd. 2: Claudia Fräss-Ehrfeld, Helmut Rumpler (Hg.): Kärnten und Wien. Zwischen Staatsidee und Landesbewusstsein; Bd. 3: Ulfried Burz, Heinz-Dieter Pohl (Hg.): Politische Festtagskultur - Einheit ohne Einigkeit?; Bd. 4: Werner Drobesch, Augustin Malle (Hg.): Nationale Frage und Öffentlichkeit; Bd. 5: Stefan Karner, Andreas Moritsch (Hg.): Aussiedlung – Verschleppung – nationaler Kampf.
  • Rudolf Leeb, Maximilian Liebmann, Georg Scheibelreiter, Peter G. Tropper: Geschichte des Christentums in Österreich. Von der Spätantike bis zur Gegenwart. Österreichische Geschichte. Erg.-Bd. 3. Wien 2003. Mit Kärnten-Bezug besonders S. 33f., S. 46–49, S. 162f., S. 170, S. 174–176, S. 308–319, S. 418–421.
  • Friedrich Wilhelm Leiter: Carinthia Romana und die römische Welt. Festschrift für Gernot Piccottini zum 60. Geburtstag. Klagenfurt 2001 (Aus Forschung und Kunst 34).
  • Andreas Moritsch (Hg.), Harald Krahwinkler (Red.): Alpen-Adria. Zur Geschichte einer Region. Klagenfurt, Ljubljana, Wien 2001.
  • Janko Pleterski: Slowenisch oder deutsch? Nationale Differenzierungsprozesse in Kärnten (1848–1914). Klagenfurt 1996.
  • Helmut Rumpler (Hg.), Ulfried Burz (Mitarb.): Kärnten. Von der deutschen Grenzmark zum österreichischen Bundesland. Wien u. a. 1998 (Geschichte der österreichischen Bundesländer seit 1945 6/2).
  • Peter Štih, Vasko Simoniti, Peter Vodopivec: Slowenische Geschichte. Gesellschaft – Politik – Kultur (Veröffentlichungen der Historischen Landeskommission für Steiermark 40 / Zbirka Zgodovinskega Časopisa 34). Graz 2008.
  • Arnold Suppan: Jugoslawien und Österreich 1918–1938. Bilaterale Außenpolitik im europäischen Umfeld. Wien 1996 (Veröffentlichungen des österreichischen Ost- und Südosteuropa-Instituts 14), besonders S. 473–558; S. 677–688; S. 746–813; S. 854–867; S. 875–885; S. 967–1012.
  • Hellwig Valentin: Der Sonderfall. Kärntner Zeitgeschichte 1918–2004/08. Akt. u. erw. Neuauflage Klagenfurt, Ljubljana, Wien 2009.
  • Hellwig Valentin, Susanne Haiden, Barbara Maier (Hg.): Die Kärntner Volksabstimmung 1920 und die Geschichtsforschung. Leistungen, Defizite, Perspektiven. Klagenfurt 2002.
  • Wilhelm Wadl (Hg.): Glaubwürdig bleiben. 500 Jahre protestantisches Abenteuer. Wissenschaftlicher Begleitband zur Kärntner Landesausstellung 2011 in Fresach. Klagenfurt 2011 (Archiv für Vaterländische Geschichte und Topographie 101).
  • Thomas Zeloth: Bevölkerungsbewegung und Wirtschaftswandel in Kärnten 1918–2001. Demographische Überlebensstrategien einer österreichischen Randregion. Klagenfurt 2002 (Archiv für Vaterländische Geschichte und Topographie 86).

Weblinks

Anmerkungen

[1] Quellen: 1880: K. K. Statistischen Central-Commission (Hg.): Special-Ortsrepertorium von Kärnten. Wien 1883 [C. Kr. Statistični Centralni Komisiji (Hg.): Obširen Immenik Krajev na Koroško, Wien 1883], S. 98; 1910: Statistische Zentralkommission (Hg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearb. auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Kärnten (Wien 1918), S. 86; 1923 und 1951: Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearb. auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Juni 1951. Wien 1953, S. 167; 1939 (Bevölkerung): Statistische Übersichten für den Reichsgau Kärnten. Zusammengestellt vom Statistischen Amt für die Reichsgaue der Ostmark. Wien 1939, S. 1; Daten zur slowenischen und "windischen" Umgangssprache für 1939 nach Arnold Suppan: Die österreichischen Volksgruppen. Tendenzen ihrer gesellschaftlichen Entwicklung im 20. Jahrhundert. Wien 1983 (Schriftenreihe des Instituts für Österreichkunde), S. 18; 2001 (Bevölkerung): Statistik Austria (Hg.): Volkszählung 2001. Hauptergebnisse II – Kärnten. Wien 2004, S. 40; Daten zur slowenischen und "windischen" Umgangssprache für 2001 nach Peter Ibounig: Volksgruppen zählen – mittels Volkszählungen? Die Angaben zur Umgangssprache in den österreichischen Volkszählungen / Preštevanje narodnih skupnosti – s pomočjo popisov prebivalstva? Podatki o občevalnem jeziku v avstrijskih popisih prebivalstva. In: Peter Karpf, Thomas Kassl, Werner Platzer, Udo Puschnig (Hg.): Kärnten Dokumentation. Bd. 27. Klagenfurt Wörthersee 2011, S. 63–82, hier S. 71; die Prozentwerte zum slowenischsprachigen Anteil an der Gesamtbevölkerung Kärntens beruhen auf Berechnungen des Verfassers.

Zitation

Ulfried Burz: Kärnten. In: Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, 2014. URL: ome-lexikon.uni-oldenburg.de/54127.html (Stand 12.10.2021).

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