Großkarol/Carei/Nagykároly

1. Toponymie

Deutsche Bezeichnung

Großkarol

Amtliche Bezeichnung

rum. Carei

Anderssprachige Bezeichnungen

ung. Nagykároly; jidd. Krole oder Kruli; türk. Karolvar; lat. Karol, villa Karul (14. Jahrhundert)

Etymologie

Der Name der Ortschaft lässt sich auf das alte ungarische Wort „karuly“ (heute: „karvaly“, Sperber) zurückführen. Es handelt sich dabei um den Wappenvogel der Familie Károlyi, die die Entwicklung der Stadt maßgebend beeinflusst hat.

2. Geographie

Lage

Großkarol liegt auf 47° 41′ nördlicher Breite, 22° 28′ östlicher Länge im nordwestlichen Grenzgebiet Rumäniens, etwa zehn Kilometer von der ungarisch-rumänischen Staatsgrenze entfernt sowie 35 Kilometer südwestlich von Sathmar/Satu Mare/Szatmárnémeti und ca. 100 Kilometer nordöstlich von Großwardein/Oradea.

Topographie

Die Stadt (Meereshöhe 130,5 m) befindet sich zwischen den Tiefebenen der Flüsse Somesch (rum. Someş, ung. Szamos), Crasna (ung. Kraszna) und Eriu (ung. Èr).

Region

Großkarol ist Teil der historischen Region Sathmar und gehört damit zum so genannten ‚Partium‘ (Gen. Pl. von Partes regni Hungariae adnexae), das zusammen mit dem Banat und dem historischen Siebenbürgen (rum. Ardeal, ung. Erdély) die heute als Siebenbürgen (auch Transsylvanien, rum. Transilvania, ung. Erdély) bezeichnete Großregion bildet. Das Partium, also die ostungarischen Komitate jenseits der Theiß (rum. Tisa, ung. Tisza), gehörte von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis ins späte 17. Jahrhundert zum Herrschaftsgebiet der siebenbürgischen Fürsten.

Staatliche und administrative Zugehörigkeit

Rumänien. Großkarol ist die zweitwichtigste Stadt im Kreis Sathmar. Zwischen 1780 und 1926 war sie dank der gräflichen Familie Károlyi Sitz des Komitats. 1926 wurde sie dem Kreis Sălaj (ung. Szilágy), 1945 dem Kreis Frauenbach (dt. auch Neustadt, rum. Baia Mare, ung. Nagybánya) zugeteilt. Seit der rumänischen Verwaltungsreform von 1968 gehört Großkarol wieder zum Kreis Sathmar.

3. Geschichte und Kultur

Gebräuchliche Symbolik

Das dreigeteilte Stadtwappen mit der für das Munizipalrecht stehenden Burgkrone zeigt im oberen roten Dreieck den Sperber, das Symbol der Familie Károlyi. Der linke Turm auf blauem Grund steht für das Károlyi-Schloss, die berühmteste Sehenswürdigkeit der Stadt. Das rechts abgebildete Denkmal des rumänischen Soldaten wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in Erinnerung an die im Kampf gegen den deutschen und ungarischen „Faschismus“ Gefallenen erstellt.

Mittelalter

Erstmals 1213 schriftlich erwähnt, verdankt Großkarol seine Entwicklung einerseits der geographischen Lage, andererseits der Familie Károlyi, die zur Sippe Kaplon (Nachfahren des ungarischen Stammesführers Kond) gehörte und die Gegend als ihr Hausgut beherrschte. Im 14. Jahrhundert wurde der in den Quellen Karul genannte Ort zum Zentrum der Kaplon-Güter und Simon Kaplon änderte den Familiennamen in Karol.

Einen Meilenstein in der Entwicklung der Siedlung bedeutete das Jahr 1346, in dem sie das Recht auf einen Wochenmarkt erlangte, das wenige Jahrzehnte später auch auf Jahrmärkte ausgedehnt wurde. 1428 trennte sich die Siedlung Karol von der Puszta Karol und ist ab diesem Zeitpunkt als Groß-Karol bekannt. Die landwirtschaftlich geprägte Ortschaft erhielt Mitte des 15. Jahrhunderts den Status eines Vororts mit eingeschränktem Stadtrecht, das heißt, sie wurde zum Marktflecken (Oppidum).

In der folgenden Zeit verwüsteten osmanische Raubzüge die Gegend und in andauernden Kämpfen wurden mehrere Dörfer (u. a. Vada oder Kozard) vernichtet, deren Bevölkerung sich in der Stadt niederließ. Auch während des Bauernaufstands unter dem Anführer Georg Dózsa (um 1470–1514) kam es in der Umgebung zu Zerstörungen.

Neuzeit

Erst nach dem Kuruzzenaufstand, der mit dem Sathmarer Friedensvertrag 1711 endete, begann eine lang andauernde Entwicklungsphase. Ab 1712 siedelte Alexander Károlyi (1669–1743), der im selben Jahr den Grafentitel erhielt, Kolonisten aus Süddeutschland an (siehe auch „Sathmarschwaben“), ebenso evangelische Slowaken aus der Karpato-Ukraine, griechisch-katholische Rumänen, Ruthenen sowie Juden aus Galizien. Diese Maßnahmen sollten vorrangig die wirtschaftliche Entwicklung der Gegend fördern, dienten aber zugleich der Konsolidierung der zuvor schwächelnden katholischen Kirche. Von den etwa 1.400 im Jahr 1712 angesiedelten Siedlern aus dem süddeutschen Raum ergriffen in den folgenden Jahren viele die Flucht, da sich die Lebensbedingungen trotz der gewährten Privilegien als schwer erwiesen. Weitere Ansiedlungswellen folgten in den nächsten Jahrzehnten, wobei es an Konflikten mit den Einheimischen nicht mangelte.

Dank der Neusiedler standen Großkarol und seine Umgebung im 18. und 19. Jahrhundert im Zeichen einer wirtschaftlichen sowie demographischen Blüte; die Erhebung zur Stadt erfolgte 1848. Zugleich wurde die Ortschaft aber auch von mehreren Katastrophen heimgesucht: 1834 zerstörte und beschädigte ein großes Erdbeben viele Gebäude, dem 1836 sowie 1887 zwei erhebliche Sachschäden verursachende Brände folgten.

Die schwäbische Bevölkerung war seit dem frühen 19. Jahrhundert sowohl von staatlicher als auch von kirchlicher Seite einem ständig wachsenden Magyarisierungsdruck ausgesetzt. Die soziale Zusammensetzung der Siedlungen – es fehlte eine intellektuelle Elite – begünstigte die sich verstärkenden Assimilierungsprozesse.

Zeitgeschichte

Nach dem Ersten Weltkrieg fiel Großkarol Rumänien zu. Der Machtwechsel hatte zur Folge, dass die Stadt ab 1919 von rumänischen Bürgermeistern regiert wurde, während die Vizebürgermeister Ungarn blieben. Zwischen 1940 und 1945 gehörte Großkarol, als Folge des sogenannten ‚Wiener Schiedsspruchs‘, wieder zu Ungarn. In dieser Zeit wurde die jüdische Bevölkerung der Stadt zuerst ins Ghetto, danach in Vernichtungslager deportiert. Ab 1943 wechselten viele Sathmarer Schwaben von der ungarischen Armee in die Waffen-SS. Im Januar 1945 wurden die arbeitsfähigen deutschen Bewohner zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportiert, sodass die Anzahl der schwäbischen Bevölkerung auch in der Umgebung drastisch zurückging.

Die Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg veränderten das Stadtbild: Mit seinen vielen Wohnblocks erhielt Großkarol das Antlitz einer sozialistischen Stadt.

Bevölkerung

Die Volkszählungen belegen einen kontinuierlichen Bevölkerungsanstieg bis 1992. 1789 hatte die Stadt 7.823 Einwohner, die Zahl verdoppelte sich fast bis 1890 (13.475) und erreichte im Jahr 1992 26.372 Einwohner. Der entgegengesetzte Trend zeigte sich nach dem Systemwechsel in Rumänien (2002: 23.182 Einwohner, 2011: 21.112 Einwohner).[1]

Durch die Geschichte der Region bedingt, war Großkarol immer multiethnisch geprägt, wobei die Ungarn lange dominierten. 1880 waren 95,7 Prozent der Bevölkerung ungarischsprachig, 2,8 Prozent rumänisch- und 1,2 Prozent deutschsprachig. Bis 1910 wuchs der Anteil der Bewohner, die Ungarisch als Muttersprache angaben, auf 98,1 Prozent (Rumänisch: 1,3 Prozent, Deutsch: 0,4 Prozent). Die Kategorie „Sonstige“ (Ruthenen, Slowaken usw.) lag bis 1910 immer unter einem Prozent. Die Machtwechsel in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts spiegelten sich auch in den statistischen Zahlen wider, da die jeweils herrschende Macht die Vielfalt der Bevölkerung im eigenen nationalen Interesse homogenisierte.

Die im 18. Jahrhundert angesiedelte jüdische Bevölkerung wuchs im 19. Jahrhundert durch die Einwanderung aus Galizien an; im Zweiten Weltkrieg und nach der darauf folgenden Auswanderung ging ihre Zahl drastisch zurück, sodass Großkarol 1992 keine jüdischen Einwohner mehr hatte.

Nach der politischen Wende von 1989 bekannten sich 1992 53,4 Prozent als Ungarn, 40,2 Prozent als Rumänen, 4,6 Prozent als Deutsche und 1,5 Prozent als Roma. Der im Vergleich mit den früheren Volkszählungen hohe Anteil der deutschen Bevölkerung ist durch die Bemühungen des rumänischen Staates zu erklären, den nach 1920 größtenteils magyarisierten Donauschwaben wieder eine größere nationale Entfaltung zu ermöglichen. 2011 wies die Statistik 51,8 Prozent Ungarn, 38,2 Prozent Rumänen, 2,2 Prozent Deutsche und 2,1 Prozent Roma nach. Die letzte Volkszählung erfasste zahlenmäßig 479 Deutsche.

Wirtschaft

Für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt war die Ansiedlung der Schwaben, unter denen es zahlreiche Handwerker gab, von maßgebender Relevanz. Positiv wirkte sich auch der im 19. Jahrhundert erfolgte Ausbau der Infrastruktur aus. 1871 wurde die Bahnstrecke Debrezin/DebrecenSathmar übergeben, 1887 die Verkehrslinie Großkarol–Zillenmarkt/Zalău/Zilah–Siben/Jibou/Zsibó und 1905 Großkarol–Salka/Mátészalka. Alle drei Bahnlinien bezogen Großkarol in ihre Trassenführung ein.

Während die in der Stadt organisierten Märkte in der Region eine hohe Anziehungskraft entfalteten, hatte der Handel insgesamt wenig Gewicht. Die Industrie entwickelte sich nur langsam, was teilweise auf den Wassermangel zurückzuführen war, der erst durch den Ausbau des Kanalsystems in den 1970er Jahren behoben werden konnte. Nach 1950 setzte eine staatliche Industrialisierung ein. Zu den größeren Unternehmen zählten die Fabrik UNIO für Bergbaumaschinen und eine erst 1986 gegründete Zuckerfabrik.

Für Touristen attraktiv ist Großkarol durch das Károlyi-Schloss und ein Thermalbad.

Religions- und Kirchengeschichte

Da die Familie Károlyi während der Reformation aus der katholischen Kirche austrat, fanden in der Folgezeit mehrere reformierte Synoden in der Ortschaft statt. Die im 17. Jahrhundert erfolgte Rückkehr der Familie zum Katholizismus zog konfessionelle Konflikte nach sich, sodass bei den Ansiedlungen auch die Religion der Siedler beachtet wurde.

Als 1804 das Bistum von Erlau/Eger aufgelöst wurde, gab es Pläne, dieses in Großkarol neu zu gründen. Diese scheiterten jedoch an den Károlyis.

Die Nationsbildungsprozesse wirkten sich auch auf das religiöse Leben der Stadt aus, sodass es seit dem 18. Jahrhundert zwei griechisch-katholische Gemeinden gab, eine ungarischsprachige und eine rumänischsprachige. Als 1912 das griechisch-katholische Bistum von Deroch/Hajdúdorog gegründet wurde, kam es mehrfach zu Konflikten mit der ungarischen Kirchenleitung, die sich für den Gebrauch der ungarischen Sprache einsetzte.

Die rumänischen und ruthenischen Orthodoxen benutzten bis ins 18. Jahrhundert gemeinsam eine Kirche, danach bauten sich die Ersteren ein eigenes Gotteshaus. Am 13. November 1918 wurde in einer Versammlung die Gründung des Rumänisch-Orthodoxen Nationalen Vikariats Großkarol verkündet, das bis zum 19. Juni 1919 existierte, als es dem orthodoxen Bistum Großwardein eingegliedert wurde. 1931 wurde das Rumänisch-Orthodoxe Protopopiat Großkarol gegründet. Die orthodoxe Kathedrale „Die Helden des Volkes“ im Zentrum der Stadt wurde unter dem Patronat des hl. Demetrius nach der Wende von 1989 errichtet.

In der Stadt gab es zu Beginn des 20. Jahrhunderts neben der Synagoge, die bis heute zu sehen ist, mehrere jüdische Bethäuser. Nach andauernden Konflikten spaltete sich 1934 die jüdische Gemeinde, sodass innerhalb der orthodoxen Gemeinde eine zweite gegründet wurde.

Die gegenwärtige konfessionelle Zusammensetzung der Bevölkerung zeigt, dass die katholische Kirche mit 37,4 Prozent der Bevölkerung weiterhin die meisten Gläubigen hat. Der Anteil der Orthodoxen beträgt 33,3 Prozent, der Griechisch-Katholischen 6,1 Prozent und der Reformierten 20,5 Prozent. Die weiteren konfessionellen Gemeinden sind zahlenmäßig sehr klein und haben einige Dutzend Gläubige.[2]

Bildung und kulturelle Institutionen

Die konfessionelle und ethnische Vielfalt spiegelt sich auch im mehrsprachigen Schulwesen der Stadt wider, das bis heute den Besuch einer deutschsprachigen Grundschule ermöglicht. Die traditionsreiche katholische Bildungsanstalt der Piaristen, die nach wie vor zahlreiche Schüler aus der Region anzieht, konnte sich im 18. Jahrhundert solcher Persönlichkeiten wie des bekannten Linguisten Miklós Révai (1750‒1807) rühmen. In der ehemaligen reformierten Schule begann der erste Übersetzer der Bibel ins Ungarische, Gáspár Károli (gest. 1591), 1540 seine Ausbildung.

In Großkarol gab es schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts zahlreiche Vereine, vom bürgerlichen Lesekreis bis zu Gesangs- und Wohltätigkeitsvereinen. Das 1907 eröffnete Stadttheater wurde in den letzten Jahren saniert und in seinem Originalzustand wiederhergestellt. Im Schloss der Familie Károlyi befindet sich das Museum der Stadt (Muzeul Municipal Carei), das mit drei ständigen Ausstellungen aufwartet und auch als Kulturzentrum dient.

Kunstgeschichte

Das kunstgeschichtlich wertvollste Gebäude der Stadt ist das Schloss der Familie Károlyi. 1482 ließ László Lancz Károlyi (1449−1489) mit Erlaubnis des Königs Matthias (1443−1490) ein Steinhaus bauen, das 1592 zur Abwehr osmanischer Angriffe zur Burg erweitert wurde (u. a. legte man einen Wassergraben an), sodass die Festung in den „Türkenkriegen“ nicht eingenommen werden konnte. Nach einem Umbau Ende des 17. Jahrhunderts wurde sie 1794 abgetragen, um einem neuen Schloss Platz zu machen, das 100 Jahre später wieder wesentliche Veränderungen erfuhr. Nach dem Ersten Weltkrieg diente das Gebäude abwechselnd als Militärschule, Krankenhaus, Lyzeum und Kulturhaus.

Der Familiensitz der Károlyis war Schauplatz mehrerer geschichtlicher Ereignisse: Hier sammelten sich (unter dem Befehl von László Károlyi) die Truppen aus dem Komitat Sathmar vor der Schlacht von Mohatsch/Mohács; hier begannen 1621 die in Nikolsburg/Mikulov fortgesetzten Friedensverhandlungen zwischen dem Fürsten von Siebenbürgen und den Habsburgern. Darüber hinaus wurden hier 1711 die Verhandlungen zwischen dem Grafen Alexander Károlyi als Kuruzzenführer und dem in habsburgischen Diensten stehenden Grafen Johann Pálffy (1664–1751) geführt. Zu den berühmten Besuchern zählen Franz Rákóczi II. (1676–1735) und mehrere Mitglieder der kaiserlichen Familie, unter anderem der Kronprinz Rudolf (1858–1889).

Literatur

Der Bibelübersetzer Gaspár Károli kam um 1530 in Großkarol zur Welt, hier wurden auch die ungarische Schriftstellerin Margit Kafka (1880–1918) und der Soziologe, Politiker und Publizist Oszkár Jászi (1875–1957) geboren. Jászi engagierte sich in den Debatten über die Nationalitätenfrage zu Beginn des 20. Jahrhunderts und beeinflusste durch seine Schriften maßgeblich den öffentlichen Diskurs.

Der Dichter der ungarischen Hymne, Ferenc Kölcsey (1790–1838), war in Großkarol als Beamter tätig; der Maler Mihály Munkácsy (1844–1900) war hier Tischlerlehrling.

4. Diskurse/Kontroversen

Konfessionelle und ethnische Kontroversen (Katholiken vs. Reformierte, ungarische vs. rumänische Griechisch-Katholiken, Ungarn vs. Rumänen, Ungarn vs. Schwaben) flammten immer wieder auf. Die Positionen der einzelnen Gruppen hingen von der Politik der jeweils aktuellen Macht ab, die zeitweise auch die Minderheiten gegeneinander ausspielte, zum Beispiel die rumänische Regierung in der Zwischenkriegszeit die Schwaben gegen die Ungarn.

Spannungen zeigen sich auch aktuell auf politischer Ebene zwischen den Ungarn und Rumänen, wenn es um symbolische Fragen geht, zum Beispiel, als auf dem neuen Stadtplan für Touristen das Denkmal des rumänischen Soldaten nicht als Sehenswürdigkeit verzeichnet wurde.

Die Identifikationsfrage der Schwaben, die überwiegend ungarischsprachig sind, gehört zu den latenten Konflikten, die sich – trotz einer grundsätzlich guten Zusammenarbeit zwischen dem Demokratischen Forum der Deutschen und der ungarischen Interessenvertretung/Partei – vor lokalen Wahlen oder Volkszählungen intensivieren. Dass die Beziehungen nicht ganz störungsfrei sind, zeigte sich auch, als in den Dörfern der Umgebung deutsche Klassen nicht mehr weitergeführt werden konnten, weil die Eltern ihre Kinder in die ungarische Abteilung einschrieben, um die finanzielle Unterstützung des ungarischen Staates zu erhalten.

5. Bibliographische Hinweise

Literatur

  • Zoltán Benedek: Nagykároly. Carei. Großkarol. Orosháza 1994.
  • Anders E. B. Blomqvist: Economic Nationalizing in the Ethnic Borderlands of Hungary and Romania. Stockholm 2014. URL: su.diva-portal.org/smash/get/diva2:753257/FULLTEXT01.pdf (letzter Zugriff: 01.03.2021).
  • Sándor Halmos: Szatmár vármegye zsidósága [Das Judentum des Komitats Sathmar]. Nyíregyháza 2008.
  • Josef Volkmar Senz: Geschichte der Donauschwaben. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Eine volkstümliche Darstellung. München 1987 (Beiträge zur donauschwäbischen Heimat- und Volksforschung III/37).
  • Dorel Augustin Silagi: Istoricul comunităților confesionale din Protopopiatul Ortodox Român – Carei [Die Geschichte der konfessionellen Gemeinden aus dem Rumänisch-orthodoxen Protopopiat – Großkarol]. Baia Mare 2009.
  • Amadil Ujfalussy: Nagykároly [Großkarol]. In Samu Borovszky u. a. (Hg.): Magyarország vármegyéi és városai (Magyarország monografiája) – a magyar korona országai történetének, földrajzi, képzőművészeti, néprajzi, hadügyi és természeti viszonyainak, közmüvelődési és közgazdasági állapotának enciklopédiája [Die Komitate und Städte Ungarns (Monographie Ungarns) – Enzyklopädie der Geschichte, Geographie, bildenden Künste, Ethnologie, der militärischen, natürlichen Gegebenheiten und kulturellen sowie wirtschaftlichen Zustände der Länder der ungarischen Krone]. Arcanum, digitale Ausgabe, 2014. URL: mek.oszk.hu/09500/09536/html/0020/8.html (letzter Zugriff: 01.03.2021).
  • András Vári, Judit Pál, Stefan Brakensiek: Herrschaft an der Grenze. Mikrogeschichte der Macht im östlichen Ungarn im 18. Jahrhundert. Köln, Weimar, Wien 2014 (Adelswelten 2).
  • Balázs Béla Végh: Kultúraváltás a Nagykároly környéki sváboknál [Kulturwechsel bei den Schwaben in der Gegend von Großkarol]. In: Korunk XXII/3 (2011), S. 105–109.
  • Paula Virag (Koordinatorin): 300 de ani de la colonizarea șvabilor dunăreni în comitatul Satu Mare [300 Jahre nach der Kolonisierung der Donauschwaben im Komitat Sathmar]. Satu Mare 2012.
  • István Vonház: A szatmármegyei német telepítés [Die deutsche Ansiedlung im Komitat Sathmar]. Budapest 1914.

Weblinks

Anmerkungen

[1] Für die hier und im Folgenden genannten Zahlen zur Bevölkerungsanzahl und -zusammensetzung gilt: Die Daten der rumänischen Volkszählungen sind auf der Seite des Rumänischen Statistischen Amtes zugänglich: www.recensamantromania.ro/istoric/lista-recensafmintelor-populaaiei/ (Abruf 12.02.2015), die Jahrbücher des Ungarischen Statistischen Amtes können unter epa.niif.hu/01600/01678 (Abruf 12.02.2015) nachgeschlagen werden.

[2] Siehe dazu die Ergebnisse der Volkszählung 2011. URL: www.recensamantromania.ro/wp-content/uploads/2012/08/TS8.pdf (Abruf: 18.07.2015).

Zitation

Enikő Dácz: Großkarol/Carei/Nagykároly. In: Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, 2015. URL: ome-lexikon.uni-oldenburg.de/p32395 (Stand 01.03.2021).

Nutzungsbedingungen für diesen Artikel

Copyright © Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE), alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk entstand im Rahmen des Projekts „Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa“ und darf vervielfältigt und veröffentlicht werden, sofern die Einwilligung der Rechteinhaber vorliegt. Bitte kontaktieren Sie: ome-lexikon@uol.de

Wenn Sie fachliche Hinweise oder Ergänzungen zum Text haben, wenden Sie sich bitte unter Angabe von Literatur- und Quellenbelegen an die Redaktion.

OME-Redaktion (Stand: 30.07.2024)  | 
Zum Seitananfang scrollen Scroll to the top of the page