Erinnerungskultur

1. Begriff

Der Begriff „Erinnerungskultur” scheint ein Neologismus zu sein, der erst im Zuge der Intensivierung der erinnerungswissenschaftlichen Forschung seit den 1990er Jahren begegnet. Auch wenn man im mittelalterlichen Mönchtum und seiner komplexen, systematisierten Form des Gedenkens an Verstorbene gewissermaßen die Urform von „Erinnerungskultur” in der Sache sehen kann[1] und mit den geistigen Ahnherren Friedrich Nietzsche, Aby Warburg und Maurice Halbwachs auch das Konzept bereits einen längeren Vorlauf besitzt,[2] wurde der entsprechende Begriff doch erst in letzter Zeit verwendet. Er ist noch wenig festgelegt, wie sich an unterschiedlichen Verwendungskontexten ablesen lässt. Hockerts traut dem Begriff lediglich zu, „als lockerer Sammelbegriff für die Gesamtheit des nicht spezifisch wissenschaftlichen Gebrauchs der Geschichte in der Öffentlichkeit” dienen zu können.[3] Selbst die Verwendung im Singular oder Plural gehorcht keinem festen Schema und ist keineswegs immer inhaltlich begründet.

Eine Abgrenzung von „Erinnerungskultur(en)” und „Erinnerungsort(en)” wird in der Forschung nicht immer durchgehalten, zumal das kulturwissenschaftliche Substrat in beiden Fällen das gleiche ist: Es geht darum, dass neben dem je eigenen Gedächtnis des Einzelmenschen auch ein „Gruppengedächtnis” existiert (mémoire collective im Sinne von Halbwachs, 1925), das sozial und kulturell determiniert ist und eine Generationen übergreifende Dauer aufweist. Das gegenüber „Erinnerungsort(en)” andere Erklärungspotential von „Erinnerungskultur(en)” bezieht sich einerseits auf die Größe der beteiligten Entitäten (Staaten, Nationen, Glaubensgemeinschaften), andererseits auf den Zusammenhang von Deutungshoheit und der Herausbildung von besonderen Erinnerungstechniken.[4] Damit ist auch ein zentrales Feld politischen Handelns benannt, das sich bis hin zu einer eigenen „Vergangenheitspolitik”[5] verfolgen lässt.

Kultur und Geschichte des östlichen Europa spielten zwar bei der Begriffsgenese keine erkennbare Rolle, besitzen aber für die weitere Begriffsentwicklung insofern eine gute Ausgangsposition, als hier die Prägung von Erinnerungskultur(en) aufgrund multiethnischer und multikonfessioneller Gemengelagen durch „politische Veränderungen” und „staatliche Geschichtspolitik”[6] vielfach komplexer und auch intensiver war als anderswo.

2. Definition

In der Definition von Erll (2008) erscheinen „Erinnerungskulturen” als die „historisch und kulturell variablen Ausprägungen von kollektivem Gedächtnis”. Mit der Pluralform wird gleichzeitig angedeutet, dass „wir es niemals, auch nicht in den homogensten Kulturen, mit nur einer einzigen Erinnerungsgemeinschaft zu tun haben”. Der Akzent auf „Erinnerung” (statt „Gedächtnis”) wiederum signalisiert, dass „das wissenschaftliche Konstrukt ‚kollektives Gedächtnis’ erst in seiner Aktualisierung durch einzelne kollektive Erinnerungsakte tatsächlich beobachtbar und kulturwissenschaftlich analysierbar wird”.[7]

Trotz der Nachvollziehbarkeit dieser Definition ergeben sich Probleme bei der Anwendung des Begriffs: Zum einen scheint die aktive Seite von Erinnerung nicht so recht zu der in der (kulturwissenschaftlichen) Gedächtnisforschung gern verwendeten Metapher vom „Speicher(gedächtnis)“ zu passen. Hier wäre die von Hejl 1991 vorgebrachte Problematisierung des Speichermodells von Gedächtnis in soziologischer Perspektive ernst zu nehmen, die dem passiven und statischen Bild des Speichers eine aktive Prozesskategorie entgegensetzt. Sie führt zu der auch medienwissenschaftlich gut belegbaren Grundannahme, dass sich Gesellschaften vermittels Ereignissen erinnern, die ihrerseits auf bestimmte vorgefundene Zusammenhänge verweisen. Dieser Vorgang ist nicht (komplett) steuerbar, weshalb gesellschaftliches Erinnern und die daraus erwachsende „Erinnerungskultur” am ehesten als selbstorganisierender Vorgang zu beschreiben sind (Hejl spricht von „heterarchischer Selbstregelung”[8]). Auf der anderen Seite ist bei der Begriffsdefinition erhöhte Vorsicht geboten, was die Verwendung des Kulturbegriffs angeht: Eine semiotisch grundierte Definition beispielsweise, die Kultur als „nicht-erblich vermitteltes Gedächtnis eines menschlichen Kollektivs”[9] (Lotman, Uspenskij) begreift, läuft Gefahr, bei der Begriffskoppelung mit „Erinnerung” zu einem Pleonasmus zu führen.

Auf der Habenseite steht ein dreifaches Erkenntnisangebot, das sich mit der Pluralwendung „Erinnerungskulturen” verbindet: erstens die Vielzahl von Erinnerungsleistungen in Gesellschaften oder Großgruppen einfangen zu können; zweitens der Geschichtswissenschaft selbst einen Platz zuweisen zu können („als Teil einer bestimmten Erinnerungssubkultur”); und drittens die real existierenden Erinnerungsgemeinschaften oder –milieus als konkrete soziale Gruppen benennen zu können.[10] Die im historischen Arbeiten immer wieder notwendige Rückkoppelung von (kollektiver) Erinnerung an das Individuum lenkt den Blick auf die Wandelbarkeit, Funktionalität und Hybridität von Erinnerungsprozessen allgemein und Erinnerungskulturen im Besonderen. Schon die Veränderbarkeit offenbart den kommunikativen Grundzug von „Erinnerung”, bei dem individuelle und soziale Ebenen ineinander spielen. Auf beiden Ebenen hat man es mit selektiven und rekonstruktiven Verfahren zu tun,[11] was jede neue Forschung zu einer eigenen Begriffsbestimmung zwingt.

3. Diskurse/Kontroversen

Auf der anwendungsbezogenen Stufe der Begriffsgeschichte zeigt sich eine überdurchschnittlich hohe Präsenz der Forschung zum östlichen Europa – dabei keineswegs beschränkt auf die Fachkulturen der Slawistik und der Geschichte Osteuropas. Wenn die Anglistin Aleida Assmann 2007 bei der Behandlung der „lange[n] Schatten der Vergangenheit” auf die „[d]eutsche[n] Opfernarrative” zu sprechen kommt, geschieht dies nicht zuletzt am Beispiel der „Vertreibung der Deutschen aus osteuropäischen Gebieten”.[12] Dass sich gerade dieses Thema, das doch – schon aufgrund von regierungsamtlichen Auftragsarbeiten wie der „Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa” (1953–1962) – nie im eigentlichen Sinne „vergessen” war, in den letzten Jahren einer erstaunlichen Renaissance erfreut, wird von Assmann als „Transfer der Erinnerung” (192) bezeichnet. Erklärt wird es mit medialer Aufmerksamkeitserhöhung, der Möglichkeit emotionaler Anteilnahme und dem bevorstehenden Ableben der letzten Zeitzeugen für das Realgeschehen „Vertreibung”. „Erinnerungskultur” rückt damit sehr nahe an „Geschichtspolitik” heran, wie der Untertitel von Assmanns Buch andeutet.

Neuere fallbezogene Studien zu deutschen und polnischen Erinnerungsorten, hier als Orte der Vergangenheitspflege wie Museen oder Denkmäler gefasst, bauen darauf auf. „Geschichtspolitik” verbindet sich dabei mit staatlichem Handeln, während „Erinnerungskultur” ein Anliegen der Zivilgesellschaft wird (Museum des Warschauer Aufstands, 2011). Abgesehen von der noch zu leistenden Differenzierung des Parameters „Staat” zeichnet sich ab, dass Erinnerungskultur zwar selbstorganisiert sein mag (und insofern dem bottom-up-Prinzip gehorcht), gleichwohl kaum ohne Meinungsführer, Trendsetter und gezielte Initiativen von Individuen oder peer groups auskommt. Der Vergleich von medialen Erinnerungskulturen, wie er am Gegenstand der in Deutschland und Polen geführten Debatten um die Vertreibung unternommen wurde,[13] bestätigt das. In ähnlicher Weise ist die scheinbar eindeutig „top-down“ funktionierende Geschichtspolitik schwerlich ohne Verbindung zu Anreizen und Resonanz aus der Bevölkerung denkbar. Möglicherweise bilden die so verstandenen Termini „Geschichtspolitik” und „Erinnerungskultur” nur zwei Facetten derselben Sache einer übergreifenden „Erinnerungskultur”, sodass sich ein partikulares und ein universales Begriffsverständnis offenbaren. Eine pragmatische Lösung ist, „Erinnerungskultur” zu verstehen „als den spezifischen Umgang einer Gemeinschaft mit der Vergangenheit” (Hahn, Hein-Kircher, Kochanowska-Nieborak 2008, 4).

Dieser Umgang ist nicht gefeit vor Irrationalismen und Prätentionen, was dieselben Autoren dazu veranlasst, gerade beim Fall der auf Versöhnung angelegten Nachbarschaftspolitik Deutschlands gegenüber den vom Dritten Reich geschädigten Staaten vor der Gefahr eines „Versöhnungskitsches” zu warnen. Dass diese Warnung ihre Berechtigung hat, ergibt sich aus der sozialen Dimension dessen, was gemeinhin mit „Erinnerungskultur” umrissen wird: Protagonisten sind immer größere Gruppen, Völker oder ganze Gesellschaften, und das Substrat dessen, was in aktuellen Manifestationen jeweils erinnert wird, wirkt identitätsstiftend (vgl. ebd., 11). Auch wenn (kollektive) Identität nicht als etwas Homogenes und Unwandelbares, sondern als Komposit zu verstehen ist, das einem zeitlichen Wandel unterliegt, kommt die besondere Prägekraft der „Erinnerungskultur(en)” für die jeweiligen Gemeinschaften damit zum Ausdruck.

Radikal gefasst, könnte Geschichte insgesamt als Geschichte der Erinnerungskultur(en) eines Staates oder einer Nation geschrieben werden. Ansätze dazu gibt es bereits; sie stammen bezeichnenderweise ebenfalls aus dem Kontext der Vertreibungsgeschichte der Deutschen aus dem östlichen Europa: Kittel (2007) präzisiert – unter Verwendung eines eher pragmatischen Begriffsverständnisses von „Erinnerungskultur”, synonym mit dem von Halbwachs geprägten Begriff des „kollektiven Gedächtnisses” – den „historische[n] deutsche[n] Osten in der Erinnerungskultur der Bundesrepublik”, was auf ein enges und reziprokes Verhältnis von Erinnerung und Politik hinausläuft. Der Vertreibungsdiskurs bleibt so keine Angelegenheit einer bestimmten, fest umrissenen Gruppe (der Vertriebenen bzw. der Funktionäre der entsprechenden Verbände) oder eine abstrakt-intellektuelle Auseinandersetzung zwischen den verschiedenen Lagern der Deutung des Geschehens, sondern wird zu einem Gradmesser für die innere Verfasstheit eines Staates. Innen- und (in eingeschränktem, vor allem auf die Nachbarstaaten bezogenem Maße) Außenpolitik geraten zu einer Ableitungsfunktion von kollektiver Erinnerung – unabhängig davon, ob sie nun bewusst gefördert oder zu vermeiden gesucht wird.

Dabei ist die Präsenz von „Erinnerungskultur” in aktuellen Diskursen und Kontroversen nicht auf die engere Zeitgeschichte beschränkt – auch wenn angesichts der „Kriegs-, Terror- und Gewalterfahrungen” gerade im Osten Europas eine solche Zuspitzung naheliegend erscheint.[14] Sie ist zusätzlich damit begründbar, dass die deutsche Expansionspolitik und der deutsche „Rassen”- und Vernichtungskrieg im Osten Europas in der Zeit des Dritten Reichs, aber auch die hegemoniale Geschichtsdeutung in den sozialistischen Staaten Ostmittel- und Osteuropas die Erinnerung an Vorgänge ante quem beeinflusst haben.[15] Gleichermaßen legitim ist jedoch die Berücksichtigung von Zeiten jenseits noch lebender Zeitzeugen, wie Untersuchungen etwa zum deutsch-polnischen Kontaktbereich in Bromberg/Bydgoszcz und der Provinz Posen am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts zeigen.[16] Insgesamt könnte sich gerade die weiche Spezifik des Begriffs „Erinnerungskultur” als Vorteil erweisen: indem unter seinen Vorzeichen eine Untersuchung kollektiver Prägungen von Gesellschaften stattfinden kann, die nicht von vornherein auf bestimmte politische, konfessionelle oder sonstige Einheiten festgelegt ist.

Die Gefahr, mittels „Erinnerungsorten” oder „-kulturen” statt einer kritischen Revision alter Identifikationsangebote neue derartige Angebote im Sinne eines (bestimmten) „kulturellen Erbes” (heritage) zu schaffen und dabei neue „Schweigestellen”[17] zu produzieren, scheint dann gebannt, wenn der Fokus international oder transnational ausgerichtet ist. Das kommt in besonderer Weise der deutschen Geschichte im östlichen Europa zugute. Dabei geht es, mit Weber (2011) nicht darum, einer „Normierung der Vergangenheit” durch eine wie immer geartete „europäische Erinnerungskultur”[18] Vorschub zu leisten, sondern den Pluralismus unterschiedlicher Geschichtsbilder zu akzeptieren und ihren Vergleich zum Gegenstand der Forschung zu machen. Die Aufmerksamkeit für ein nicht einheitliches, aber gemeinsames Erbe etwa in den Vertreibungsgebieten – im Sinne einer „Transkulturalität” (W. Welsch) – könnte sich so steigern, aber auch das Gespür für verschiedene Weisen der Identitätsstiftung und der Trauerarbeit nach säkularen Gewalterfahrungen, wie sie mit den (etwas missverständlichen) Wendungen der „kalten” und „heißen” Erinnerung markiert werden. So sieht man am Beispiel der deutschen Blockade Leningrads und ihrer Erinnerung, wie der Erinnerungsdiskurs von einigen Akteuren eindimensional (sowjetisch), von anderen plural („post-sowjetisch”) zu gestalten versucht wird.[19]

Auf das ganze östliche Europa gewendet und im Rahmen der Zeitgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts ergibt sich einerseits eine unübersehbare Diskrepanz zwischen „westeuropäischer” und „osteuropäischer” Erinnerungskultur bei denselben Gegenständen (etwa Kriegs- oder Vertreibungserfahrung), was Assmann 2011 dazu gebracht hat, von einem „gespaltene[n] Gedächtnis Europas” zu sprechen. Andererseits fällt eine Binnendifferenzierung innerhalb der rezenten Erinnerungskulturen des „Ostens” ins Auge, die von Troebst 2005 typologisch erfasst wurde. Ein übergreifendes Charakteristikum erinnerungspolitischer Diskurse ist, dass immer wieder Versatzstücke aus weiter zurückliegender Vergangenheit transportiert werden. Beispiele dafür sind die medial intensivierte Erinnerung an den Deutschen Ritterorden des Mittelalters in Russland und Polen im 20. Jahrhundert, die „gelöschte” Erinnerung an die deutsche Karlsuniversität Prag/Praha in den sog. Beneš-Dekreten oder die deutsche und polnische Debatte um ein „Zentrum gegen Vertreibungen” mit ihren Reflexen auf Vorgänge bis zurück in die Zeit der mittelalterlichen deutschen „Ostsiedlung”. Schon allein des Aufklärungsbedarfs wegen, der sich aus solchen und ähnlichen – populären wie fachwissenschaftlichen – Konstruktionen ergibt, wird man das Forschungspotential von „Erinnerungskultur(en)” als besonders ergiebig bezeichnen dürfen.

4. Bibliographische Hinweise

Literatur

  • Aleida Assmann: Der lange Schatten der Vergangenheit. Erinnerungskultur und Geschichtspolitik. Bonn 2007 (Bundeszentrale für politische Bildung. Schriftenreihe 633).
  • Aleida Assmann: Das gespaltene Gedächtnis Europas und das Konzept des dialogischen Erinnerns. In: Bernd Rill (Hg.): Nationales Gedächtnis in Deutschland und Polen. München 2011 (Argumente und Materialien zum Zeitgeschehen 73), S. 17–25.
  • Hans Henning Hahn, Heidi Hein-Kircher, Anna Kochanowska-Nieborak (Hg.): Erinnerungskultur und Versöhnungskitsch. Marburg 2008 (Tagungen zur Ostmitteleuropa-Forschung 26).
  • Maurice Halbwachs: Les cadres sociaux de la mémoire. Paris 1925 (Travaux de l'Année sociologique) [dt. Berlin 1966].
  • Lars Karl: Geschichtspolitik und Erinnerungskultur im neuen Russland. Göttingen 2009 (Formen der Erinnerung 40).
  • Manfred Kittel: Vertreibung der Vertriebenen? Der historische deutsche Osten in der Erinnerungskultur der Bundesrepublik (1961–1982). München 2007 (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte).
  • Museum des Warschauer Aufstands (Hg.): Erinnerungskultur des 20. Jahrhunderts. Analysen deutscher und polnischer Erinnerungsorte. Frankfurt/M. u. a. 2011.
  • Stefan Troebst: Postkommunistische Erinnerungskulturen im östlichen Europa. Bestandsaufnahme, Kategorisierung, Periodisierung. Wrocław 2005 (Berichte des Willy Brandt Zentrums 7).
  • Matthias Weber: Erinnerungsorte in Ostmitteleuropa. Erfahrungen der Vergangenheit und Perspektiven. In: Ders., Burkhard Olschowsky, Ivan A. Petranský, Attila Pók, Andrzej Przewoźnik † (Hg.): Erinnerungsorte in Ostmitteleuropa. Erfahrungen der Vergangenheit und Perspektiven. München 2011 (Schriften des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa 42), S. 11–25.

Anmerkungen

[1] Vgl. Joachim Wollasch: Wege zur Erforschung der Erinnerungskultur. Ausgewählte Aufsätze. Hg. von Mechthild Sandmann und Rudolf Schieffer. Münster 2011 (Beiträge zur Geschichte des alten Mönchtums und des Benediktinerordens 47).

[2] Christoph Cornelißen: Zur Erforschung von Erinnerungskulturen in West- und Osteuropa. Methoden und Fragestellungen. In: Ders., Roman Holec, Jiří Pešek (Hg.): Diktatur – Krieg – Vertreibung. Erinnerungskulturen in Tschechien, der Slowakei und Deutschland seit 1945. Essen 2005 (Veröffentlichungen der Deutsch-Tschechischen und Deutsch-Slowakischen Historikerkommission 13), S. 25–44, hier S. 28.

[3] Hans Günter Hockerts: Zugänge zur Zeitgeschichte: Primärerfahrung, Erinnerungskultur, Geschichtswissenschaft. In: Konad H. Jarausch, Martin Sabrow (Hg.): Verletztes Gedächtnis. Erinnerungskultur und Zeitgeschichte im Konflikt. Frankfurt/M. 2002, S. 39–73, hier S. 41.

[4] Vgl. Marcus Sandl: Historizität der Erinnerung / Reflexivität des Historischen. Die Herausforderung der Geschichtswissenschaft durch die kulturwissenschaftliche Gedächtnisforschung. In: Günter Oesterle (Hg.): Erinnerung, Gedächtnis, Wissen. Studien zur kulturwissenschaftlichen Gedächtnisforschung. Göttingen 2005 (Formen der Erinnerung 26), S. 89–119, hier S. 100.

[5] Beispielhaft: Norbert Frei: Vergangenheitspolitik. Die Anfänge der Bundesrepublik und die NS-Vergangenheit. München 1996.

[6] Vgl. Anne Cornelia Kenneweg, Stefan Troebst: Marienkult, Cyrillo-Mathodiana und Antemurale. Religiöse Erinnerungsorte in Ostmitteleuropa vor und nach 1989. In: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung 57 (2008), S. 287–291, hier S. 287.

[7] Astrid Erll: Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen. In: Ansgar Nünning, Vera Nünning (Hg.): Einführung in die Kulturwissenschaften. Theoretische Grundlagen – Ansätze – Perspektiven. Stuttgart 2008, S. 156–185, hier S. 176.

[8] Peter M. Hejl: Wie Gesellschaften Erfahrungen machen oder: Was Gesellschaftstheorie zum Verständnis des Gedächtnisproblems beitragen kann. In: Siegfried J. Schmidt (Hg.): Gedächtnis. Probleme und Perspektiven der interdisziplinären Gedächtnisforschung. Frankfurt/M. 1991, S. 293–336, hier S. 324.

[9] Lotman, Uspenskij (1978), zitiert nach Astrid Erll: Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen. Eine Einführung. Weimar 2005 (2. Aufl. 2011), S. 101.

[10] Hartmut Bergenthum: Geschichtswissenschaft und Erinnerungskulturen. Bemerkungen zur neueren Theoriedebatte. In: Günter Oesterle (Hg.): Erinnerung, Gedächtnis, Wissen. Studien zur kulturwissenschaftlichen Gedächtnisforschung. Göttingen 2005 (Formen der Erinnerung 26), S. 121–162, hier S. 127-129.

[11] Günther Lottes: Erinnerungskulturen zwischen Psychologie und Kulturwissenschaft. In: Günter Oesterle (Hg.): Erinnerung, Gedächtnis, Wissen. Studien zur kulturwissenschaftlichen Gedächtnisforschung. Göttingen 2005 (Formen der Erinnerung 26), S. 163–184, hier S. 181.

[12] Assmann: Der lange Schatten, S. 184.

[13] Maren Röger: Flucht, Vertreibung und Umsiedlung: Mediale Erinnerungen und Debatten in Deutschland und Polen seit 1989. Marburg 2011 (Studien zur Ostmitteleuropaforschung 23).

[14] Lars Karl, Igor J. Polianski: Einleitung. In: Dies. (Hg.): Geschichtspolitik und Erinnerungskultur im neuen Russland. Göttingen 2009 (Formen der Erinnerung 40), S. 7–20, hier S. 7.

[15] Christoph Cornelißen, Roman Holec, Jiří Pešek: Politisch-historische Erinnerungen in Mittel- und Ostmitteleuropa seit 1945. In: Dies. (Hg.): Diktatur – Krieg – Vertreibung. Erinnerungskulturen in Tschechien, der Slowakei und Deutschland seit 1945. Essen 2005 (Veröffentlichungen der Deutsch-Tschechischen und Deutsch-Slowakischen Historikerkommission 13), S. 9–24.

[16] Vgl. Stefan Dyroff: Erinnerungskultur im deutsch-polnischen Kontaktbereich. Bromberg und der Nordosten der Provinz Posen (Wojewodschaft Poznań) 1871–1939. Osnabrück 2007 (Einzelveröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts Warschau 19).

[17] Heidemarie Uhl: Gedächtnis – Konstruktion kollektiver Vergangenheit im sozialen Raum. In: Andrei Corbea-Hoişie, Alexander Rubel (Hg.): „Czernowitz bei Sadagora”. Identitäten und kulturelles Gedächtnis im mitteleuropäischen Raum. Iaşi, Konstanz 2006 (Jassyer Beiträge zur Germanistik 10), S. 15–32, hier S. 17.

[18] Weber: Erinnerungsorte, S. 25.

[19] Vgl. Jörg Ganzenmüller: Identitätsstiftung und Trauerarbeit. Sowjetische Kontinuitäten in der russischen Erinnerung an die Belagerung Leningrads. In: Lars Karl, Igor J. Polianski (Hg.): Geschichtspolitik und Erinnerungskultur im neuen Russland. Göttingen 2009 (Formen der Erinnerung 40), S. 271–285.

Zitation

Thomas Wünsch: Erinnerungskultur. In: Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, 2013. URL: ome-lexikon.uni-oldenburg.de/p32831 (Stand: 07.03.2013).

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