Volksdeutsche Mittelstelle (VoMi)
1. Institution
Entstanden 1935 im Zuge der Gleichschaltung und geheimen Zentralisierung der Volkstumspolitik unter nationalsozialistischen Vorzeichen, erlangte die Volksdeutsche Mittelstelle volle Bedeutung erst mit dem Eindringen der SS in das Politikfeld Ende 1936. Der Organisationsname griff eine ethnisch bestimmte Gruppenbezeichnung auf, die bald nach dem Ersten Weltkrieg bei der völkischen Rechten für "diejenigen Personen" gefunden worden war, die zwar "deutsch sprechen und deutschen Stammes und Blutes sind, aber nicht mehr zum Deutschen Reich gehören, sondern im Ausland Wurzel gefasst haben".[1] Der Bezug auf die 'Volksdeutschen' grenzte den zentralen Arbeitsgegenstand der VoMi gegenüber demjenigen der Auslandsorganisation (AO) der NSDAP ab, die seit Juli 1935 exklusiv für die Reichsbürger im Ausland zuständig war. Die Selbstbeschreibung als 'Mittelstelle' schien eine Maklerfunktion anzudeuten, jedoch gerierte sich die VoMi bald als Kommandozentrale, die ungeachtet ihrer nie abschließend geklärten Stellung zwischen Partei, SS, Ministerialbürokratie und Führerunmittelbarkeit den Rang einer "Obersten Reichsbehörde" beanspruchte.[2] Organisations- und Unterstellungsverhältnisse, Aufgaben und Arbeitsweisen der VoMi folgten keinen festen Vorgaben, sondern änderten sich entlang der jeweiligen politischen Situation und den Vorgaben der NS-Führung. Sie lassen sich daher nur im Kontext einzelner Entwicklungsphasen sinnvoll darstellen.[3]
2. Aufstieg zur volkstumspolitischen Führungsorganisation 1937–1938
Institutioneller Vorläufer der VoMi war der Ende 1933 gebildete 'Volksdeutsche Rat', der Ende 1933 auf Initiative des 'Stellvertreters des Führers' Rudolf Heß (1894–1987) als Koordinationsgremium für die Reorganisation der Volkstumspolitik geschaffen wurde. Im Herbst 1935 wurde der vergleichsweise offene 'Rat' durch eine verdeckt arbeitende 'Volksdeutsche Parteidienststelle' ersetzt, die nach ihrem Leiter als 'Büro von Kursell' oder auch als 'Mittelstelle' bezeichnet wurde. Joachim von Ribbentrop (1893–1946), als 'außenpolitischer Beauftragter' und 'Referent für volksdeutsche Fragen' im Stab Heß unterstellt, rückte die wenig bekannte Dienststelle Anfang 1937 weit in den Machtbereich Heinrich Himmlers (1900–1945), als mit dem fachfremden Werner Lorenz (1891–1974) als Leiter und dem Heydrich-Vertrauten Hermann Behrends (1907–1948) als Stabschef zwei hochrangige SS- bzw. SD-Offiziere an ihre Spitze traten.[4] Mit der sukzessiven Unterstellung des 'Volksbundes für das Deutschtum im Ausland' (VDA) und des 'Bundes Deutscher Osten' als Dachorganisationen für die 'Volkstums- und Grenzlandarbeit', des 'Deutschen Ausland-Instituts' und der 'Deutschen Akademie' als führenden kulturpolitischen Einrichtungen sowie der 'Deutschen Stiftung' und der 'Vereinigten Finanzkontore' als Finanzierungsinstrumente konnte sich die VoMi 1937/38 als "oberste Befehlsstelle für sämtliche volksdeutschen Angelegenheiten" im Reich weitgehend durchsetzen.[5] Parallel dazu betrieb man die Pazifizierung und kontrollierte Nazifizierung der von Fraktionskämpfen geschüttelten Volksgruppenführungen im Ausland und ihre strikte Ausrichtung auf die außenpolitischen Vorgaben Berlins, die vom Verzicht auf jedweden 'Volkstumskampf' bis zur gezielten Destabilisierung eines 'Gaststaates' reichen konnten. Seit März 1938 suchte die VoMi-Führung, die bei den Reichsministerien verteilten Kompetenzen in Volkstumsfragen in einem Ribbentrop als neuem Außenminister unterstellten 'Reichskommissariat' zu bündeln, dem Lorenz als Staatssekretär vorstehen sollte.[6] Nachdem Hitler eine solche Festlegung jedoch abgelehnt hatte, war es ein geheimer Führererlass vom Juli 1938, der die VoMi zur "einheitlichen Ausrichtung sämtlicher Staats- und Parteistellen" und zum "einheitlichen Einsatz der in sämtlichen Stellen zur Verfügung stehenden Mittel für Volkstums- und Grenzlandfragen" bevollmächtigte.[7]
3. Die VoMi als Umsiedlungsorganisation 1939–1940
Ein völlig neues Betätigungsfeld eröffnete sich der VoMi, als 1938/39 im Kontext von 'Südtirolfrage', 'Sudetenkrise' und 'Vier-Jahres-Plan' die Idee einer organisierten 'Rückwanderung' von Auslanddeutschen erstmals seit dem Weltkrieg wieder Kontur gewann und mit der Besetzung und Aufteilung Polens schließlich in ein großmaßstäbiges Programm 'völkischer Flurbereinigung' mündete.[8] Einen Tag nach seiner Reichstagsrede vom 6. Oktober 1939 mit der Ankündigung einer Neuordnung der 'ethnographischen Verhältnisse' im östlichen Europa erteilte Hitler bekanntlich dem Reichsführer SS einen umfassenden Auftrag zur Um- und Ansiedlung von 'Volksdeutschen' und Entfernung missliebiger Bevölkerungsteile.[9] Als 'Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums' (RKF) richtete Himmler einen gleichnamigen Führungsstab ein und bediente sich ansonsten diverser alter und neuer SS-Dienststellen.[10] Zur Durchführung der Umsiedlungen griff er auf die VoMi zurück, die ihm in dieser Rolle jetzt persönlich unterstellt war. Mithilfe eines paramilitärisch organisierten Umsiedlungsapparates, eines Netzwerks kooperierender Experten und tausender Mitarbeiter und Helfer gelang es der VoMi, im Zuge sogenannter Vertragsumsiedlungen rund 500.000 'Volksdeutsche' aus ihren historischen Heimatgebieten im östlichen Europa 'auszusiedeln' und in den deutschen Machtbereich zu lenken. Zeitweise unterhielt sie dazu mehr als 1.500 Lager, in denen weit über 100.000 Umsiedler unter oftmals prekären Bedingungen untergebracht und vielfältigen disziplinarischen und weltanschaulich motivierten Schikanen unterworfen wurden, bevor sie schließlich angesiedelt oder anderweitig dem 'Menscheneinsatz' zugeführt wurden.[11] Der Zusammenhang von 'Heim-ins-Reich'-Aktionen und Massenvertreibungen insbesondere der polnischen Bevölkerung war für das RKF-Programm konstitutiv. Aber auch Verbindungen zur Vernichtung der Juden waren vielfach greifbar, auch im Verantwortungsbereich der VoMi.[12] Dessen ungeachtet stilisierte man die Umsiedlungen als "gewaltigste staatsgelenkte Völkerwanderung aller Zeiten" und inszenierte sie zu nationalen Medienereignissen.[13]
4. Organisation, Aufgaben und Tätigkeiten der VoMi 1941–1944
Nachdem Hitler die der VoMi 1938 verliehenen 'politischen' Vollmachten Ende 1940 durch mündlichen Erlass auf den Reichsführer SS übertragen hatte, sahen sich Ribbentrop und das Auswärtige Amt im folgenden Frühjahr zu einer Vereinbarung genötigt, die ihre Mitsprache in Volkstumsangelegenheiten auf diplomatische Fragen beschränkte. So konnte die VoMi im Juni 1941 schließlich ganz dem SS-Imperium angegliedert und als 'RKF Hauptamt Volksdeutsche Mittelstelle' den anderen SS-Ämtern gleichgestellt werden.[14] Da Himmler von Heß bereits im Februar auch NSDAP-intern zum "verantwortlichen Sachbearbeiter für alle Volkstumsfragen" ernannt worden war, befasste er sich in der Folgezeit mit der Zusammenfassung der Fachkompetenzen aller involvierten SS-Ämter – VoMi, RKF, Rasse- und Siedlungs- sowie Reichssicherheitshauptamt – in einem zentralen Steuerungsinstrument, das als parteieigenes 'Hauptamt für Volkstumsfragen' von Hitler im März 1942 sanktioniert wurde.[15] Der VoMi unterstand in diesem Kontext spätestens seit November 1941 "die gesamte volkstumsmäßige Arbeit zu Festigung des Deutschtums". Dazu gehörten nicht nur die laufenden Umsiedlungsaufgaben und – als neues Aktionsfeld – die Federführung bei der Zwangsassimilierung von Menschen, die man für 'eindeutschungsfähig' bzw. 'wiedereindeutschungsfähig' hielt. Nach wie vor war sie auch für die Führung der deutschen 'Volksgruppen' im Ausland zuständig und schließlich für die Erfassung, Führung und Betreuung der 'Volksdeutschen' in den neu besetzten Gebieten.[16] Gerade auf letzteren Feldern wuchsen ihr im Kriegsverlauf wichtige neue Aufgaben zu, v. a. in Südosteuropa und auf dem Gebiet der Sowjetunion. Gedeckt durch einen informellen Hitler-Entscheid, der den RKF-Auftrag auf die gesamte besetzte Sowjetunion ausdehnte,[17] agierte hier seit Herbst 1941 ein 'Sonderkommando R(ussland)' der VoMi, das die Deutschen im Schwarzmeergebiet unmittelbar und massiv auch in die Judenvernichtung einbezog.[18] Erweitert zu einer ämterübergreifenden 'Volksdeutschen Leitstelle' der SS, wandte sich das Kommando seit Sommer 1942 der Implementierung ausgewählter Siedlungsexperimente in der Ukraine zu – im Vorgriff auf weit umfassendere Vorhaben, wie sie der berüchtigte Generalplan Ost vorsah.[19] Angesichts des Vormarsches der Roten Armee rückten für die VoMi in den letzten beiden Kriegsjahren wieder die Umsiedlungen in das Reich und die annektierten Gebiete in den Vordergrund. Freilich handelte es sich jetzt eher um organisierte Massenfluchten, die ungeachtet ihres improvisierten und teils chaotischen Charakters als 'Administrativumsiedlungen' bezeichnet wurden. Nachdem die 'Rückführung' von rund 300.000 'Volksdeutschen' aus den besetzten sowjetischen Gebieten von den dortigen VoMi-Kommandos bereits 1943 begonnen und 1944 fortgesetzt worden war, leiteten Himmler und Lorenz im Spätsommer desselben Jahres Evakuierungsmaßnahmen auch in den südosteuropäischen Ländern ein. Im Zuge zahlreicher, durchweg verspätet angesetzter und verlustreicher Einzelaktionen sind von der VoMi bis Ende 1944 noch einmal etwa 500.000 Menschen in Bewegung gesetzt worden, wobei ein nicht unerheblicher Teil der VoMi-Klientel unterwegs den Anschluss verlor oder sich dem Aussiedlungsbefehl von vornherein verweigerte.
5. VoMi und Nachkriegsjustiz
Als die Berliner VoMi-Zentrale Anfang 1945 wegen mehrerer Bombentreffer, bei denen auch ein Großteil der Aktenbestände verlorenging, geräumt werden musste, zerfiel die einst so schlagkräftige Organisation innerhalb weniger Wochen. VoMi-Chef Lorenz geriet nach einem Zwischenspiel bei der Waffen-SS in britische Gefangenschaft. Im achten Nürnberger Nachfolgeprozess wurde er zusammen mit 14 weiteren 'Germanisierungs'-Funktionären der SS, darunter RKF-Stabschef Ulrich Greifelt (1896–1949) und RuSHA-Leiter Otto Hofmann (1896–1982), u. a. wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit (u. a.) unter Anklage gestellt und im März 1948 zu 20 Jahren Haft verurteilt.[20] Während Lorenz letztlich nur ein Drittel der Strafe verbüßen musste, wurde sein Stellvertreter Behrends 1948 von einem jugoslawischen Gericht zum Tode verurteilt und hingerichtet, allerdings nicht wegen seiner Rolle bei der VoMi, sondern als 'Höherer SS- und Polizeiführer' in Belgrad im Jahre 1944. Die 1959 bei der Ludwigsburger Zentralstelle zur Verfolgung von NS-Verbrechen aufgenommenen Vorermittlungen gegen Angehörige des Sonderkommandos R der VoMi haben dagegen trotz erheblichen Aufwands zu keinen Anklagen mehr geführt.[21] Kommandochef Horst Hoffmeyer (1903–1944), Leiter aller größeren Vertragsumsiedlungen der Jahre 1939–1941, hatte sich 1944 durch Selbstmord einer Festnahme durch die Rote Armee entzogen.
6. Bibliographische Hinweise
Literatur
- Marcus Leniger: Um-Siedlungen – Anspruch und Scheitern der SS-Siedlungspolitik. In: Jan Erik Schulte (Hg.): Die SS, Himmler und die Wewelsburg. Paderborn 2009 (Schriftenreihe des Kreismuseums Wewelsburg 7), S. 274–295.
- Valdis O. Lumans: Himmler's Auxiliaries. The Volksdeutsche Mittelstelle and the German National Minorities of Europe 1933–1945. Chapel Hill/London 1993.
Anmerkungen
[1] Mit dieser Definition suchte bereits im Oktober 1919 der Vorsitzende des Deutschen Schutzbundes von Reichenau den 'Volksdeutschen'-Begriff in den offiziellen Sprachgebrauch der Weimarer Wanderungspolitik einzuführen; 2. Sitzung der 'Arbeitsgemeinschaft für Deutsches Wanderungswesen' am 15. Oktober 1919, Protokoll Friedrich Lindequist, Bundesarchiv Berlin R 8023/119.
[2] So im Oktober 1939 der Abteilungsleiter der VoMi für Presse, Information und Verbandsarbeit Rimann in einem Schreiben an das Deutsche Ausland-Institut. Bundesarchiv Berlin R 57neu/84. Vgl. auch Hans Buchheim: Rechtsstellung und Organisation des Reichskommissars für die Festigung des deutschen Volkstums. In: Gutachten des Instituts für Zeitgeschichte. München 1958 (Veröffentlichungen des Instituts für Zeitgeschichte 1), S. 239–279, hier S. 259f.
[3] Grundlegend: Hans-Adolf Jacobsen: Nationalsozialistische Außenpolitik 1933–1938. Frankfurt/M., Berlin 1968, S. 160–252; Lumans: Auxiliaries; Tammo Luther: Volkstumspolitik des Deutschen Reiches 1933–1938. Die Auslanddeutschen im Spannungsfeld zwischen Traditionalisten und Nationalsozialisten. Stuttgart 2004 (Historische Mitteilungen, Beihefte 55).
[4] Valdis O. Lumans: Werner Lorenz – Chef der "Volksdeutschen Mittelstelle". In: Ronald Smelser, Enrico Syring (Hg.): Die SS. Elite unter dem Totenkopf. Paderborn 2000, S. 332–345. Zu Behrends vgl. Christian Ingrao: Hitlers Elite. Die Wegbereiter des nationalsozialistischen Massenmords. Berlin 2012, passim.
[5] Diesen Anspruch erhob Lorenz im Gespräch mit der Leitung des Deutschen Auslandinstituts am 23. April 1937. Hans-Adolf Jacobsen (Hg.): Hans Steinacher. Bundesleiter des VDA 1933–1937. Erinnerungen und Dokumente. Boppard am Rhein 1970 (Schriften des Bundesarchivs 19), S. 423–424.
[6] Karl Stuhlpfarrer: Umsiedlung Südtirol, 1939–1940. 2 Bde. Wien, München 1985, S. 238–245.
[7] Zitat nach Jacobsen: Außenpolitik (wie Anm. 3), S. 243.
[8] Zur Konjunktur der Umsiedlungsidee um 1938/39 vgl. Conrad Franchot Latour: Südtirol und die Achse Berlin-Rom. 1938–1945. Stuttgart 1962, S. 22–42; Matthew Frank: Expelling the Germans. British Opinion and Post-1945 Population Transfer in Context. New York 2007 (Oxford Historical Monographs), S. 29–38; Philipp Ther: Die dunkle Seite der Nationalstaaten. "Ethnische Säuberungen" im modernen Europa. Göttingen 2011, S. 108–119. Die vom Alldeutschen Verband zu Beginn des Ersten Weltkrieges eingeführte 'Flurbereinigungs'-Metapher für bevölkerungspolitische Zwangsmaßnahmen griff Hitler nach Beginn des Polenfeldzuges auf.
[9] Michael Wildt: "Eine neue Ordnung der ethnographischen Verhältnisse". Hitlers Reichstagsrede vom 6. Oktober 1939. In: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, Online-Ausgabe, 3/1 (2006), zeithistorische-forschungen.de/16126041-Wildt-1-2006 (Abruf 05.01.2021).
[10] Robert L. Koehl: RKFDV. German Resettlement and Population Policy 1939–1945. A History of the Reich Commission for the Strengthening of Germandom. Cambridge 1957.
[11] Hierzu Marcus Leniger: Nationalsozialistische 'Volkstumsarbeit' und Umsiedlungspolitik 1939–1945. Von der Minderheitenbetreuung zur Siedlerauslese. Berlin 2006, S. 91–147. Mit Schwerpunkt auf eine mit der VoMi im RKF-Programm kooperierende Organisation: Isabel Heinemann: Das Rasse- und Siedlungshauptamt der SS und die rassenpolitische Neuordnung Europas. Göttingen 2003 (Moderne Zeiten. Neue Forschungen zur Gesellschafts- und Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts 2), S. 187–415. Exemplarisch für die umsiedlungsbezogene Spezialliteratur: Dirk Jachomowski: Die Umsiedlung der Bessarabien-, Bukowina- und Dobrudschadeutschen. Von der Volksgruppe in Rumänien zur "Siedlungsbrücke" an der Reichsgrenze. München 1984 (Buchreihe der Südostdeutschen Historischen Kommission 32).
[12] Vgl. Götz Aly: 'Judenumsiedlung'. Überlegungen zur politischen Vorgeschichte des Holocaust. In: Ulrich Herbert (Hg.): Nationalsozialistische Vernichtungspolitik 1939–1945. Neue Forschungen und Kontroversen. Frankfurt/M. 1998, S. 67–97; Valdis O. Lumans: A Reassessment of Volksdeutsche and Jews in the Volhynia-Galicia-Narew Resettlement. In: Alan E. Steinweis, Daniel E. Rogers (Hg.): The Impact of Nazism. New Perspectives on the Third Reich and Its Legacy. Lincoln/Nebraska 2003, S. 81–100.
[13] Wilhelm Fielitz: Das Stereotyp des wolhyniendeutschen Umsiedlers. Popularisierungen zwischen Sprachinselforschung und nationalsozialistischer Propaganda. Marburg 2000 (Schriftenreihe der Kommission für deutsche und osteuropäische Volkskunde in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde e. V. 82); Gerhard Trimmel: Der nationalsozialistische Spielfilm 'Heimkehr'. Strategien der Manipulation und Propaganda. Krems 2003. URL: silo.tips/download/gerald-trimmel-der-nationalsozialistische-spielfilm-heimkehr (Abruf 05.01.2021). Das Zitat stammt aus einer Rede von RKF-Stabsamtschef Greifelt vom Dezember 1939, wiedergegeben bei Leniger: Volkstumsarbeit (wie Anm. 12), S. 225.
[14] Zusammen mit dem nun sog. RKF-Stabshauptamt unter Ulrich Greifelt. Ingeborg Fleischhauer: Das Dritte Reich und die Deutschen in der Sowjetunion. München 1983 (Schriftenreihe der Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte 46), S. 72. Martin Moll (Bearb.): "Führer-Erlasse" 1939–1945. Edition sämtlicher überlieferter, nicht im Reichsgesetzblatt abgedruckter, von Hitler während des Zweiten Weltkrieges schriftlich erteilter Direktiven aus den Bereichen Staat, Partei, Wirtschaft, Besatzungspolitik und Militärverwaltung. Stuttgart 1997, S. 509. Lumans: Auxiliaries, S. 207, 135–137.
[15] Buchheim: Rechtsstellung (wie Anm. 2), S. 268f; Czeslaw Madajczyk: Das Hauptamt für Volkstumsfragen und die Germanische Leitstelle. In: Ursula Büttner (Hg.): Das Unrechtsregime. Internationale Forschung über den Nationalsozialismus. Festschrift für Werner Jochmann zum 65. Geburtstag. Bd. 1: Ideologie – Herrschaftssystem – Wirkung in Europa. Hamburg 1986 (Hamburger Beiträge zur Sozial- und Zeitgeschichte 21), S. 261–270.
[16] Fleischhauer: Das Dritte Reich (wie Anm. 15), S. 73–74.
[17] Buchheim: Rechtsstellung (wie Anm. 2), S. 278; Christian Gerlach: Kalkulierte Morde. Die deutsche Wirtschafts- und Vernichtungspolitik in Weißrußland 1941–1944. Hamburg 1999, S. 112f.
[18] Fleischhauer: Das Dritte Reich (wie Anm. 15), S. 118–150; Andrej Angrick: Besatzungspolitik und Massenmord. Die Einsatzgruppe D in der südlichen Sowjetunion 1941–1943. Hamburg 2003, S. 254–294; Eric C. Steinhart: Creating Killers. The Nazification of the Black Sea Germans and the Holocaust in Southern Ukraine, 1941–1944. In: Bulletin of the German Historical Institute 50 (2012), S. 57–74.
[19] Zu den Siedlungsversuchen überblicksartig: Wendy Lower: Hitler's "Garden of Eden" in the Ukraine. Nazi Colonialism, Volksdeutsche and the Holocaust 1941–1944. In: Jonathan Petropoulos, John K. Roth (Hg.): Gray Zones. Ambiguity and Compromise in the Holocaust and its Aftermath. New York 2005 (War and Genocide 8), S. 185–204. Einführend zum GPO: Isabel Heinemann u. a.: Wissenschaft, Planung, Vertreibung. Der Generalplan Ost der Nationalsozialisten. Eine Ausstellung der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Bonn 2006. URL: www.dfg.de/pub/generalplan/downloads/dfg_wissenschaft_planung_vertreibung_katalog.pdf (Abruf 05.01.2021).
[20] Isabel Heinemann: Rasse, Lebensraum, Genozid. Die nationalsozialistische Volkstumspolitik im Fokus von Fall VIII der Nürnberger Nachfolgeprozesse. In: Kim C. Priemel, Alexa Stiller (Hg.): NMT. Die Nürnberger Militärtribunale zwischen Geschichte, Gerechtigkeit und Rechtschöpfung. Hamburg 2013, S. 100–126.
[21] Vgl. den Artikel zur Wiederaufnahme der Ermittlungen gegen Angehörige des 'volksdeutschen Selbstschutzes' Ende der 1990er Jahre: Gnadenlos niedergeschossen. Der Rußlanddeutsche Alfons Götzfrid ist nur einer von vielen Spätaussiedlern, denen Nazi-Verbrechen vorgeworfen werden. Staatsanwälte ermitteln in mehr als 1.000 Fällen. In: Der Spiegel 52/12 (März 1998). URL: www.spiegel.de/spiegel/print/d-7837812.html (Abruf 05.01.2021).
Zitation
Frank Görlich: Volksdeutsche Mittelstelle (VoMi). In: Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, 2014. URL: ome-lexikon.uni-oldenburg.de/p32870 (Stand 05.01.2021).
Nutzungsbedingungen für diesen Artikel
Copyright © Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE), alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk entstand im Rahmen des Projekts „Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa“ und darf vervielfältigt und veröffentlicht werden, sofern die Einwilligung der Rechteinhaber vorliegt. Bitte kontaktieren Sie: ome-lexikon@uol.de
Wenn Sie fachliche Hinweise oder Ergänzungen zum Text haben, wenden Sie sich bitte unter Angabe von Literatur- und Quellenbelegen an die Redaktion.