Riga/Rīga
1. Toponymie
Deutsche Bezeichnung
Riga
Anderssprachige Bezeichnungen
russ. Рига
Etymologie
Der Name Riga geht auf die Gründung der Stadt am Riege-Bach (Rīdzene) zurück, der hier in die Düna (Daugava) mündete, jedoch zugeschüttet wurde und nur noch am Straßenverlauf nachvollziehbar ist.
Das später gebräuchliche Zitat "Riga rigat gentes" (≈ Riga bewässert/befruchtet die Völker) aus der Chronik Heinrichs von Lettland († um 1259) wurde auf einer vom Direktor der Stadtbibliothek Nicolaus Busch (1864–1933) als Devise empfohlenen Erinnerungsmedaille zum 700-jährigen Stadtjubiläum 1901 geprägt. Es unterstreicht den multiethnischen Charakter der Stadt.
2. Geographie
Lage
56º 57' nördliche Breite, 24º 6' östliche Länge.
Topographie
Die Altstadt liegt 16 km von der Ostsee entfernt am Unterlauf der Düna an deren beiden Ufern, die nördlichen Vorstadtbezirke erstrecken sich bis an die Rigasche Bucht. Das dünn besiedelte südliche und westliche Hinterland weist ausgedehnte Moore und Sümpfe auf. Die von der letzten Eiszeit geprägte Landschaft um Riga ist gekennzeichnet von zahlreichen kleinen Seen, östlich und nördlich der Altstadt gab es noch im ausgehenden 19. Jahrhundert größere Sanddünen.
Region
Staatliche und administrative Zugehörigkeit
Seit 1919 war Riga die Hauptstadt des Staates Lettland, 1940–1991 der Lettischen Sozialistischen Sowjetrepublik, heute bildet die Stadt das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes mit dem Sitz des Staatspräsidenten, staatlichen und kommunalen Behörden einschließlich der Ministerien, dem Parlament (Saeima) sowie ausländischen Vertretungen. Als größte Stadt des Baltikums besteht Riga aus drei Stadtbezirken (rajons) und drei Vorstädten (priekšpilsētas). Die Universität steht als größtes akademisches Zentrum der baltischen Region mit 17.000 Studierenden, 13 Fakultäten und über 20 Forschungsinstituten in enger Kooperation mit der internationalen Wissenschaft (z. B. ERASMUS-Programme). Von einem Erzbischof in Riga wird als Lettlands mitgliederstärkste religiöse Gemeinschaft die Evangelisch-Lutherische Kirche Lettlands (Latvijas Evaņģēliski Luteriskā Baznīca) geleitet. Diese besteht seit 2007 neben der sieben Propsteien umfassenden Erzdiözese Rīga mit der Rigaer Dom als Pfarrkirche aus den Bistümern Daugavpils und Liepāja. In Riga befindet sich zudem das einzige katholische Priesterseminar des Landes.
3. Geschichte und Kultur
Gebräuchliche Symbolik
Das Rigaer Stadtwappen
Das Rigaer Stadtwappen zeigt auf silbernem Grund ein geöffnetes Tor zwischen zwei Türmen als Symbol der Stadtrechte und unter dem Gatter einen goldenen Löwenkopf. Zwei gekreuzte schwarze Schlüssel über dem Tor symbolisieren das Patronat des Papstes, die goldene Krone darüber die Unterordnung unter den Bischof. Träger des großen Wappens sind zwei goldene Löwen auf grauer Konsole. 1656 erhielt Riga das Recht, die schwedische Krone im Wappen zu führen, das 1788 von Katharina II. (1729–1796), 1925 durch den Staatspräsidenten Lettlands, 1967 durch die Sowjetherrschaft und 1988 erneut durch den Staatspräsidenten bestätigt wurde. In der Flagge Rigas von 1937 erscheint das Wappen auf zwei horizontalen, hellblauen und weißen Streifen.
Mittelalter
Am rechten Düna-Ufer existierte eine Siedlung der Liven, bis Ende des 12. Jahrhunderts Kaufleute aus Gotland hier Handelsbeziehungen aufnahmen. Nach mehreren fehlgeschlagenen Stadtgründungen begründete 1201 Bischof Albert von Bekeshovede (Buxhoeveden, um 1165–1229) aus Bremen die Stadt Riga als Bischofssitz, Stützpunkt der Kolonisierung und Handelsplatz. Riga entwickelte sich zur Hauptstadt Livlands (Vidzeme).
Denkmal für Bischof Albert am
Rigaer Dom.
Nach der Gründung war Riga Sitz des Bischofs, ab 1255 des Erzbischofs und des Ordensmeisters. Früh gewannen die sich ansiedelnden Kaufleute an Einfluss: 1225 wählte der Rigaer Rat den bis dahin vom Bischof eingesetzten Stadtvogt. 1211 erhielt die Stadt gotländisches, 1294/97 Hamburger Recht und 1350 eigenes Rigisches Stadtrecht mit Ratsverfassung und Gilden der Kaufleute und Handwerker. Ab 1282 bildete Riga als Mitglied der Hanse einen Machtfaktor in der sog. Livländischen Konföderation aus fünf deutschen geistlichen Territorien: dem Erzbistum Riga, den Bistümern Dorpat, Ösel-Wiek und Kurland sowie dem Gebiet des Deutschen Ordens. Dessen von einem Landmeister geführter und direkt dem Hochmeister unterstellter livländischer Zweig konkurrierte als eigenständige kirchliche Organisation mit dem Erzbischof. Während ihrer zahlreichen auch mit Waffen ausgetragenen Auseinandersetzungen suchten die Bischöfe Schutz bei auswärtigen Mächten (z. B. Dänemark) oder beim Deutschen Kaiser. Ab 1492 erkannte der Erzbischof von Riga den Deutschen Orden als die Schutzmacht Livlands an und beteiligte sich u. a. mit eigenem Heereskontingent an der Schlacht am Smolinasee 1502 gegen die Russen.
Neuzeit
Riga im 16. Jahrhundert [A. Saur: Theatrum Urbium.
Warhafftige Contrafeytung/ und Summarische Be-
schreibung/ fast aller vornemmen und namhafftigen
Stätten/ Schlössern und Klöster [...], Frankfurt 1610].
Mit Einführung der Reformation 1522 ging die Macht der Erzbischöfe zu Ende. Nachdem die Livländische Konföderation infolge des Livländischen Krieges (1558–1561) auseinandergebrochen war, blieb Riga zunächst selbstständig als freie Reichsstadt des Heiligen Römischen Reiches. Als dessen Hilfe bei neuen russischen Angriffen ausblieb, huldigte die Stadt 1581 dem polnischen König Stefan Bathory (1522–1586) und wurde Sitz des Starosten. Unter der 40-jährigen polnisch-litauischen Herrschaft erwehrten sich die Bürger der Rekatholisierungsbestrebungen der polnischen Krone, wobei es zu sozialen Unruhen kam. 1621 eroberte König Gustav II. Adolf im Zuge seines Eingreifens in den Dreißigjährigen Krieg die Stadt Riga, die von seinen Nachfolgern wegen ihrer strategischen Bedeutung neu befestigt wurde. Im russisch-schwedischen Krieg 1656–1658 hielt Riga einer russischen Belagerung stand und blieb bis Anfang des 18. Jahrhunderts die zweitgrößte Stadt im schwedischen Reich mit weitgehender Selbstverwaltung.
Nach weiteren Belagerungen durch russische (1656) und sächsisch-polnische Truppen (1700) musste sich Riga im Großen Nordischen Krieg am 4. Juli 1710 den russischen Truppen wegen der Pest und einer Hungersnot in der Stadt ergeben. Bei den Verhandlungen über die Kapitulationsbedingungen gestand Zar Peter I. (1672–1725) im Sommer 1710 alle Forderungen zu, womit Riga seine politische und soziale Ordnung behielt. Als Teil der neuen Großmacht war es ab 1796 Hauptstadt des Gouvernements Livland, eines der drei Ostseegouvernements des Zarenreiches. Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde Riga zu einem der wichtigsten Häfen Russlands ausgebaut, die Bevölkerung verzehnfachte sich von 1850 bis 1900. Ab dem Mittelalter gehörten zur Stadt auch ein ausgedehntes Patrimonialgebiet sowie größere, teilweise entfernt gelegene Landgüter.
19. Jahrhundert
Während der industriellen Revolution entwickelte sich Riga von einer Provinzstadt zur modernen Großstadt.
Riga vor dem Ersten Weltkrieg,
Postkarte. [Archiv R. Adolphi]
Die Verfassung blieb zunächst ständisch-aristokratisch, wobei der Rat oder Magistrat als Verwaltungsbehörde und Gericht aus vier Bürgermeistern und 16 Ratsherren (je acht Juristen und Kaufleuten) bestand und sich durch Kooptation ergänzte. In der Großen oder St. Marien-Gilde waren die Kaufleute vertreten, in der Kleinen oder St. Johannis-Gilde die zünftigen Handwerksmeister, jeweils von einer Ältestenbank geleitet. Ihre Vertreter waren v. a. an der Verwaltung der städtischen Finanzen beteiligt. 1865 bildeten die 20 Ratsmitglieder, 783 Bürger der Großen und 886 der Kleinen Gilde nur 1,8 Prozent der Bewohner Rigas. Mehrere v. a. von der deutschbaltischen liberalen Presse (Baltische Monatsschrift, Rigaer Zeitung) seit den 1860er Jahren unterstütze Reformpläne scheiterten an der russischen Regierung, die 1877 eine neue Städteordnung verfügte. Durch Wahl nach drei Steuerklassen konnten sich nun erstmals auch Letten aktiv an der städtischen Politik beteiligen, wenn auch 1878 von 72 Stadtverordneten nur zwei Letten und vier Russen waren. 1892 beseitigte eine neue Städteordnung das Dreiklassenwahlrecht und gab dem russischen Gouverneur im Zusammenhang mit den allgemeinen Russifizierungsmaßnahmen erhebliche Einwirkungsmöglichkeiten.[1] Ab 1901 machte sich das deutschbaltische Stadthaupt (Bürgermeister) George Armitstead (1847–1912) verdient um die Infrastruktur, das Schulwesen und die Wohlfahrtspflege Rigas, woran heute ein Denkmal erinnert.
20. Jahrhundert
Der Erste Weltkrieg unterbrach jäh Rigas Entwicklung, als ca. 200.000 Einwohner für Rüstungszwecke nach Zentralrussland evakuiert wurden. Nach der Eroberung durch deutsche Truppen im September 1917 wurde in Riga am 18. November 1918 die unabhängige Republik Lettland ausgerufen. Deren parlamentarische Regierung unter Kārlis Ulmanis (1877–1942) konnte sich erst nach Kämpfen mit bolschewistischen und weißrussischen Truppen sowie mit der deutschbaltischen Landeswehr und reichsdeutschen Freikorps im Laufe des Jahres 1919 durchsetzen. Der Frieden von Riga beendete am 18. März 1921 den polnisch-sowjetischen Krieg.
In der Zwischenkriegszeit nahmen die nationalen Minderheiten Lettlands kulturelle Autonomierechte wahr und konnten aufgrund der Schulautonomie (1919) ihr gesamtes Bildungswesen weitgehend selbstständig gestalten (z. B. das Herder-Institut als private deutsche Hochschule). Im Rigaer Stadtrat und v. a. im Parlament (Saeima) trat der deutschbaltische Minderheitenpolitiker Paul Schiemann (1876–1944) hervor, an den eine Gedenkplakette am ehemaligen Gebäude der von ihm geleiteten Rigaer Rundschau erinnert. Einschränkungen erfuhren die Minderheiten durch Kirchenenteignungen und ab 1934 durch wirtschaftliche Maßnahmen der autoritären Ulmanis-Herrschaft.
Als unmittelbare Folge des Hitler-Stalin-Pakts wurden die Deutschbalten im Herbst 1939 nach Westpreußen und in den sog. Warthegau umgesiedelt. Nach der Besetzung Rigas durch sowjetische Truppen im Juni 1940 fanden erste Deportationen der lettischen Bevölkerung statt. Deutsche Truppen eroberten am 1. Juli 1941 die Stadt, die 1941–1944 Verwaltungssitz des Generalkommissars für den Generalbezirk Lettland und Zentrum des Reichskommissariats Ostland wurde. Die jüdische Bevölkerung (1933 ca. 44.000 Menschen) wurde von Juli 1941 bis 1943 zusammen mit aus dem Deutschen Reich deportierten Juden im Rigaer Ghetto interniert, größtenteils ermordet oder in Konzentrationslager wie das sog. Arbeits- und Erziehungslager Salaspils oder das KZ Riga-Kaiserwald im ehemaligen Villenvorort Mežaparks deportiert. Die Kämpfe 1944 führten zu schweren Schäden in der Altstadt Rigas (Vecrīga). Nach der erneuten sowjetischen Okkupation Lettlands wurde Riga die Hauptstadt der Lettischen Sozialistischen Sowjetrepublik.
Im Zusammenhang mit Perestroika und Glasnost entwickelte sich Riga zum Zentrum der lettischen Unabhängigkeitsbewegung. 1990 erklärte die Saeima die Wiederherstellung der Unabhängigkeit. Nach zeitweiliger Besetzung des Parlamentsgebäudes durch sowjetische Militäreinheiten erkannte die Sowjetunion am 21. August 1991 die Unabhängigkeit Lettlands an. Riga wurde wieder zur Hauptstadt eines souveränen lettischen Staates.
Bevölkerung
Ethnische Zusammensetzung Rigas nach Umgangssprache 1867 bis 1913[2]
Nationalität n. Sprache | 1867 | 1881 | 1897 | 1913 |
Deutsche | 43.980 (42,9%) | 66.775 (39,4%) | 65.332 (25,5%) | 80.823 (15,9%) |
Letten | 24.199 (23,6%) | 49.974 (29,5%) | 106.541 (41,7%) | 205.204 (40,4%) |
Russen | 25.772 (25,1%) | 31.976 (18,9%) | 43.338 (16,9%) | 110.620 (21,8%) |
Juden | 5.254 (5,1%) | 14.222 (8,4%) | 16.521 (6,5%) | 21.771 (4,3%) |
Polen | (–) | 3.197 (1,9%) | 12.869 (5,0%) | 36.868 (7,2%) |
Sonstige | 3.385 (3,3%) | 3.176 (1,9%) | 11.278 (4,4%) | 52.190 (10,4%) |
Gesamt | 102.590 (100%) | 169.320 (100%) | 255.879 (100%) | 507.476 (100%) |
Während 1867 die Deutschbalten noch ca. 43 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachten, änderte sich die ethnische Zusammensetzung bis 1913 grundlegend, als von den Stadtbewohnern ca. 40 Prozent Letten und nur noch knapp 17 Prozent Deutschbalten waren.[3] Diese Umkehrung früherer Verhältnisse beruhte u. a. darauf, dass mit der Aufhebung des Zunftzwangs in den Städten und der Einführung der russischen Städteordnung 1877/78 den städtischen besitzenden Letten auch ein eingeschränktes Kommunalwahlrecht gewährt wurde - 1892 wurde das Dreiklassenwahlrecht endgültig aufgehoben. In Riga behielten die Deutschbalten bis 1913 allerdings die Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung (51 von 80 Sitzen).
Heute ist Riga die bevölkerungsreichste Stadt des Baltikums, wenn seine Einwohnerzahl auch seit 1990 infolge der Auswanderung russischsprachiger Bevölkerungsteile, der Übersiedlungsbewegung nach Westeuropa sowie niedriger Geburtenraten zurückgeht. 2009 betrug der Anteil der Letten an der Stadtbevölkerung 42,3 Prozent, während 41,3 Prozent Russen waren, 4,3 Prozent Weißrussen und 3,9 Prozent Ukrainer; hinzu kamen 2,0 Prozent Polen und 6,2 Prozent Angehörige anderer Ethnien. Anfang 2011 hatte Riga 703.581 Einwohner auf einer Fläche von 307,17 km² und damit eine Bevölkerungsdichte von 2.290,53 Einwohnern je km². Der Ballungsraum umfasst 882.000 Einwohner.
Wirtschaft
Riga konnte seine Position als wichtigste Hafenstadt des Baltikums seit dem 17. Jahrhundert ausbauen. An der gesamten Ein- und Ausfuhr Schwedens zeitweise mit einem Drittel beteiligt, entwickelte es sich zur größten Stadt des schwedischen Reiches. Im späten 16. und im 17. Jahrhundert stieg die Ausfuhr (Flachs, Hanf, deren Samen) und die Stadt wurde durch das damit verbundene Leihgeschäft zum Bankier Litauens und Weißrutheniens.
1879 stand Riga mit 145 Fabriken und über 12.000 Arbeitern hinsichtlich der Arbeiterzahl an dritter, nach Produktionsumfang an vierter Stelle im Zarenreich. Die Verfünffachung der Bevölkerung Rigas in nur 1½ Generationen wurde vor allem durch den Zuzug vom flachen Land bewirkt und bedeutete einen enormen Verstädterungsprozess in einer bis dahin stark ländlich geprägten Region.
Bildung und Wissenschaft
Im Zusammenhang mit der Industrialisierung gründeten Rigaer Kaufleute 1862 ein Polytechnisches Institut samt Vorschule und Handelsabteilung mit mehreren Fakultäten, die es als technische Ausbildungsstätten in Russland noch nicht gab. Bedingt durch den rasanten Industrialisierungsprozess wurden vor allem Maschinenbauer ausgebildet, u. a. Friedrich Zander (1887–1933), der Begründer der sowjetischen Raumfahrt. Die Konjunktur des Eisenbahnbaus förderte die Ausbildung von Ingenieuren und Chemikern, v. a. während der Lehrtätigkeit des späteren Nobelpreisträgers Wilhelm Ostwald (1853–1932). Mit dem Chemiker Paul Walden (1863–1957) und dem Nationalökonomen Karl August Lieventhal (1844–1900) waren noch vor dem Ersten Weltkrieg zwei Letten Direktoren des Rigaer Polytechnikums, das 1913/14 mit 2.088 seine höchste Studentenzahl erreichte. 1915 wurde es nach Moskau/Moskva evakuiert, im Oktober 1918 unter der deutschen Okkupation kurzzeitig in Riga wieder eröffnet. 1919 erfolgte die Umwandlung in die Universität Lettlands (Latvijas Universitāte) mit 13 Fakultäten und ca. 23.800 Studierenden als größte Universität Lettlands. 1958 wurde die Technische Universität Riga (Rīgas Tehniskā universitāte) begründet.
Architektur, Museen
Die Innenstadt Rigas wurde 1997 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen v. a. aufgrund der Vielfalt seiner Jugendstilarchitektur. Durch die Pläne für weitere städtebauliche Maßnahmen am linken Düna-Ufer besteht allerdings die Gefahr, dass Riga auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt wird.
Städtebaulich umfasst Riga den mittelalterlichen Kern, einen Halbkreis von Boulevards um die Altstadt sowie die Neustadt mit regelmäßig angelegten Straßenzügen. Die Altstadt konnte als geographisches Zentrum rechts der Düna ihren Festungscharakter trotz der Schleifung der Befestigungsanlagen (1857–1863) bewahren. Die nach Abriss der Stadtmauer entstandenen Freiflächen wurden zum Stadtpark mit Stadtkanal (Pilsētas kanāls) umgestaltet, der heute Altstadt und Neustadt trennt.
Zentrum der Altstadt ist der Marktplatz (Rātslaukums) mit dem Rathaus (Rīgas rātsnams) sowie dem Schwarzhäupterhaus (Melngalvju nams), das 1999 wiedererrichtet wurde, nachdem es im Krieg zerstört und die Ruine anschließend gesprengt worden war. Der gotische Ursprungsbau mit der Fassade im Stil der niederländischen Renaissance stammt von 1334 und diente ab 1477 der kaufmännischen Vereinigung der Schwarzenhäupter als Versammlungsort. Auf dem Platz vor dem Gebäude steht eine Rolandstatue.
Den Grundstein des Rigaer Doms (Rīgas Doms) wurde 1211 von Bischof Albert gelegt, die Ende des 19. Jahrhunderts erbaute Orgel zählt zu den größten der Welt. Der Turm der 1209 erstmals erwähnten Petrikirche (Svētā Pētera baznīca) wurde mehrfach, zuletzt im Zweiten Weltkrieg, zerstört und wieder aufgebaut. Die Jakobikirche (Svētā Jēkaba katedrāle) aus dem Jahr 1225 ist heute die katholische Kathedrale Rigas.
Kleine (St. Johannis) Gilde, Neubau
19. Jh. [Foto: E. Garleff]
Das ab 1330 als Festung für den Schwertbrüderorden errichtete Rigaer Schloss (Rīgas pils) dient als Sitz des Staatspräsidenten. In dem 1867 im florentinischen Stil errichteten Ritterschaftshaus befindet sich seit 1919 die Saeima. Weitere historische Denkmäler sind die Rigaer Börse (Rīgas Birža) von 1852, der Konventhof (Konventa sēta) mit Ursprüngen im 13. Jahrhundert, das im 15.–17. Jahrhundert errichtete Gebäudeensemble der Drei Brüder (Trīs braļi), das Schwedentor (Zviedru vārti), die Häuser der Kleinen (Mazā Ģilde) und der Großen Gilde (Lielā Ģilde), das Mentzendorff-Haus (Mencendorfa nams) von 1695 sowie das Dannenstern-Haus (Dannenšterna nams). Das 1935 errichtete Freiheitsdenkmal (Brīvības piemineklis) zwischen Alt- und Neustadt mit einer weiblichen Allegorie der Freiheit auf einem 19 Meter hohen Obelisk stellt auf seitlichen Flachreliefs historische Ereignisse dar.
In der Neustadt befinden sich zahlreiche Gebäude mit Jugendstilfassaden, v. a. in der Elizabetes und Alberta iela, mit Arbeiten von Michail Eisenstein (1867–1921). Zum Lehrkörper des Polytechnikums gehörte als erster Lette Eižens Laube (1880–1967), der mit anderen lettischen und deutschen Architekten die schönsten Bauten des sich nach der Jahrhundertwende durchsetzenden nationalen Romantismus schuf. Die besondere Ausprägung des Rigaer Jugendstils besteht in der Vereinigung lettischer und deutscher Elemente durch Verbindung lettischer Holzbaukunst mit Einflüssen aus Deutschland und Österreich.[4] Zahlreiche Zeugnisse dieses v. a. im letzten Jahrzehnt vor dem Ersten Weltkrieg verbreiteten Baustils überdauerten als gemeinsames kulturelles Erbe bis heute. Um die Jahrhundertwende wurden im Grüngürtel um die Altstadt zahlreiche repräsentative Gebäude errichtet. 1876–1884 entstand die Orthodoxe Kathedrale (Kristus Piedzimšanas pareizticīgo katedrāle) im neubyzantinischen Stil. Im südlich gelegenen Stadtteil Moskauer Vorstadt (Maskavas forštate) befinden sich die ehemaligen Zeppelin-Hallen des Zentralmarkts (Centrāltirgus), der im stalinistischen Zuckerbäckerstil 1958 erbaute Kulturpalast (Zinātņu akadēmijas augstceltne), die klassizistische protestantische Jesuskirche (Jēzus Luterāņu baznīca) als größte Holzkirche Lettlands sowie die Ruinen der Synagoge nahe dem ehemaligen Ghetto.
Detail einer Jugendstilfassade in der Elizabetes iela
10b, erbaut von M. Eisenstein 1903.
[Foto: M. Bogade]
An Kunstmuseen gibt es in Riga das im Gebäude der ehemaligen Börse untergebrachte Museum für ausländische Kunst (Ārzemju mākslas muzejs) und das Lettische Nationale Kunstmuseum (Nacionālais mākslas muzejs). Im Pulverturm (Pulvertornis) von 1650, einem Überrest der früheren Stadtbefestigung, befindet sich das Lettische Kriegsmuseum (Kara muzejs). Das Museum der lettischen Juden (Muzejs Ebreji Latvijā) veranschaulicht die Geschichte der Rigaer Juden vom 18. Jahrhundert bis 1941, das Lettische Geschichtsmuseum (Vēstures muzejs) im Rigaer Schloss widmet sich der Landesgeschichte. Das heutige Rigaer Museum für Stadtgeschichte und Schifffahrt (Rīgas vēstures un kuģniecības muzejs) geht auf die Privatsammlung des Rigaer Arztes Nikolai v. Himsel (1729–1764) und auf das 1890 mit Hilfe der Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde eingerichtete Dommuseum zurück.[5] Es ist damit eines der ältesten Museen Europas, zu dessen "Kulturhauptstadt 2014" Riga ernannt wurde.
Riga weist eine Reihe öffentlicher Parkanlagen auf, deren älteste und größte der 1814 angelegte Wöhrmannsche Garten (Vērmanes dārzs) in der Innenstadt ist. Die Holzhäuser, die hier gestanden hatten, waren aus Furcht vor einer napoleonischen Belagerung niedergebrannt worden. Den Wassergraben an der ehemaligen Stadtbefestigung begleitet der sog. Basteiberg als ein ca. drei Kilometer langer Park (Kanālmalas apstādījumi). Der Kronwald-Park (Kronvalda parks) entstand auf einem dem Deutschen Schützenverein von Zar Alexander II. geschenkten Gelände. Die Anlagen der Esplanade (Esplanāde) befinden sich bei der orthodoxen Kathedrale. Die Gartenstadt Mežaparks ist ein Anfang des 20. Jahrhunderts in den Wäldern nördlich der Stadt gebauter Villenvorort mit mehreren Waldfriedhöfen wie dem Brüderfriedhof (Brāļu kapi) als Soldatenfriedhof.
Theater, Musik
Die Lettische Nationaloper (Nacionālā opera) befindet sich seit 1919 im neoklassizistischen Gebäude des ehemaligen Deutschen Theaters. Eines der größten Theater des Landes ist das 1919 begründete Lettische Nationaltheater (Nacionālais teātris). Seit 1883 arbeitet das Rigaer Russische Theater (Mihaila Čehova Rīgas Krievu teātris) als ältestes professionelles Dramentheater Lettlands.
Ab dem 17. Jahrhundert entwickelte sich Riga zum bedeutendsten Musikzentrum des Baltikums. 1760 wurde die Rigaer Musikgesellschaft begründet mit privaten Orchestern wie jenem des Deutschbalten Baron Otto Hermann von Vietinghoff (1722–1792), aus dem sich das Orchester der 1782 begründeten Oper bildete. In Riga wirkten u. a. Johann Valentin Meder (1649–1719), Johann Gottfried Müthel (1728–1788) und Georg Michael Telemann (1748–1831). Im 19. Jahrhundert existierten mit der deutschen Kunstmusik und dem von Letten weiterentwickelten folkloristischen Liedgut zwei musikalische Traditionen parallel. 1837–1839 arbeitete Richard Wagner (1813–1883) als Kapellmeister an der Oper, die internationales Niveau erreichte. Heute werden klassische Konzerte auch im Schwarzhäupterhaus und in der Großen Gilde veranstaltet.
1873 wurde die Tradition der lettischen Sängerfeste in Riga begründet, 2003 fanden die gemeinsamen Sängerfeste der drei baltischen Staaten Aufnahme in die UNESCO-Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit.
Literatur
Der Priester Heinrich von Lettland († um 1259) verfasste 1224–1227 das Chronicon Livoniae als wichtigste Quelle zur frühen baltischen Missionsgeschichte. Darin beschrieb er die Eroberung und Christianisierung der Liven, Esten und Letten aus Sicht der Rigaer Kirche.
Das Denkmal für J. G. Herder auf
dem Herder-Platz in Riga wurde
1864 errichtet und nach dem
Zweiten Weltkrieg erneuert
[Foto: E. Garleff],
Ab dem 18. Jahrhundert entwickelte sich Riga zu einem wichtigen Verlagsort, in dem u. a. Johann Friedrich Hartknoch (1744–1789) die Literatur der deutschen Aufklärung druckte und Johann Gottfried Herder (1744–1803) eine Stelle an der Domschule vermittelte; Herder lehrte und predigte 1764–1769 in Riga, sein Denkmal befindet sich heute seitlich des Doms. Zu den bedeutendsten Autoren Rigas gehören zahlreiche Letten wie Rūdolfs Blaumanis (1863–1908), der seine Texte zum Teil auch auf Deutsch verfasste, der Volkskundler und Schriftsteller Krišjānis Barons (1835–1923) oder der Politiker und Schriftsteller Jānis Rainis (1865–1929), denen die Stadt Denkmäler widmete. Aber auch die in Riga lebenden ethnischen Minderheiten schufen bedeutende literarische Werke wie Irina Saburowa (1907–1979) mit ihrem Riga-Roman oder mehrere in Riga geborene deutschbaltische Autoren wie Werner Bergengruen (1892–1964), Bruno Goetz (1885–1954), Korfiz Holm (1872–1942), Manfred Kyber (1880–1933), Walter Pogge van Ranken (1913–1982) oder Sigismund von Radecki (1891–1970); in oder bei Riga gestorben sind Monika Hunnius (1858–1934), Johann Reinhold v. Lenz (1778–1854) und Garlieb Merkel (1769–1850).[6]
Aktuelle lettisch-deutsche Kooperation
Seit 1992 entwickelt Domus Rigensis das Deutschbaltisch-Lettische Zentrum (Latviešu-Vācbaltu Centrs) als Begegnungsstätte von Letten und Deutschen mit zahlreichen Aktivitäten, um das gemeinsame kulturelle Erbe der Stadt Riga zu bewahren. In Kooperation v. a. mit dem Deutschbaltischen Kulturwerk der Carl-Schirren-Gesellschaft (Lüneburg)[7] und der Deutsch-Baltischen Gesellschaft (Darmstadt) werden in Vortragsveranstaltungen und Ausstellungen, durch die Dokumentation früherer Arbeitsstätten bekannter Deutschbalten sowie durch Publikationen den derzeitigen wie auch den ehemaligen Einwohnern Rigas und deren Nachkommen Kenntnisse über das Zusammenleben vermittelt.[8] Darüber hinaus berät und informiert die Geschäftsstelle im Mentzendorff-Haus auch andere Besucher Rigas.
4. Diskurse/Kontroversen
Mit ihrem methodischen Ansatz einer interethnischen Verflechtungsgeschichte trug Ulrike von Hirschhausen zur Überwindung eines lange vorherrschenden "ethnozentrischen Narrativs" bei. Ihr zufolge bewirkten Urbanisierung, Industrialisierung und Nationsbildung eine politische, gesellschaftliche und kulturelle Mobilisierung der städtischen Gesellschaft, die Riga in den Jahrzehnten vor 1914 in eine "ethnisch segmentierte Stadt" zerfallen ließ.[9] In Überwindung der bisher national orientierten Historiographie mit der Deutung der lettischen Geschichte als Passionsgeschichte und der deutschbaltischen als Verlust der Kulturträgerschaft betrachtet die Verfasserin die ethnischen Gruppen in ihrer "gegenseitigen Bedingtheit, Abhängigkeit und Wechselwirkung". Im Ersten Weltkrieg brach die "hochdifferenzierte Öffentlichkeit" dieser unterschiedlichen ethnischen Milieus in Riga abrupt zusammen, nachdem die multiethnische Struktur die städtische Gesellschaft zuvor ebenso stark mobilisiert wie polarisiert hatte. Denn die "Politisierung von Ethnizität" einerseits und die "Ethnisierung von Kultur" andererseits hatten seit den 1860er Jahren eine ausgeprägte "ethnische Segmentierung der städtischen Gesellschaft" bewirkt mit dem gewaltsamen Höhepunkt in der Revolution von 1905. Die Herausforderungen dieser Multiethnizität führten in Riga einerseits zu einer fortschrittlichen Kommunalpolitik, u. a. in der Tradition ständischer Selbstverwaltung mit der ersten städtischen Sozialversicherung des Zarenreiches 1908. Andererseits entwickelte sich eine differenzierte Vereinslandschaft mit ca. 700 Vereinen am Vorabend des Ersten Weltkrieges. Wegen der gleichzeitigen Polarisierung konnten aber "weder Gemeinwohl noch Kultur, weder berufliche noch sportliche Interessen […] seit der Jahrhundertwende dort verbinden, wo Ethnizität trennte". Der Appell der Verfasserin, dem bisher besonders betonten genuinen deutschen Einfluss jenen der Letten und Russen gleichgewichtig gegenüberzustellen, ist allerdings nicht unwidersprochen geblieben.[10]
Eine lettische Kontroverse entbrannte um das Lettische Okkupationsmuseum (Latvijas Okupācijas muzejs), das 1993 im ehemaligen Gebäude des Museums der Roten lettischen Schützen von 1970 mit einer Ausstellung über das erste sowjetische Besatzungsjahr eröffnet wurde. Die Wahl gerade dieses Ortes als "ironische Zweckentfremdung" löste heftige Debatten aus, in denen die einen den neuen Inhalt begrüßten, aber das schwarze Gebäude im Zentrum der historischen Altstadt abreißen wollten, andere sich wiederum gegen den neuen Inhalt wandten und das Gebäude in ursprünglicher Gestalt zu erhalten suchten.[11] Schließlich setzte sich das Konzept durch, unter dem Begriff 'Okkupation' die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umwälzungen der Jahre 1939–1991 als Folgen der repressiven sowjetischen und nationalsozialistischen Besatzungspolitik an eben dieser Stelle zu interpretieren. Mit einer Dauer- und jährlich zwei bis drei Wechselausstellungen ist das Okkupationsmuseum inzwischen eines der meistbesuchten Museen in Riga.
5. Bibliographische Hinweise
Literatur
- Carl-Schirren-Gesellschaft Lüneburg (Hg.): 800 Jahre - unser gemeinsames Riga. Beiträge deutschbaltischer Autoren zum 800-jährigen Jubiläum der Stadt Riga 2001. Lüneburg 2001.
- Friedrich Benninghoven: Rigas Entstehung und der frühhansische Kaufmann. Hamburg 1961 (Nord- und osteuropäische Geschichtsstudien 3).
- Andreas Fülberth: Tallinn - Riga - Kaunas. Ihr Ausbau zu modernen Hauptstädten 1920–1940. Köln u. a. 2005 (Das Baltikum in Geschichte und Gegenwart 2).
- Bernhard Hollander: Riga im 19. Jahrhundert. Ein Rückblick. Riga 1926 (Nachdruck Hannover-Döhren 1970).
- Andrejs Holcmanis: Vecrīga - pilsētbūvniecisks ansamblis [Alt-Riga - ein städtebauliches Ensemble]. Rīga 1992 (Latvijas arhitektūras un mākslas pieminekļi 213).
- Jānis Krastiņš: Jugendstil in der Rigaer Baukunst. Michelstadt 1992.
- Jānis Lejnieks: Rīga, kuras nav [Ein Riga, das es nicht gibt]. Rīga 1998 (Latvijas arhitektūras un mākslas pieminekļi).
- Jānis Lejnieks: Rīgas arhitektūra [Die Architektur Rigas]. Rīga 1989.
- C[onstantin] Mettig: Geschichte der Stadt Riga. Riga 1897 (Nachdruck Hannover-Döhren 1980).
- Eduard Mühle, Norbert Angermann (Hg.): Riga im Prozeß der Modernisierung. Studien zum Wandel einer Ostseemetropole im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Marburg 2004 (Tagungen zur Ostmitteleuropa-Forschung 21).
- Erwin Oberländer, Kristine Wohlfart (Hg.): Riga. Portrait einer Vielvölkerstadt am Rande des Zarenreiches 1857–1914. Paderborn u. a. 2004.
- Rīga sociālisma laikmetā 1917–1975 [Riga im Zeitalter des Sozialismus]. Rīga 1980.
- Marģers Vestermanis: Juden in Riga. Auf den Spuren des Lebens und Wirkens einer ermordeten Minderheit. Ein historischer Wegweiser. 3., verb. und erw. Aufl. in dt. Sprache Bremen 1995.
- Anja Wilhelmi (Hg.): 300 Jahre Kultur(en) in Riga. Eine Stadt in Europa. Lüneburg 2003 (Nordost-Archiv N. F. 11, 2002)
- Reinhard Wittram: Zur Geschichte Rigas. Schicksale und Probleme im Rückblick auf 750 Jahre Stadtgeschichte 1201–1951 (Vortrag). Bovenden [1951].
Weblinks
- www.domus-rigensis.eu (mehrsprachige Seite des Deutschbaltisch-Lettischen Zentrums)
- www.balt-hiko.de (Baltische Historische Kommission)
- https://www.difmoe.eu/search?collections=vc:5d32e582-9792-443d-919d-17bfe30205eb (Riga Digitalis im Digitalen Forum Mittel- und Osteuropa)
- www.herder-institut.de/bildkatalog/wikidata/Q1773 (Abbildungen zu Riga/ Rīga im Bildarchiv des Herder-Instituts, Marburg)
Anmerkungen
[1] Wilhelm Lenz [sen.]: Die Entwicklung Rigas zur Großstadt. Kitzingen/M. 1954 (Marburger Ostforschungen 2).
[2] Nach Ulrike v. Hirschhausen: Die Grenzen der Gemeinsamkeit. Deutsche, Letten, Russen und Juden in Riga 1860‒1914 (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft 172). Göttingen 2006, S. 57, 58.
[3] Genauere Zahlen bei Mark R. Hatlie: Bevölkerungsverschiebungen in Riga während des Welt- und Bürgerkrieges 1914–1919. In: Heinrich Wittram (Hg.): Der ethnische Wandel im Baltikum zwischen 1850–1950. Lüneburg 2005 (Baltische Seminare 11), S. 53–80, hier S. 54–71.
[4] Jānis Krastiņš: Verbindungen zwischen Lettland und den Deutschen auf dem Gebiet der bildenden Kunst und der Architektur. In: Wilfried Schlau (Hg.): Tausend Jahre Nachbarschaft. Die Völker des baltischen Raumes und die Deutschen. München 1995, S. 271–278, hier S. 276.
[5] Ilona Galvanovska, Alnis Mitris, Ilgvars Gradovskis: Rigas Vēstures un kugniecības Muzejs [Das Rigaer Geschichts- und Schifffahrtsmuseum]. Rostock 1992; Margit Romang, Ilona Celmiņa (Hg.): Das Dommuseum in Riga - Ein Haus für Wissenschaft und Kunst/Doma Muzejs Rīgā - Templis Zinātnei un Mākslai. Marburg 2001, S. XVI.
[6] Vgl. Gero von Wilpert: Deutschbaltische Literaturgeschichte. München 2005; May Redlich: Lexikon deutschbaltischer Literatur. Eine Bibliographie. Köln 1989.
[7] Michael Garleff: Domus Rigensis - Carl-Schirren-Gesellschaft. Aspekte der wissenschaftlichen Zusammenarbeit. In: Jahrbuch online 2 (2011). www.carl-schirren-gesellschaft.de/JO-Inhalt.htm (Abruf 21.05.2012).
[8] So am 11.6.1994 durch das Anbringen einer Tafel am Gebäude der ehemaligen Rigaer Rundschau, deren Chefredakteur P. Schiemann war, oder die zusätzlich illustrierte Übersetzung des Romans Zigfrīds fon Fēgezaks/Siegfried von Vegesack: Senči un Pēcteči. Piezīmes no Senās Livonijas vēstuļu Lādes 1689–1887 [Vorfahren und Nachkommen. Aufzeichnungen aus einer altlivländischen Brieflade]. Rīga 2011.
[9] Ulrike von Hirschhausen: Die Grenzen der Gemeinsamkeit. Deutsche, Letten, Russen und Juden in Riga 1860-1914. Göttingen 2006 (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft 172), S. 12.
[10] Rezension von Axel von Campenhausen. In: Jahrbuch des baltischen Deutschtums 55:2008 (2007), S. 257–266, hier S. 266.
[11] Valters Nollendorfs: Das Lettische Okkupationsmusem vor und nach dem Umbau. In: Baltica 1 (2011), S. 4–23, hier S. 7.
Zitation
Michael Garleff: Riga/Rīga. In: Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, 2012. URL: ome-lexikon.uni-oldenburg.de/p32234 (Stand 30.07.2021).
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