Warasdin/Varaždin/Varasd
1. Toponymie
Deutsche Bezeichnung
Warasdin
Amtliche Bezeichnung
kroat. Varaždin
Anderssprachige Bezeichnungen
ung. Varasd; lat. Varasdinum
Etymologie
Die Schreibweise des Ortsnamens in den ältesten Urkunden vom 11. bis 15. Jahrhundert war nicht einheitlich (z. B. Garestin, Guarastin, Warasd, Worosd, Worost und Vorosd). Herkunft und ursprüngliche Bedeutung des Namens sind nicht eindeutig geklärt. Einige Wissenschaftler erklären die Namensbedeutung mit der Lokativform „várasdon“ des ungarischen Diminutivs „várasd“ (= Städtchen).
2. Geographie
Lage
Warasdin liegt auf 46° 18' nördlicher Breite und 16° 20' östlicher Länge, ca. 70 km nördlich von Agram/Zagreb, 169–173 m über NHN.
Topographie
Die Stadt liegt am westlichen Drauufer am Rand der Pannonischen Tiefebene und der Alpen.
Staatliche und administrative Zugehörigkeit
Republik Kroatien. Warasdin ist Verwaltungssitz des Warasdiner Komitats (Gespanschaft Varaždinska županija). Seit 1997 ist die Stadt Sitz der katholischen Diözese Warasdin.
3. Geschichte und Kultur
Gebräuchliche Symbolik
König Matthias Corvinus (1443–1490) verlieh der Stadt 1464 Wappen und Siegel. Das Wappen zeigt auf blauem Feld einen Engel, der einen Schild hält. Auf dem horizontal rot-weiß gestreiften Schild steht ein viereckiger Turm mit goldenem Kreuz auf der Spitze. Links vom Turm befindet sich ein goldener Halbmond, rechts ein goldener Stern. Rund um den Schild läuft die Inschrift Sigillum majus ciuitatis Warasdien[sis]. Das Wappen und das nach ihm gestaltete Siegel wurden 1464–1934 amtlich genutzt.
Gebräuchliche oder historische Beinamen
In der Neuzeit wurde Warasdin wegen seiner barocken Baukunst „Stadt des Barocks“, wegen seiner zahlreichen Kirchtürme „Klein-Rom“ und wegen der luxuriösen Lebensführung ihrer Einwohner im 18. Jahrhundert „Klein-Wien“ genannt.
Archäologische Bedeutung
Durch Warasdin führten römische Straßen, welche die historischen Ortschaften Pettau/Ptuj (lat. Poetovio) und Bad Warasdin/Varaždinske Toplice (lat. Aquae Iassae) mit Sissek/Sisak (lat. Siscia) und Esseg/Osijek (lat. Mursa) verbanden.
Mittelalter
Warasdin gehörte bis 1102 zum Kroatischen Königreich (925–1102) und danach bis 1526 zum Königreich Ungarn-Kroatien (Personalunion). Während des Mongolensturms 1241/42 erlitt die Stadt Zerstörungen. Nachdem János Hunyadi (1387–1456) und seinen Soldaten im Streit mit den Grafen von Cilli die Eroberung der Warasdiner Festung misslungen war, brannten sie die Stadt 1446 aus Rache nieder. Warasdiner Stadtteile wurden durch wiederholte Brände (1220, 1420, 1435, 1582, 1587) teilweise zerstört; 1592 wurden die Vorstädte, das Rathaus (Domus civitatis) und die Pfarrkirche vernichtet. Im 16. Jahrhundert wurden Burg und Stadt zur Osmanenabwehr befestigt und mit einem Wassergraben umgeben.
Neuzeit
Zwischen 1527 und 1918 gehörte Warasdin zur Habsburgermonarchie. Von 1591 bis 1845 fielen Burg und Altstadtgemeinde (Festungsgemeinde, siehe unter Verwaltung) als Erbschaft an die Adelsfamilie Erdödy. Die Erdödys waren gleichzeitig die Gespane des Warasdiner Komitats und die Kapitäne der Stadtgemeinde.
Eine Blütezeit erlebte die Stadt nach 1767, als Königin Maria Theresia (1717–1780) das Kroatische Königliche Konsilium (kroat. Hrvatsko kraljevsko vijeće, lat. Consilium Regium Croaticum) mit Sitz in Warasdin und mit dem Ban(us) an der Spitze gründete. In kurzer Zeit entwickelte sich Warasdin von einer Kleinstadt der Handwerker und Händler zu einer modernen mitteleuropäischen Stadt, deren Stadtbild prunkvolle Adelspaläste prägten. Diesen Status verlor die Stadt unerwartet nach dem großen Brand 1776, infolge dessen die staatlichen Institutionen nach Agram verlegt wurden.
Zeitgeschichte
Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte Warasdin zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (1918–1929), zum Königreich Jugoslawien (1929–1941), dann zum Unabhängigen Staat Kroatien (1941–1945), zur Föderativen Volksrepublik Jugoslawien (1945–1963), zur Sozialistischen Föderativen Volksrepublik Jugoslawien (1963–1991) und seit der kroatischen Unabhängigkeit (1991) zur Republik Kroatien.
Bereits im ersten Jahr der neu gegründeten Staatsgemeinschaft (1919) kam es in Warasdin zum Aufstand der kroatischen Offiziere, die von der Regierung durch serbische ersetzt wurden, und linksorientierten Bürgern. Es gab sieben Tote und viele Verletzte, 250 Aufständische wurden inhaftiert und nach einjähriger Haft in Nisch/Niš in Serbien 1920 vor Gericht gestellt. Aus Anlass des Aufstandes löste die Belgrader absolutistische Regierung am 24 November 1919 die Warasdiner Stadtverwaltung auf.
Mit der Verkündung des Unabhängigen Staats Kroatien (NDH, Nezavisna država Hrvatska) am 10. April 1941 wurde Warasdin Sitz der Regionalverwaltung der sogenannten Großgespanschaft Zagorje. Schon am nächsten Tag, am 11. April, marschierte in Warasdin die deutsche Armee ein, wobei eine serbische Brigade mit ihrem General gefangen genommen wurde. Vom 12. bis 14. Juli wurden nach Schätzungen 200–300 Juden festgenommen und nach Agram in ein Zentrallager transportiert. Am 24. Mai 1944 wurde Warasdin von den Alliierten bombardiert, wobei zwar keine großen Zerstörungen entstanden, aber 30 Menschen getötet und 37 schwer verletzt wurden.
Nach Kriegsende 1945 kam es zu Racheakten der Kommunisten an ihren früheren Gegnern. Der offizielle Plan der kommunistischen Geheimpolizei OZNA vom 31. März 1945 für die Verhaftung der „Volksfeinde“, eigentlich politischer Gegner, in Warasdin enthielt 443 namentlich genannte Personen. Es wurde noch eine weitere Liste mit ca. 80 Namen angekündigt.[1]
Diese Personen, unter welchen sich auch die Mitglieder des (Deutschen) Kulturbundes befanden, wurden von den kommunistischen Gerichten zu Todesstrafen oder zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt. Auf dem Warasdiner Stadtfriedhof sind außerdem 39 deutsche Soldaten und Kriegsgefangene beerdigt.
Im ‚Heimatkrieg‘ Kroatiens gegen die Jugoslawische Armee und serbische Rebellen (1991–1995) übergab sich in Warasdin nach neuntägigem Kampf das 32. Korps der Jugoslawischen Armee (JNA) mit seinen Befehlshabern (930 Soldaten mit Offizieren) am 22. September 1991 den kroatischen Streitkräften.
Verwaltung
Seit Verleihung des Privilegs der freien königlichen Stadt (1209) an die „villa varasd“ durch König Andreas II. (1177–1235) existierten auf dem Gebiet der Stadt Warasdin zwei Gemeinden: die Altstadtgemeinde und die freie königliche Gemeinde. Die Warasdiner Altstadtgemeinde (auch Festungs- oder Burggemeinde, kroat. Starogradska općina, lat. Castrum Varasd) stand unter der Verwaltung von Burggrafen (comites castri), die den Königen unterstellt waren. Ab dem 15. Jahrhundert wurde sie etwa zwei Jahrhunderte lang von den jeweiligen Burgbesitzern verwaltet. Die freie königliche Stadtgemeinde Warasdin (kroat. slobodna Varoš Varaždin, lat. libera Villa Varasd oder libera Civitas Warasdi(n)ensis) stand dagegen unter direkter Verwaltung der Könige, hatte aber ihre örtliche Selbstverwaltung. Jährlich wurden am ersten Sonntag nach dem St. Martinstag die Amtsleute gewählt, darunter der Stadtrichter (rihtardus, kroat. sudec/sodec, lat. judex) und 12 Stadträte. Beide Gemeinden wurden erst 1861 vereint.
Bevölkerung
1772 lebten in Warasdin 1.635 Bürger, die Gesamtzahl der Einwohner betrug etwa 2.000. 1857 hatte die Stadt 9.358 Einwohner (davon 310 Deutsche, 220 Ungarn und 20 Angehörige anderer Nationalitäten). Die Deutschen waren überwiegend als Kaufleute und die Ungarn als Handwerker tätig. 1880 waren von 11.445 Warasdiner Bürgern nach Muttersprache 8.909 Kroaten und Serben, 866 Deutsche, 753 Ungarn, 725 Slowenen, 127 Tschechen und Slowaken, 47 Italiener, 12 Polen und 6 anderer Nationalität.[2] Die erste Einwohnerzählung nach dem Zweiten Weltkrieg (1948) verzeichnete 17.314 Einwohner, während es 1981 bereits 39.545 waren.[3] 1991 betrug die Einwohnerzahl der Stadt 41.846, darunter waren 14 Deutsche.[4]
Wirtschaft
Zentral für die wirtschaftliche Entwicklung Warasdins war zunächst die Landwirtschaft: Bereits mit dem königlichen Freistadtprivileg erhielt die Stadtgemeinde umfängliche Besitzungen in ihrer unmittelbaren Nähe. Georg von Brandenburg (1484–1543) beispielsweise, Besitzer der Warasdiner Burg von 1509 bis 1523, lud 1513 über 60 Gutsverwalter aus Ungarn, Kroatien und Steiermark nach Warasdin ein, um mit ihnen über die Verwaltung seiner Besitzungen zu beraten.[5]
1406 erhielten die Warasdiner von Sigismund von Luxemburg (1368–1437) das Recht, regelmäßig Märkte in der Stadt abzuhalten; ab 1431 durften sie im ganzen Königreich Handel betreiben. Organisiertes Handwerk ist schon für das 15. Jahrhundert nachgewiesen; die erste Zunftordnung – für Wundärzte, Barbiere und Bademeister – stammt von 1557. Bis 1795 entstanden zehn weitere Zünfte (mit z. T. dreisprachigen Zunftordnungen in kroatischer, lateinischer und deutscher Sprache).
Seit dem 18. Jahrhundert wurden Manufakturen gegründet, Mitte des 19. Jahrhunderts waren es 14. Bis 1930 war ein kontinuierlicher wirtschaftlicher Aufschwung zu verzeichnen. 1931 gab es 699 Handwerks- und 362 Handelsbetriebe sowie 25 Industrieunternehmen mit der Textilindustrie an der Spitze. Vorherrschende Wirtschaftszweige nach dem Zweiten Weltkrieg waren Textil-, Holz-, Metall- und Nahrungsmittelindustrie, die heute nur noch teilweise ausgeprägt sind. Ergänzt werden sie durch eine größere Zahl kleiner Gewerbetreibender, die eine ganze Reihe von Produktions- und Dienstleistungstätigkeiten anbieten.[6]
Gesellschaft
Warasdiner Bürger germanice nationis gründeten 1731 im Rahmen des Jesuitenkollegs eine Marianische Kongregation. Vereinigungen mit Statuten in deutscher Sprache waren der Warasdiner Wohlthätigkeits-Verein (gegr. 1830), die Gesellschaft der Musikfreunde und die Freiwillige Feuerwehr (gegr. 1864).
Religions- und Kirchengeschichte
Im 16. Jahrhundert unterstützte die Adelsfamilie Ungnad die Verbreitung des Protestantismus in Warasdin. Baron Hans Ungnad (1493–1564) siedelte 1560 nach Urach in Württemberg über, wo er eine Druckerei gründete und von 1561 bis 1564 protestantische Werke in kroatischer und slowenischer Sprache druckte. Da der Protestantismus in Warasdin zu dieser Zeit Fuß fassen konnte, forderte das kroatische Parlament (Sabor) 1613 die Ablösung der damaligen Stadtverwaltung. Eine echte Gegenreformation setzte erst mit dem Eintreffen der Jesuiten im Jahre 1628 ein und bewirkte, dass die Mehrheit der Bevölkerung römisch-katholisch blieb.
1857 waren 8.983 der Einwohner katholisch, 336 jüdisch, 25 orthodox und 14 gehörten anderen Religionsgemeinschaften an. 1880 waren 10.500 der Warasdiner katholischen, 589 israelitischen, 217 evangelischen und 98 orthodoxen Glaubens; 31 bekannten sich zu anderen Konfessionen.[7]
Besondere kulturelle Institutionen
1923 wurde das Städtische Museum Warasdin (Gradski muzej Varaždin) mit je einer archäologischen, historischen, kunsthistorischen und entomologischen Abteilung eröffnet. In der Stadt angesiedelt sind zudem seit 1951 das Staatsarchiv Warasdin (Državni arhiv Varaždin), seit 1983 eine Zweigstelle der Kroatischen Akademie der Wissenschaften (Zavod HAZU), die Städtische Bibliothek „Metel Ožegović“ (Gradska knjižnica „Metel Ožegović“) und das Warasdiner Nationaltheater.
Bildung und Wissenschaft
Erste Quellen zu organisiertem Schulunterricht in Warasdin stammen aus dem 13. Jahrhundert. Schon 1550 forderte die Stadtverwaltung die Eltern auf, ihre Kinder und Pflegekinder in die Schule zum Unterricht zu schicken. 1588 wurde das Amt des Schulrektors offiziell eingeführt. 1636 gründeten Jesuiten ein Gymnasium, 1771 eröffneten Pauliner eine Trivialschule; zudem ist für diese Zeit eine deutschsprachige Schule belegt. Ursulinen eröffneten 1777 eine Mädchenschule. Maria Theresia führte die allgemeine Schulpflicht für Kinder ab sechs Jahren ein und gründete 1769 in Warasdin das Studium Politico-Camerale. Zwischen 1826 und 1875 hatte Warasdin eine israelitische Schule, die 1875 mit der Allgemeinen Volksschule zusammengelegt wurde. In den 1960er Jahren wurden die Höhere Textilschule (1961), die Höhere Wirtschaftsschule (1962) und die Höhere Geotechnische Schule (1970) gegründet, die alle später in Fachhochschulen oder Fakultäten einer Universität umgewandelt wurden.
Alltagskultur
Sprachliche Besonderheiten in Warasdin beschrieb 1827 Ladislaus Ebner (1780–1851): [...] Die herrschende Sprache in dieser Stadt ist die croatische [...]; Die lateinische ist bey den Behörden die Geschäftssprache, [...] für die Gymnasial-Jugend vorgeschrieben, und meyst die Conversations-Sprache der wissenschaftlich gebildeten Männer. Nebst der Local-Sprache ist seit undenklichen Zeiten die deutsche Sprache sehr im Schwunge und jeder Fremde würde sich wundern, in einer croatischen Stadt, im Handel und Wandel, in Kaffe- und Wirthshäusern und in allen öffentlichen Unterhaltungsorten, ja in der innern Stadt fast ausschliessend, so wie in einem grossen Teile der Vorstädte, die deutsche Sprache [...] so verallgemeint zu finden, dass er sich eher in einer Stadt Deutschlands, als auf croatischem Boden wähnte [...].[8]
Kunstgeschichte
Warasdin gilt als besterhaltene Stadt des Barocks, des Rokoko und des Klassizismus in Nordkroatien. Die Pfarrkirche des hl. Nikolaus und die St.-Veit-Kirche stammen aus dem Mittelalter, wurden jedoch in der Barockzeit erweitert und umgebaut. Die 1642–1646 von Jesuiten erbaute Kirche Mariä Himmelfahrt ist das bedeutendste frühbarocke sakrale Bauwerk der Stadt. Auch die mittelalterliche, 1582 bis auf die Grundmauern niedergebrannte Franziskaner- (St.-Johannes-) Kirche wurde 1650 im Barockstil wiedererrichtet. Die 1722–1729 erbaute Ursulinenkirche (Jesu Christi Geburt) gilt als harmonischster Sakralbau der Stadt. Zu den Barockbauten zählen auch die außerhalb des Stadtkerns entstandenen Kapellen des hl. Florian (1669–1672), des hl. Fabian und Sebastian (1681) und des hl. Rochus (1690). Die meisten der heute erhaltenen Bauten Warasdins stammen aufgrund des Stadtbrands von 1776 aus dem späten 18. und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Klassizismus).
Buch- und Druckgeschichte
Das erste Buch in Warasdin wurde von dem wandernden Buchdrucker Johannes Manlius (1586–1587) gedruckt. 1770 gründete der Wiener Drucker Johann Thomas von Trattner (1717–1798) hier eine Niederlassung, die nach dem Stadtbrand 1776 nach Agram übersiedelte. 1820 ließ sich der Grazer Buchdrucker Johannes Sangilla (1777–1832) nieder, der 55 Werke (22 in kroatischer, 19 in deutscher und 14 in lateinischer Sprache) druckte. Seine Druckerei wurde von der Familie Platzer bis 1924 fortgeführt. Eine zweite Buchdruckerei gründete 1882 Gustav Kleinberger.
1830 bis 1897 erschien jährlich der Warasdiner Schreibkalender für Katholiken, Protestanten, Griechen und Juden in deutscher Sprache. 1848 erschien kurzzeitig (29. April – 10. Juni) die deutschsprachige Wochenschrift Der Lucifer mit dem Beiblatt Warasdiner Neuigkeitsbote.
Militärgeschichte
Ein organisierter Stadtschutz ist schon für das 15. Jahrhundert belegt. Die Stadtviertel unterstanden den Viertelmeistern (Quartari), die zusammen mit dem Stadtrichter Gewehre und Pulver verwahrten. Im 16. Jahrhundert standen gewählte Hauptleute an der Spitze zweier Kompanien, die aus Bürgern kroatischer und deutscher Nationalität (germanice nationis) bestanden. Beide Kompanien unterstanden dem Kapitän der Burggemeinde. 1538 führte König Ferdinand I. (1503–1564) aufgrund der Türkengefahr eine ständige militärische Besatzung mit Sitz der Befehlshaber in Warasdin ein (ab 1630 Generalat Warasdin).
Gedächtnis- und Erinnerungskultur
Zum Zwecke der touristischen Werbung wird heute für Warasdin oft das Syntagma „Die Stadt des Barocks, der Blumen und der Musik“ genutzt, die Wendung wird gern kombiniert mit dem Refrain aus Emmerich Kálmáns Operette Gräfin Mariza (1924) „Komm mit nach Warasdin“.
Die Gesellschaft für Verschönerung der Stadt errichtete 1927 dem aus Braunschweig stammenden Arzt Wilhelm Bernhard Müller (1785–1863), der sich als Stadtphysikus (seit 1826) für die Anlegung des Stadtparks, den Anbau von Bäumen und die Errichtung der Krankenanstalten eingesetzt hatte, ein Denkmal im Stadtpark.
Ein Grabmal auf dem Warasdiner Friedhof erinnert an 33 hier begrabene deutsche Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg fielen oder als Kriegsgefangene zur Zwangsarbeit verurteilt wurden.
4. Bibliographische Hinweise
Literatur
- Mirko Androić: Ekonomika srednjovjekovnog grada Varaždina [Die Wirtschaft der mittelalterlichen Stadt Warasdin]. Varaždin 2009.
- Mirko Androić: Sechshundert Jahre Geschichte der königlichen Freistadt Varaždin. 13.–18. Jahrhundert. In: Internationales kulturhistorisches Symposion Mogersdorf 1972. Bd. 4. Szombathely 1974, S. 169–198.
- Mirko Androić: Starogradska varaždinska općina [Warasdiner Altstadtgemeinde]. Varaždin 2008.
- Ladislaus Ebner: Historisch statistisch topographische Beschreibung der königl. Freystadt Varasdin. Varasdin 1827.
- Rudolf Horvat: Povijest grada Varaždina [Geschichte der Stadt Warasdin]. Varaždin 1993.
- Miroslav Klemm: Barokna umjetnost u Varaždinu [Die barocke Kunst in Warasdin]. In: Encyclopedia moderna 18/48 (1988), S. 117–120.
- Ivy Lentić-Kugli: Varaždin: Povijesna urbana cjelina grada [Der historisch-urbanistische Kern der Stadt Warasdin]. Zagreb 1977 (Društvo Povjesničara Umjetnosti Hrvatske 24).
- Magdalena Lončarić: Grad Varaždin [Die Stadt Warasdin]. In: Gradovi i općine Republike Hrvatske [Die Städte und Gemeinden der Republik Kroatien]. Zagreb 2004, S. 136–146.
Periodika
- Godišnjak Gradskog muzeja Varaždin [Jahrbücher des Stadtmuseums], 1961–1988.
- Protocolla magistratus liberae et regiae civitatis Varasdini. [Magistratsprotokolle der freien und königlichen Stadt Warasdin]. Archivum publicum civitatis Varasdini [Öffentliches Archiv der Stadt Warasdin], Tomus [Bände] I (1990) – XI (2006).
- The Croatian Academy of Sciences and Arts: Papers of the Institute for scientific research work in Varaždin: Radovi Zavoda za znanstveni rad Varaždin. [Arbeiten des Instituts der Akademie der Wissenschaften in Warasdin], Bd. 1 (1986) – 23 (2012).
Weblinks
www.varazdin.hr (Internetpräsenz der Stadt Warasdin)
www.gmv.hr (mehrsprachige Seite des Stadtmuseums)
dav.arhivpro.hr (mehrsprachige Seite des Staatsarchivs)
www.biskupija-varazdinska.hr (Seite des Bistums in kroatischer Sprache)
Anmerkungen
[1] Plan rada za preuzimanje grada Varaždina [Arbeitsplan für die Übernahme der Stadt Warasdin]. In: Partizanska i komunistička represija i zločini u Hrvatskoj 1944.–1946. Dokumenti. Zagreb i središnja Hrvatska [Repression und Verbrechen von Partisanen und Kommunisten in Kroatien 1944–1946. Dokumente. Zagreb und Zentralkroatien]. Hrsg. von Hrvatski institut za povijest, Podružnica za povijest Slavonije, Srijema i Baranje Slavonski Brod, Hrvatski institut za povijest Zagreb [Kroatisches Institut für Geschichte, Zweigstelle für Geschichte Slawoniens, Syrmiens und Baranja Slavonski Brod, Kroatisches Institut für Geschichte]. Zagreb 2008, S. 223–237.
[2] Horvat: Povijest grada Varaždina [Geschichte der Stadt Warasdin], S. 398.
[3] M. Lončarić: Grad Varaždin [Die Stadt Warasdin].
[4] Popis stanovništva 1991 [Volkszählung 1991]. In: Narodnosni sastav stanovništva Hrvatske po naseljima [Nationale Zusammensetzung der Bevölkerung Kroatiens nach Siedlungen]. Hrsg. von Republički zavod za statistiku [Staatliches Statistisches Amt]. Zagreb 1992.
[5] Richard Klier: Dr. med. Johann Weinman, Rat und Gesandter des Markgrafen Georg von Brandenburg in Ungarn. In: Südost-Forschungen 29 (1970), S. 270–289, hier S. 272.
[6] Miroslav Žugaj, Milivoj Ređep: Die Wirtschaft der Stadt Waraždin (1181–1977). In: Smotra, Rundschau. Zeitschrift der Kroatisch-Deutschen Gesellschaft Zagreb (1997), H. 3, S. 47–56.
[7] Horvat: Povijest grada Varaždina [Geschichte der Stadt Warasdin], S. 398.
[8] Ebner: Beschreibung der königl. Freistadt Varasdin, S. 99–100.
Zitation
Vid Lončarić: Warasdin/Varaždin. In: Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, 2014. URL: ome-lexikon.uni-oldenburg.de/p32432 (Stand 23.02.2021).
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