Kasachstan

1. Toponymie

Deutsche Bezeichnung

Kasachstan, Republik Kasachstan

Amtliche Bezeichnung

kasach.: Qazaqstan, Qazaqstan Respublikasy

Etymologie

Das Wort „qazaq/kazak“ ist turk-mongolischen Ursprungs und bezeichnet einen freien, umherziehenden Nomaden. Etwa seit 1395 im Russischen nachgewiesen, entwickelte sich daraus die spätere Bezeichnung „Kosake“ für einen freien Grenzbewohner im militärischen Dienst des Staates. Im Zarenreich bezeichnete man die heutigen Kasachen als „Kirgisen“ oder „Kirgis-Kaisaken“ und die eigentlichen Kirgisen als „Karakirgisen/Qara-Kirgisen“ (Schwarze Kirgisen). Erst Mitte der 1920er Jahre erfolgte die offizielle Festlegung der beiden Ethnonyme.

2. Geographie

Lage

Kasachstan ist ein seit 1991 unabhängiger Einheitsstaat in Zentralasien, der nordöstlich des Kaspischen Meeres liegt und im Norden und Nordwesten an Russland, im Süden an Turkmenistan, Usbekistan und Kirgistan sowie im Südosten an China grenzt. Mit 2.724.900 km² ist er das zweitgrößte Land in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) und nimmt weltweit flächenmäßig den neunten Platz ein.

Topographie

Der Westen, Norden und Osten wird durch Steppe beziehungsweise Waldsteppe mit schwarzen und kastanienfarbigen Böden dominiert, in Zentral- und Südkasachstan findet sich ein wesentlich trockenerer, von Wermut, Salzböden und Halbwüste geprägter Naturraum. Das Klima in diesem Teil Zentralasiens ist sehr kontinental, gekennzeichnet durch trockene und heiße Sommer sowie schneearme und kalte Winter.

3. Geschichte und Kultur

Besiedlung durch Nomadenverbände im Mittelalter

Seit dem 6. Jahrhundert ist auf dem Territorium des heutigen Kasachstan die Existenz turksprachiger Nomaden belegt. Anfang des 13. Jahrhunderts wurde das heutige Staatgebiet Teil des mongolischen Reiches von Dschingis Khan (gest. vermutl. 1227) und seinen Nachkommen. Es bildeten sich ethnopolitische Nomadenverbände wie die Kok-Orda, die Goldene Horde und das Usbek-Khanat. Als ein eigenständiges Volk können die Kasachen erst seit Mitte des 15. Jahrhunderts betrachtet werden.

Ab dem 8. Jahrhundert breitete sich der Islam aus, zunächst in den südlichen Gebieten, im historischen Turkestan; im 18. Jahrhundert erstreckte er sich auf das ganze Siedlungsareal der Kasachen. Dabei blieb die Islamisierung der Nomaden oft oberflächlich. In ihrem alltäglichen Leben nahmen vorislamische Kulte und Schamanismus weiterhin einen wichtigen Platz ein, und das Gewohnheitsrecht (Adat) spielt neben der Scharia bis heute eine bedeutende Rolle.

Russische Dominanz

Im 18. Jahrhundert begann die Inkorporation kasachischer Länder und Stämme ins russische Imperium. Erst mithilfe starker militärischer Präsenz, der Errichtung von Festungen, von Verwaltungsreformen und gezielter Kolonisierungspolitik mit russischen und ukrainischen Siedlern sowie durch die Einbindung einheimischer Eliten erreichte Russland in den 1820er bis 1860er Jahren eine dauerhafte Beherrschung der eroberten Landstriche. So bildeten etwa die Festungen Omsk (gegründet 1716, heute in Russland), Semipalatinsk/Semei (1718), Ust-Kamenogorsk/Öskemen (1720) und Petropawlowsk/Petropawl (1752) die sogenannte Irtysch-Grenzlinie. Mit dem Eindringen in die Steppe entstanden neue Stützpunkte, darunter die späteren Bezirks- und Gebietshauptstädte Koktschetaw/Kökschetau (1824), Akmolinsk (1830) und Werny (1854), das spätere Alma-Ata/Almaty.

Zur Zarenzeit stellte Kasachstan keine politisch-administrative Einheit dar. Im Norden und Osten bildeten die Gebiete Akmolinsk und Semipalatinsk seit 1882 ein eigenständiges Steppen-General-Gouvernement mit Omsk als Verwaltungssitz. Im Westen wurden die Gebiete Turgaj (mit Orenburg, heute in Russland, als Gebietszentrum) und Uralsk/Oral unter den Bezeichnungen „Kirgisenregion“ oder „kirgisische Steppengebiete“ zusammengefasst. Südkasachstan gehörte administrativ zum turkestanischen General-Gouvernement: In den dortigen Gebieten Syrdar‘ja und Siebenstromland (kasach. Žetísu, russ. Semireč'e) stellten die Kasachen die Mehrheit der Bevölkerung.

Kasachstan in der Sowjetzeit

Die putschartige bolschewistische Machtübernahme im November 1917 stützte sich in Kasachstan in erster Linie auf russische Arbeiter und Soldaten in Städten und Eisenbahnstationen. Am 26. April 1920 wurde die Kirgisische (1925 in Kasachische umbenannt) Autonome Sozialistische Sowjetrepublik gegründet. Vorerst vereinigte die Autonomie die einstigen kirgisischen Steppengebiete. Im Zuge der national-staatlichen Abgrenzung Turkestans Ende 1924 bekam die Republik größere Teile der Gebiete Syrdarjinsk und Siebenstromland zugeschlagen.

Infolge der bolschewistischen Nationalitätenpolitik konnten in Kasachstan gewisse Fortschritte etwa im Gesundheitswesen, in der Bekämpfung des Analphabetentums und in der soziokulturellen Entwicklung verzeichnet werden. Andererseits führte die zwangsweise durchgesetzte Kollektivierungs- und Sesshaftmachungspolitik der Jahre 1929–1932 zu einer menschlichen Katastrophe, die Hunderttausende kasachischer Nomaden das Leben kostete (ausführlicher hierzu siehe unter „Demographische Prozesse“).

Das kaum bewohnte Territorium, dazu noch der beträchtliche Menschenschwund und die begonnene Erschließung von Rohstoffen im Zuge der beschleunigten Industrialisierung machten die Republik besonders ‚attraktiv‘ als einen Ort für Straflager (GULag) und Verbannung. Während des deutsch-sowjetischen Krieges ab Sommer 1941 wurden in Kasachstan mehr als 200 größere Industriebetriebe nach ihrer Verlagerung neu aufgebaut. 540.000 Menschen wurden aus den frontnahen Gebieten Russlands nach Kasachstan evakuiert und Angehörige mehrerer ethnischer Gruppen (Deutsche, Inguschen, Mesched-Türken, Tschetschenen u. a.) aus ihren Heimatgebieten in Russland nach Kasachstan deportiert.[1] Dasselbe Schicksal erlitten solche Minderheiten wie Koreaner (die vorher im Fernen Osten beheimatet waren) bereits vor und die Griechen aus den Schwarzmeerraum nach dem Krieg. Die 1954 eingeleitete sogenannte Neulandkampagne bewirkte – vor allem in Nordkasachstan – einen starken Schub zur weiteren sozioökonomischen Entwicklung und gleichzeitig eine entscheidende Veränderung der ethnischen Zusammensetzung der Bevölkerung: Um das Lebensmitteldefizit und in erster Linie den Mangel an Getreide zu beheben, wurden bis 1960 in der UdSSR ca. 42 Millionen Hektar Neuland zur landwirtschaftlichen Nutzung erschlossen, davon rund 25,5 Millionen Hektar allein in Kasachstan. Neben massiven Investitionen in die Transport- und Agrarinfrastruktur wurden Hunderte neue Staatsgüter, sogenannte Sowchosen, gegründet. Insgesamt übersiedelten in den Jahren 1954‒1962 ca. zwei Millionen Menschen, in ihrer Mehrheit russischer und ukrainischer Nationalität, nach Kasachstan.[2]

Seit Anfang der 1930er Jahre entwickelte sich die kasachische Bevölkerung in der eigenen autonomen beziehungsweise seit 1936 in der Unionsrepublik immer mehr zu einer Minderheit; ihre Sprache und Kultur wurde nach und nach aus den Städten verdrängt. Immerhin gelang es der nationalen Nomenklatura um den langjährigen Parteichef Dinmuchamed Kunajew (1912‒1993), eine breite Intelligenzschicht aus den Reihen der Titularnationalität, wenn auch mehrheitlich in russischer Sprache ausgebildet, entstehen zu lassen und wichtige Posten im Staats-, Partei- und Ideologieapparat mit Nationalkadern zu besetzen. Die unterschwellige Unzufriedenheit mit der russisch-slawischen Dominanz führte nach der Absetzung von Kunajew im Dezember 1986 zu schweren ethnischen Unruhen in der damaligen Hauptstadt Alma-Ata. Zum ersten Mal in der sowjetischen Geschichte seit 1923 wurde daraufhin öffentlich über zahlreiche Nationalitätenprobleme debattiert.

Kasachstan als unabhängiger Staat

Mit dem fortschreitenden Zerfall der UdSSR erklärte die Unionsrepublik am 16. Dezember 1991 ihre Unabhängigkeit. Im Zuge der postsozialistischen Transformation kennzeichneten ein wirtschaftlicher und sozialer Niedergang sowie unverkennbare nationalistische Tendenzen mit direkten und subtilen Bevorzugungen der staatstragenden Nationalität das erste Dezennium der Souveränität. Daraufhin wanderten unter anderem mindestens zwei Millionen Russen, 700.000 Deutsche, 400.000 Ukrainer sowie Zehntausende Tataren und Griechen in ihre historischen Heimaten aus.[3]

Mit Beginn der 2000er Jahre setzte ein stetes Wirtschaftswachstum ein: Kasachstan ist sehr reich an Bodenschätzen und zählt zu den führenden rohstoffproduzierenden Nationen der Welt. Es verfügt über bedeutende Erdölvorkommen rund um das Kaspische Meer sowie über reichhaltige Kohle- und Erzvorkommen. Weitere wichtige Rohstoffe sind Kupfer, Chrom, Blei, Uranerz und seltene Erden. Das in den letzten Jahren ständig gewachsene Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist derzeit wesentlich höher als in den benachbarten zentralasiatischen Ländern und übertrifft zum Beispiel auch das des EU-Landes Rumänien (70. Platz nach BIP pro Kopf, kaufkraftbereinigt, Stand April 2014).[4]

Während in Zentral- und Südkasachstan extensive Weidewirtschaft vorherrscht, erlauben die Böden in den übrigen Landesteilen neben der Viehhaltung, vornehmlich von Schafen, eine auf Getreideanbau spezialisierte Landwirtschaft. Im Süden konzentrieren sich die Bevölkerung und die (land-)wirtschaftliche Tätigkeit vor allem in Oasen und entlang der wenigen Flüsse. Auf beträchtlichen Flächen werden hier mit künstlicher Bewässerung Baumwolle, Tabak oder Zuckerrüben, ferner Weintrauben und Melonen angebaut, Gemüse- und Obstgärten angelegt. Fast die Hälfte aller Beschäftigten ist in den drei wichtigsten Wirtschaftszweigen, Landwirtschaft (28,2 Prozent), Industrie (11,6 Prozent) und Bauwesen (7,3 Prozent), tätig (Stand 2010).

Kasachstan ist eine säkulare Republik mit starker Stellung des Präsidenten; es ist Mitglied der Gemeinschaft der Unabhängigen Staaten (GUS) und internationaler Organisationen wie der UNO, der UNESCO, dem IWF, der Weltbank und der OSZE. Der seit 1990 amtierende Präsident Nursultan Nasarbajew wird für seinen autokratischen Führungsstil und zahlreiche Menschenrechtsverletzungen oft kritisiert, andererseits für das Aufrechterhalten des interethnischen Friedens im Lande und für den, wenn auch nicht immer konsequenten, wirtschaftlichen Reformkurs gelobt.

Demographische Prozesse

Die Angaben in Tabelle 1 verdeutlichten zahlreiche demographische Wandlungen in Kasachstan im 20. Jahrhundert, die mit der Hungerkatastrophe 1932‒1933 ihren traurigen Höhepunkt erreichten: Durch die Politik des erzwungenen Sesshaftwerdens verhungerten um 1,6 Millionen Kasachen, etwa eine weitere Million floh ins Ausland oder in die benachbarten Sowjetrepubliken.[5] Kriegsbedingte Migrationsströme, ethnisch motivierte Deportationen sowie die wirtschaftliche Erschließung ließen den Anteil der Titularnationalität weiter sinken. Ende der 1950er Jahre machten die Kasachen nur noch 30 % der Gesamtbevölkerung aus. Erst Anfang der 1970er Jahre erreichten die Kasachen aufgrund eines überdurchschnittlichen Bevölkerungszuwachses ihre bereits 1926 registrierte absolute Zahl wieder. Nach 1991 kam die Politik der Rückführung der Auslandskasachen (sog. Oralman) hinzu, sodass die staatsbildende Nation 2013 mehr als zwei Drittel der Einwohner stellte. Aufgrund niedriger Geburtenraten und negativer Wanderungssalden gehen der relative Anteil und oft auch die absolute Zahl der Angehörigen der slawisch-europäischen Nationalitäten kontinuierlich zurück. Mit 17.353.000 Einwohnern ist Kasachstan eines der am dünnsten besiedelten Länder der Erde (6,4 Einwohner/km², Stand Oktober 2014).[6]

Tabelle 1: Nationale Zusammensetzung in Kasachstan, aufgestellt nach vorrevolutionären, sowjetischen und postsowjetischen Volkszählungen[7]

1897*19261939195919892009
Kasachen
in %
3.392.751
81,7
3.713.394
57,1
2.327.625
37,8
2.794.966
30,0
6.534.616
40,0
10.096.763
63,1
Russen
in %
454.402
10,9
1.279.979
19,7
2.458.678
40,0
3.974.229
42,7
6.227.549
37,6
3.793.764
23,7
Usbeken
in %
29.564
0,7
213.498
3,3
120.655
2,0
136.570
1,5
332.017
2,0
456.997
2,9
Ukrainer
in %
79.573
1,9
860.822
13,2
658.319
10,7
762.131
8,2
896.240
5,4
333.031
2,1
Ujguren
in %
55.815
1,4
63.434**
1,0
35.409
0,6
59.840
0,6
185.301
1,1
224.713
1,4
Tataren
in %
55.981
1,4
80.642
1,3
108.127
1,8
191.802
2,1
327.982
2,0
204.229
1,3
Deutsche
in %
2.613
0,1
51.102
0,8
92.571
1,5
659.751
7,1
957.518
5,8
178.409
1,1
Koreaner
in %
k. A.42
0,0
96.453
1,6
74.019
0,8
103.315
0,6
100.385
0,6
Türken
in %
k. A.47
0,0
523
0,0
9.916
0,1
49.567
0,3
97.015
0,6
Aserbaidschaner (Aseris)
in %
k. A.20***
0,0
12.996
0,2
38.362
0,4
90.083
0,5
85.292
0,5
Weißrussen
in %
k. A.25.614
0,4
31.614
0,5
107.463
1,2
182.601
0,7
66.474
0,4
Dunganen
in %
k. A.8.455
0,1
7.415
0,1
9.980
0,1
30.165
0,2
51.944
0,3
Kurden
in %
k. A.k. A.2.387
0,0
6.109
0,1
25.425
0,2
38.325
0,2
Polen
in %
k. A.3.762
0,1
54.809
0,9
53.102
0,6
59.956
0,4
34.057
0,2
Tschetschenen
in %
k. A.3
0,0
2.639
0,0
130.232
1,4
49.507
0,3
31.431
0,2
Griechen
in %
k. A.158
0,0
1.374
0,0
55.543
0,6
46.764
0,3
8.846
0,1
Übrige
in %
77.016
1,9
199.924
3,0
139.508
2,3
245.832
2,6
365.860
2,2
207.922
1,3
Insgesamt4.147.7486.500.8956.151.1029.309.84716.464.46416.009.597

* Für 1897 stützen sich die Angaben auf Berechnungen der kasachischen Statistiker, da es zu dieser Zeit noch kein nationales Gebiet beziehungsweise Staat gab.
** Zusammengestellt aus den Angaben zu drei separat aufgeführten Völkern: Ujguren, Tarantschi und Kaschgaren.
*** Unter dem Namen Turken (tjurki).
k. A. ‒ keine Angaben

4. Deutsche in Kasachstan

Vor dem Ersten Weltkrieg und in der Zwischenkriegszeit

Eine nennenswerte Zahl von Deutschen lebte erst ab den 1890ern Jahren in der damaligen „Kirgisensteppe“. Es handelte sich vor allem um bäuerliche Siedler aus den alten Mutterkolonien an der Wolga und im Schwarzmeergebiet sowie in geringerer Zahl aus Wolhynien und anderen Gegenden des Russischen Reiches. Sie kamen ohne einen Sonderstatus, als Bestandteil des russländischen Bauernstandes im Zuge der allgemeinen Übersiedlungs- und Kolonisierungsbewegung in die zentralasiatischen Randgebiete. Vor dem Ersten Weltkrieg lebten in den vier Steppengebieten und in den angrenzenden Provinzen des Turkestaner General-Gouvernements ca. 70.000 Deutsche. Auf dem Territorium des späteren Kasachstan handelte es sich hierbei um ca. 45.000 Personen, schwerpunktmäßig in den Bezirken (ujezd) Koktschetaw, Akmolinsk, Pawlodar und Kustanaj.[8] Mehr als 90 Prozent von ihnen lebten auf dem Land und beschäftigten sich vornehmlich mit dem Ackerbau. Die Revolution 1917 änderte zunächst wenig an ihrer Siedlungs- und sozialen Struktur. Durch Verbannungen der Kulaken und eine verstärkte Abwanderungs- beziehungsweise Fluchtbewegung (um etwa einer drohenden Verhaftung zu entgehen) aus dem europäischen Teil der UdSSR erhöhte sich ihre Zahl kurz vor dem Zweiten Weltkrieg bis auf 92.571. Somit beherbergte die Sowjetrepublik Kasachstan zu dieser Zeit bereits 6,5 Prozent der Gesamtzahl der Deutschen innerhalb der UdSSR. Im Industriegebiet Karaganda/Qaraghandy lebten die meisten der 14.818 nicht immer freiwillig dorthin gekommenen Deutschen schon in den städtischen Siedlungen (50,7 Prozent); sie wurden vor allem im Steinkohlebergbau eingesetzt.[9]

Deutsch-sowjetischer Krieg und Sondersiedlung (1941‒1955)

Weit größere Bevölkerungsverschiebungen fanden während des Zweiten Weltkriegs im Anschluss an den deutschen Überfall auf die Sowjetunion statt. Kasachstan fungierte als Aufnahmegebiet für verbannte Deutsche aus der Wolgadeutschen Republik, der Krim, der Ukraine, dem Nord- und Transkaukasus und aus Moskau/Moskva. Zum 4. November 1941 waren es bereits 349.713 Deportierte, die ungeachtet ihres beruflichen oder urbanen Hintergrunds nur auf dem Land untergebracht werden durften. Die Einwohner der noch vor dem Krieg in Kasachstan gegründeten deutschen Dörfer ließ man größtenteils vor Ort; lediglich aus den Städten und Industriezonen wurden sie ausgesiedelt. Mit Beginn des Jahres 1942 mussten Männer und einige Monate später auch Frauen und Jugendliche, ob Verbannte oder Alteinwohner, in Zwangsarbeitslager (sog. Arbeitsarmee, russ. trudarmija) einrücken. Bis zum 1. Mai 1943 waren hier 103.905 Deutsche mobilisiert, die größtenteils außerhalb der Republikgrenzen zum Einsatz kamen.[10] In Kasachstan selbst waren die russlanddeutschen Zwangsarbeiter schwerpunktmäßig als Grubenarbeiter im Kohlerevier Karaganda (mehr als 8.000 Personen), beim Bau der regionalen Eisenbahnlinien, in der Erzgewinnung (Aktjubinsk) und in der Erdölindustrie (Gurjew/Atyrau) beschäftigt.

Nach dem Kriegsende verblieben Deutsche und andere „bestrafte“ Völker ein Jahrzehnt lang als Sondersiedler in der Verfügungsgewalt der Kommandanturen des Innenministeriums (MWD). Als Personen minderen Rechts waren sie in ihrer Bewegungsfreiheit, Berufswahl oder in ihren Bildungsmöglichkeiten stark eingeschränkt. 1953 betraf dies 448.626 Deutsche.[11] Die schrittweise Verbesserung der rechtlichen Lage nach dem Tod Iosif Stalins (1878‒1953) fand durch das Dekret vom 13. Dezember 1955 ihren vorläufigen Höhepunkt: Die Aufhebung der Beschränkungen wurde an den Verzicht auf jegliche materielle Entschädigung und auf die Rückkehr an die Heimatorte geknüpft.

Halbherzige Rehabilitierung bis zum Ende der Sowjetunion

Nach der Befreiung von der Sonderkommandantur setzte eine starke Migrationsbewegung aus den ehemaligen Orten der Zwangsarbeit und Verschickung im Ural und in Sibirien nach Kasachstan ein, die die Zahl der Deutschen in dieser Unionsrepublik in wenigen Jahren fast auf das Doppelte ansteigen ließ (858.077, Stand 1970).[12] Nach 1955 nahmen die Diskriminierungen nun subtilere Formen an, die sich in kaum vorhandener Förderung des sprachlich-kulturellen Bereichs, in einem begrenzten Zugang zur Hochschulausbildung sowie in einem geringen Anteil an den Führungspositionen zeigten. Wenn die Akademikerquote unter den Deutschen mit 5,2 pro 1.000 Personen im Jahr 1939 noch wesentlich höher als die unter den Kasachen (0,9) war, so hatte sich das Verhältnis 30 Jahre später umgekehrt: Mit 24 Hochschulabsolventen pro 1.000 Personen im Jahr 1979 blieben die Deutschen stark hinter den Kasachen (56) und Russen (69) zurück.[13] Eine einzige deutsche Tageszeitung, Freundschaft, seit 1966 in Zelinograd herausgegeben, eine halbe Stunde deutschsprachiger Radiosendungen täglich oder der erweiterte Deutschunterricht an einigen wenigen Dorfschulen, die jährliche Herausgabe einiger Dutzend propagandistischer Broschüren und gelegentlich eines belletristischen Werkes – all das konnte weder den Erhalt noch das sichere Beherrschen der deutschen Muttersprache gewährleisten oder die nationale Kultur bewahren. 1959 gaben 83,5 Prozent der Angehörigen der Minderheit in Kasachstan an, das Nationalidiom, eigentlich einen deutschen Dialekt, hinreichend sprechen zu können, 30 Jahre später waren es lediglich 54,4 Prozent. Einzig in kirchlichen Gemeinden spielte Deutsch als liturgische Sprache noch eine wahrnehmbare Rolle.

Insgesamt können die interethnischen Beziehungen in den 1970er und 1980er Jahren als stabil bezeichnet werden, insoweit die Deutschen in ihrem individuellen oder gruppenspezifischen Verhalten von den herrschenden gesellschaftskonformen Normen nicht abwichen. Die Zahl der Mischehen, vor allem mit russischen und ukrainischen Partnern, nahm ständig zu. Laut Volkszählung von 1979 lebten bereits 36 Prozent Deutsche in multinationalen Familienverbänden, ein wesentlich höherer Anteil, als es bei der kasachischen (13 Prozent) oder der russischen (23 Prozent) Bevölkerung der Fall war. Eine fortgeschrittene sprachliche Assimilation und kulturelle Anpassung an die dominierende sowjetrussische Umgebung machten sich immer mehr bemerkbar.

Die fortdauernde staatliche Diskriminierung in allen gesellschaftlichen Bereichen löste bei den Betroffenen indes eine erhöhte systemkritische Einstellung und ein überdurchschnittliches nonkonformes Verhalten aus. Vor allem in einigen Regionen Süd- und Zentralkasachstans waren oppositionelle kirchliche Strömungen und Aktivitäten für die Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland am stärksten. Hier sticht besonders Karaganda als Zentrum der nationalen Protestbewegung hervor, wo 65.600 Deutsche fast elf Prozent der Stadtbevölkerung ausmachten. Für die Katholiken im asiatischen Teil der Sowjetunion fungierte die Stadt inoffiziell als „Vatikan des Ostens“; das Gros der Gemeindemitglieder waren hier verbannte oder aus dem Straflager entlassene Gläubige. Auch freikirchliche Kreise fanden zahlreiche Anhänger, sodass die Hälfte der erfassten Gläubigen im Karaganda-Gebiet aus Deutschen bestand, obwohl diese nur zehn Prozent der Gebietspopulation (Stand 1985) stellten.[14] In den 1970er Jahren bis Anfang der 1980er Jahre wurden in Kasachstan 47 freikirchliche Prediger und Gemeindeaktivisten sowie 36 Ausreisewillige verhaftet und gerichtlich verurteilt.[15] Die Moskauer Zentrale versuchte die weit verbreitete Unzufriedenheit und vor allem die wachsende Emigrationsbereitschaft durch die Gründung eines Autonomen Deutschen Gebiets einzudämmen. Daraufhin brachen im Juni 1979 in Zelinograd starke Unruhen unter der kasachischen Bevölkerung aus, was zur Rücknahme des Vorschlags und zu keinen Konsequenten für die Beteiligten führte. Das zeigte einmal mehr, dass sich die Staatsmacht nie ernsthaft um eine wirkliche Gleichstellung der deutschen Minderheit bemühte.

Deutsche im unabhängigen Kasachstan

Im Zuge der Perestroika und des damit einhergehenden Erstarkens nationaler Bewegungen verlangte auch die deutsche Minderheit ähnliche Rahmenbedingungen für die Entwicklung der nationalen Sprache und Kultur wie es bei anderen Völkern der Sowjetunion der Fall war. So erklärte das Republikgesetz „Über die Sprachen“ vom 22. September 1989 das Kasachische zur Staatssprache, es wurde aber nur von 0,6 Prozent der Deutschen beherrscht, was ihre Ausbildung und ihr berufliches Fortkommen zunehmend einschränkte.

Das Hauptaugenmerk des jungen kasachischen Staates richtete sich nach 1991 auf die vorrangige Förderung der Staatsnation in allen politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Bereichen, ungeachtet der schweren wirtschaftlichen und sozialen Krise infolge der Transformation des Gesellschaftssystems. Da viele deutsche Familien bereits Verwandte in Deutschland hatten, wuchs bei den Verbliebenen die Kluft zwischen den Möglichkeiten dort und ihrer Lage in Kasachstan. Auch vor dem Hintergrund der Absage der Regierung der Russländischen Föderation, die Rücksiedlung und die Wiederherstellung der einstigen Wolgarepublik zu unterstützen, nahm die Zahl der Aussiedler aus Kasachstan stark zu und erreichte im Jahr 1994 mit 121.517 Personen ihren Höchststand. Insgesamt wanderten seit Ende der 1980er Jahre mehr als eine Million Menschen aus Kasachstan in die Bundesrepublik Deutschland zu, andersethnische Familienangehörige inbegriffen.[16] Zehntausende Deutsche, denen wegen der verschärften Aufnahmekriterien eine Aussiedlung nach Deutschland  verwehrt war, migrierten in die Russländische Föderation und ließen sich unter anderem in den deutschen Landkreisen Asowo im Gebiet Omsk und Halbstadt in der Region Altaj nieder. Nach der offiziellen Statistik waren es allein in den Jahren 1994 und 1995 11.848 beziehungsweise 9.409 Deutsche.[17]

Die Volkszählung von 2009 registrierte im Land 178.400 Deutsche oder 1,1 Prozent der Republikbevölkerung, mit regionalen Schwerpunkten in Nord- und Zentralkasachstan. Deutsche leben vor allem in dem Verwaltungsgebiet Karaganda (32.787), wo sie 2,4 Prozent der Gebietspopulation ausmachen, ferner in den Gebieten Kostanaj/Quostanai (27.959 bzw. 3,2 Prozent), Pawlodar (20.708 bzw. 2,8 Prozent) und Akmola/Aqmola (16.878 bzw. 3,5 Prozent). In der gegenwärtigen Hauptstadt Astana (das ehemalige Akmolinsk, in den Jahren 1961‒1992 Zelinograd) wurden 6.916 Deutsche gezählt, die 1,1 Prozent der Stadtbevölkerung stellten, und in der alten Regierungsmetropole Alma-Ata/Almaty 5.743 beziehungsweise 0,4 Prozent.[18]

Die gesellschaftliche Organisation der Minderheit „Wiedergeburt“ mit dem Hauptsitz im Deutschen Haus in Almaty und einem Netz auf der Gebiets- und Rayonsebene versucht, mit finanzieller Unterstützung der deutschen und kasachischen Regierung, Sprachunterricht anzubieten und Elemente der nationalen Kultur zu erhalten.[19] Das wichtigste Vereinsblatt ist die zweisprachige (deutsch/russische) Wochenschrift Deutsche Allgemeine Zeitung, die in einer Auflage von 1.200 Exemplaren erscheint.[20]

Forschungsdesiderate

Nach wie vor harren viele Fragestellungen zur deutschen Minderheit in Kasachstan im Besonderen und in Zentralasien im Allgemeinen noch vertiefter wissenschaftlicher Erforschung, wie etwa die nicht immer spannungsfrei verlaufenen  Beziehungen im Alltagsleben zu den Nachbarvölkern slawischen und turkischen Ursprungs oder Ausmaß und Ausdrucksformen der konformen und nonkonformen gesellschaftlichen Aktivitäten im Vergleich mit den Titularnationalitäten und in Zentralasien beheimateten Russen sowie anderen ethnischen Gemeinschaften. Auch der ‚Anteil‘ der Deutschen an der Modernisierung der traditional-orientalischen Gesellschaften sollte eingehender untersucht werden. Ein anderes Desiderat der bisherigen Forschung bleiben die Wandlungen der Lebensweise und der nationalen Identität einer ursprünglich bäuerlichen Minderheit im urbanen Milieu. Vor allem das Gebiet Karaganda, in dem 1989 von den dort registrierten 143.525 Deutschen 78,5 Prozent in den Städten lebten, bietet sich als Untersuchungsobjekt an.

5. Bibliographische Hinweise

Literatur

  • Viktor Fast, Jakob Penner: Wasserströme in der Einöde. Die Anfangsgeschichte der Mennoniten-Brüdergemeinde Karaganda. 1956‒1968. Steinhagen 2007.
  • Andreas Kappeler: Russland als Vielvölkerreich. Entstehung, Geschichte, Zerfall. 2., durchges. Aufl. München 1993.
  • Kasachstan. In: Roland Götz, Uwe Halbach: Politisches Lexikon GUS. München 1992, S. 138‒156.
  • Robert Kindler: Stalins Nomaden: Herrschaft und Hunger in Kasachstan. Hamburg 2014.
  • Viktor Krieger: Rejn, Volga, Irtyš. Iz istorii nemcev Central’noj Azii [Rhein, Wolga, Irtysch. Aus der Geschichte der Deutschen in Zentralasien]. Almaty 2006.
  • Manfred Sapper, Volker Weichsel, Andrea Huterer (Hg.): Machtmosaik Zentralasien. Traditionen, Restriktionen, Aspirationen. Bonn 2007.

Anmerkungen

[1] Istorija Kazachstana s drevnejšich vremen do našich dnej v 5 tomach. Tom 4: Kazachstan v sovetskij period [Geschichte Kasachstans von den frühesten Zeiten bis in die Gegenwart in 5 Bänden. Bd. 4: Kasachstan in der Sowjetzeit]. Almaty 2010, S. 669‒670.

[2] Istorija Kazachstana (Anm. 1), S. 672.

[3] Berechnungen des Verfassers aufgrund der Ergebnisse der Volkszählungen 1989, 1999 und 2009 und eigener Recherchen.

[4] Nach: de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Bruttoinlandsprodukt_pro_Kopf (Abruf 07.01.2015).

[5] Rudolf A. Mark: Die Hungersnot in Kasachstan. Aufarbeitung der stalinistischen Verbrechen. In: Sapper, Weichsel, Huterer (Hg.): Machtmosaik Zentralasien, S. 571‒588.

[6] Kazakhstan population reached 17.353 million. In: www.inform.kz/eng/article/2716412 (Abruf 12.12.2014).

[7] Berechnet nach: Malik Asylbekov, Asimbai Galiev: Social’no-demografičeskie processy v Kazachstane (1917‒1980) [Sozial-demographische Prozesse in Kasachstan (1917‒1980)]. Alma-Ata 1991, S. 187; The Agency on Statistics of the Republic of Kazakhstan (Hg.): Results of the 2009 National population census of the Republic of Kazakhstan. Analytical report. Astana 2011, S. 20. Weitere Angaben aus den sowjetischen Volkszählungen sind folgendem Portal entnommen, das vom Institut für Demographie (Moskau) betreut wird: demoscope.ru/weekly/ssp/census.php (Abruf 08.12.2014).

[8] Viktor Krieger: Deutsche Präsenz in Kasachstan zur Zarenzeit. München 1993, S. 13‒16. Außerhalb der künftigen Republik waren die Deutschen im Kreis und in der Stadt Omsk, dem Gouvernement Akmolinsk und in der Stadt Taschkent/Toshkent anzutreffen.

[9] Vsesojuznaja perepis‘ naselenija 1939 goda. Osnovnye itogi [Allunions-Volkszählung im Jahre 1939. Hauptergebnisse]. Moskva 1992, S. 76‒77.

[10] Viktor Brul‘, Viktor Kriger (Viktor Bruhl, Viktor Krieger): Kazachstan [Kasachstan]. In: Nemcy Rossii. Ėnciklopedija. Tom 2: K‒O [Die deutschen Russlands. Ein Lexikon. Bd. 2: K‒O]. Moskva 2004, S. 8‒16, hier S. 11.

[11] Brul’, Kriger: Kazachstan (Anm. 10), S. 11.

[12] Brul’, Kriger: Kazachstan (Anm. 10), S. 12.

[13] Krieger: Rejn, Volga, Irtyš, S. 124; Vsesojuznaja perepis‘ naselenija 1939 (Anm. 9), S. 86.

[14] Vladimir Auman, Valentina Čebotareva (Hg.): Istorija rossijskich nemcev v dokumentach (1763‒1992 gg.). Tom 1 [Geschichte der Russlanddeutschen in Dokumenten (1763‒1992). Bd. 1]. Moskva 1993, S. 210.

[15] Errechnet nach: Eduard Deibert: Zusammenfassung der Gefangenenliste der Deutschen in und aus der Ex-UdSSR. Nr. 1 ‒ Nr. 9 (1984‒1988). Typoskript. Bochum 2006, S. 4‒14.

[16] Jährliche Aufnahmestatistik in: Susanne Worbs, Eva Bund, Martin Kohls, Christian Babka von Gostomski: (Spät-)Aussiedler in Deutschland. Eine Analyse aktueller Daten und Forschungsergebnisse. Bonn 2013 (Forschungsbericht, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 20), S. 32‒33. Die nach Staaten der ehemaligen UdSSR aufgeschlüsselten Angaben existieren seit 1992. Bis 2012 kamen in diesem Zeitrahmen 927.353 Personen aus Kasachstan.

[17] Čislennost‘ i migracija naselenija Rossijskoj Federacii v 1994 g. (statističeskij bjulleten‘) [Bevölkerungszahl und Migration in der Russländischen Föderation im Jahr 1994]. Moskau 1995, S. 46, 48; ibid., 1995, Moskau 1996, S. 43, 45. Gleichzeitig zogen in diesen beiden Jahren aus der RF nach Kasachstan 2.107 beziehungsweise 2.432 Deutsche.

[18] Entnommen und errechnet nach: Perepis‘ naselenija Respubliki Kazachstan 2009 goda. Kratkie itogi [Die Volkszählung in der Republik Kasachstan im Jahr 2009. Kurzgefasste Ergebnisse]. Astana 2010, S. 11.

[19] www.wiedergeburt.kz/index.php.

[20] Siehe die zweisprachige Internet-Präsentation: www.deutsche-allgemeine-zeitung.de.

Zitation

Viktor Krieger: Kasachstan. In: Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, 2015. URL: ome-lexikon.uni-oldenburg.de/p32626 (Stand 09.03.2022).

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